Köln/Mainz – Wer Jan Böhmermanns Podcast „Fest und flauschig“ kennt, in dem er mit Olli Schulz über Gott und die Welt plaudert, weiß, dass Essen und dessen Zubereitung im Leben des TV-Satirikers keine ganz kleine Rolle spielt. Der 40-Jährige spricht gerne über seine neuesten Erlebnisse in der Küche. Aber muss man daraus gleich eine ganze Show machen? Böhmermanns einfache Antwort: „Warum nicht?“
Und deshalb kann man ihm nun in zunächst sechs Folgen von „Böhmi brutzelt“ dabei zusehen, wie er mit prominenten Gästen in der Küche steht. „Beim Kochen im Internet und im Fernsehen geht es leider nur noch um Wettbewerb, Challenges, Leistung, Instagramabilität oder Angeberei von Profiköchen. In unserer Show ist Kochen der Rahmen für Unterhaltung“, fasst Böhmermann das Konzept der Show zusammen.
Gangster-Rapper Xatar ist erster Kochshow-Gast
So ganz bierernst meint er das Ganze aber wohl ohnehin nicht. „Ich mache eine Kochshow, um alle Leute, die Kochshows lieben, und alle Leute, die Kochshows hassen, gleichermaßen zur Weißglut zu bringen“, sagt er in der ersten Folge mit Rapper Xatar. Und vermutlich ist da sogar was dran. Die Rezepte werden eher so nebenbei verhandelt, in erster Linie geht es in der Sendung um den Austausch zwischen Böhmermann und seinen Gästen. Und der ist durchaus unterhaltsam.
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In der ersten Folge ist Rapper, Musikproduzent und Unternehmer Xatar zu Gast. Der weiß zu berichten, wie das Essen in deutschen Gefängnissen schmeckt (nicht gut) und musste vor der Aufzeichnung noch schnell seine Mutter fragen, wie man eigentlich zubereitet, was er kochen wird. Das Ergebnis kann man dann als durchaus gewagte Fusion-Küche bezeichnen: Xatar bereitet einen Köftespieß zu, Böhmermann Rinderrouladen mit Rosenkohl.
„Sehr AfD-mäßige deutsche Volksküche“
In Folge zwei steht der Moderator des „ZDF Magazin Royale“ mit Tänzerin, Tanzlehrerin und Tanz-Jurorin Motsi Mabuse am Herd. Sie kocht „Grilled Chicken Pap, Chakalaka und Gravy“, ein Gericht aus ihrer Heimat Südafrika. Böhmermann hat sich erneut für einen sehr fleischlastigen deutschen Klassiker entschieden: Grünkohl mit Pinkel. Für Vegetarier und Veganer ist diese Show wohl eher nichts.
Er koche sehr viel mit Schweinemett. „Sehr AfD-mäßige deutsche Volksküche. Wenig Twists.“ Und überhaupt sollten wir, so Böhmermann, nicht so tun, „als kochten 83 Millionen Jamie Olivers bei uns im Land.“ Die meisten Deutschen wollten am Ende des Tages doch das Schnitzel, das über den Teller lappt. Und damit sind sie bei „Böhmi brutzelt“ genau richtig. (mit dpa)
ZDFneo zeigt die erste Folge von „Böhmi brutzelt“ am 24. Juli, 19.45 Uhr. Zudem ist die erste Folge ab Freitag in der Mediathek zu sehen.