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Corona-ShutdownÖffnet die Kölner Museen, nicht nur die Möbelhäuser!

Lesezeit 2 Minuten

Das Kölner Museum Ludwig vor der benachbarten Rheinbrücke

  1. Seit Wochen sind die Kölner Museen geschlossen - vorerst bis zum 3. Mai.
  2. Alles andere als eine Wiedereröfnung zum geplanten Stichtag wäre ein Affront der Landesregierung gegen die Kultur.
  3. Es gibt keine guten Gründe, warum Museen weiterhin geschlossen bleiben sollten, findet unser Kunstkritiker.

Köln – Zweifelsohne werden in Nordrhein-Westfalen die wüstesten Öffnungsdiskussionsorgien gefeiert. Hier dürfen Möbelhäuser jeder Größe wieder öffnen, weil sich NRW für die Heimat der deutschen Möbelindustrie hält, und wenn bald Geisterspiele die Fußballstadien füllen, wird sich Ministerpräsident Armin Laschet auch dies zugutehalten können. Was jetzt noch fehlt, ist die Forderung, im Kunstland NRW die Museen wieder aufzusperren.

Abstandsregeln lassen sich gut einhalten

Es wäre freilich eine Öffnung, die sich mit vernünftigen Gründen rechtfertigen lässt. Museen gehören zwar nicht zur Grundversorgung (mancher Bürger kommt ein Leben lang ohne aus), aber in ihnen lassen sich Corona-Abstandsregeln leichter einhalten als an den meisten anderen Orten – dass sich eine Stadt wie Köln den Luxus weitläufiger und letztlich der einsamen Kontemplation gewidmeter Museen leistet, macht sich jetzt in gewisser Hinsicht bezahlt.

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Es trifft sich zudem gut, dass die Häuser derzeit im Normalbetrieb laufen; ein Andrang, wie ihn das Kölner Wallraf bei seiner Rembrandt-Schau erlebte, ist erst wieder im Herbst, mit der Warhol-Ausstellung im Ludwig zu erwarten. Es wundert daher nicht, dass die großen Kölner Kunsthäuser bereits konkrete Vorkehrungen dafür treffen, dass der Corona-Shutdown für sie wie geplant am 3. Mai endet. Ein wenig wird es dort dann aussehen wie im Supermarkt (nur leerer), aber das ließe sich verschmerzen. An normalen Öffnungstagen, das darf man ganz ohne Häme sagen, ist man in der Kölner Innenstadt vor Menschenmengen nirgendwo sicherer als in der Gesellschaft grandioser Kunst.

Selbstredend steht das alles noch unter dem Vorbehalt, wie das Land NRW in der Sache entscheidet. Aber wenn etwas zu neuen Diskussionsorgien führen würde, dann eine verlängerte Schließung der Museen.