Laut Alex Gibney ist Boris Becker mit Szenen aus der Doku nicht einverstanden. Der Regisseur widerspricht.
„Nicht einer Meinung“Regisseur äußert sich zu Becker-Doku und spricht über Differenzen
Bald hat das Warten für Fans von Boris Becker ein Ende: Am 7. April erscheint die neue Dokumentation „Boom! Boom! The World vs. Boris Becker“ über das Leben des einstigen Tennis-Stars.
Kurz bevor der Film, der Beckers erstaunlichen Aufstieg und spektakulären Fall beleuchtet, zu sehen ist, hat sich Oscar-Preisträger Alex Gibney ausführlich zu seinem Werk geäußert.
Boris Becker: Regisseur äußert sich ausführlich zu Dokumentation
Der Regisseur, der selbst ein begeisterter Spieler ist, begann 2018 mit den Vorbereitungen für einen Dokumentarfilm über Beckers Leben und führte mehrere Gespräche mit ihm. Ursprünglich hatte er ein ausgelassenes Porträt über einen Sportgiganten geplant, doch dann kam alles anders – sein Film nahm überraschend einen dramatischeren Verlauf. „Man weiß nie, was man vorfindet, wenn man beginnt, einen Film zu drehen“, sagt Gibney im britischen „Guardian“.
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Kein Wunder also, dass er seine Doku in zwei Teilen präsentiert. Während der erste, „Triumph“, die Tennis-Heldentaten und seine Rivalitäten mit Andre Agassi, Stefan Edberg und Ivan Lendl nachzeichnet, geht es im zweiten Teil („Disaster“) um Scheidungen, Vaterschaftsstreitigkeiten und betrügerische Finanzpraktiken.
Alex Gibney und Boris Becker nicht immer einig über Dokumentation
„Um ganz offen zu sein“, sagt der Regisseur, „es gibt Dinge in dem Film, über die Boris und ich nicht einer Meinung sind. Er ist der Meinung, dass ich ein unnötig schlechtes Bild von seiner finanziellen Geschichte und seinen geschäftlichen Aktivitäten gezeichnet habe. Und das glaube ich natürlich nicht. Aber das wäre der einzige Bereich, in dem wir uns nicht einig sind. Ich denke, dass er im Großen und Ganzen glaubt, dass es fair und wahrheitsgemäß ist“, so Gibney.
Im April wurde Boris Becker wegen seiner Insolvenzstraftaten einer Haftstrafe verurteilt, die er in einem britischen Gefängnis absaß. „Ich habe meinen Tiefpunkt erreicht“, schilderte er Oscar-Gewinner Gibney unter Tränen. Gibney interviewte Becker im Laufe der Jahre mehrmals, dessen Aussagen lassen teilweise Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit aufkommen.
Boris Beckers Aussagen zu Anna Ermakova teilweise widersprüchlich
Laut „Guardian“ behauptet die deutsche Tennis-Ikone im Verlauf des Films, 1990 mit den Schlaftabletten aufgehört zu haben – in seinen Memoiren mache er dazu andere Angaben. Anna Ermakova habe er sofort als seine Tochter anerkannt, tatsächlich aber bestritt er die Vaterschaft anfangs.
Gibney glaubt, dass Becker sich die Wahrheit manchmal ein bisschen zurechtbiege, er vermutet, dass Becker das brauche, um sich zu großen Leistungen zu inspirieren.
Becker selbst äußerte sich bei der Vorstellung der Dokumentation auf der Berlinale ausführlich zu dem Film. +
Boris Becker klagt anlässlich neuer Dokumentation über Verhältnis zu Deutschland
Dabei klagte der 55-Jährige vor vielen Pressevertretern aus der ganzen Welt über seine Kritiker und sein Standing in Deutschland. „Jeder Spieler hat einen Weg, damit umzugehen, mit diesen Erwartungen. Wenn ich nicht gewinne, versuchen besonders Deutsche, mich zu kreuzigen“, so Becker über sein schwieriges Verhältnis zu Deutschland.
„Boom! Boom! The World vs. Boris Becker“ ist ab dem 7. April auf Apple TV+ zu sehen. (pst)