Düsseldorf – Köche und Videostars, Whistleblower, Indianer und Jack the Ripper: Bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises, am Donnerstagabend zum zweiten Mal in Düsseldorf, schlenderte ein illustres Feld über den ausgerollten roten Teppich.
Eine bunte Fernsehveranstaltung
Als Schauspieler, als Regisseure oder Drehbuchschreiber der besten Filme, Shows und Produktionen des vergangenen Jahres. Eine TV-Show? Ein „Branchentreffen“? Freunde beim Bierchen? „Egal“, sagt Schauspieler Ken Duken. „Hier gibt es Preise, hier trifft man Kollegen und auch gute Freunde.“
Während die TV-Kameras im vergangenen Jahr noch Hausverbot hatten nach zuletzt enttäuschenden Einschaltquoten und schlechten Kritiken, waren die Stars dieses Mal nicht mehr unter sich. „Wir sind wieder da. Wir sind die SPD der Preisverleihungen“, scherzte Moderatorin Barbara Schöneberger vor den rund 350 geladenen Gästen in den Rheinterrassen, der „schönsten Mehrzweckhalle am Rhein“. Als Zusammenfassung sollte die Gala am späten Abend im Fernsehen gezeigt werden.
Insgesamt wurden mehr als 20 Filme und Serien, Produktionen, Moderatoren und Musiker ausgezeichnet, die wichtigen Trophäen für die Klassenbesten bei den Regisseuren, Schauspielern, den Filmen und Mehrteilern heimsten die öffentlich-rechtlichen Sender ein. Mit dem Preis als bester Schauspieler ging Martin Brambach nach Hause, als beste Schauspielerin wurde Sonja Gerhardt ausgezeichnet, die unter anderem in „Jack the Ripper“ vor der Kamera stand. Das Patchwork-Drama „Familienfest“ (ZDF) überzeugte die Jury als bester Film des vergangenen Jahres.
Jan Böhmermann räumt erneut ab
Der Ehrenpreis der Stifter - das sind die Intendanten und Geschäftsführer von ARD, ZDF, RTL und Sat.1 - erhielt in diesem Jahr die Schauspielerin Senta Berger (75).Für Jan Böhmermann wird der Deutsche Fernsehpreis zur Serie: Auch in diesem Jahr gewann der 35-Jährige mit seinem Team in der Kategorie „Beste Unterhaltung Late Night“ mit seinem Format „Neo Magazin Royale“. „Wir widmen den Preis der Rechtsschutzversicherung des ZDF“, scherzte der ZDF-Satiriker, der sich im vergangenen Jahr wegen seines Schmähgedichts mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan angelegt hatte.
Déjà vu auch für das Team der VOX-Krankenhausserie „Club der roten Bänder“, das ebenfalls zum zweiten Mal auf der Fernsehpreis-Bühne stand. Den gläsernen Obelisken für die beste Serie hatte die Produktion bereits im vergangenen Jahr gewonnen. „Dabei waren wir eigentlich vor allem hier, weil wir wieder an den Ort zurückwollten, wo wir den Preis mal gewonnen hatten“, sagte Schauspielerin Luise Befort.
Die Doku-Drama-Trilogie „Mitten in Deutschland: NSU - Die Täter/Die Opfer/Die Ermittler“ setzte sich als bester Mehrteiler durch und gewann auch die Kategorie „Beste Kamera“ (Frank Lamm), „Winnetou“ gewann die Preise für die beste Musik und die beste Ausstattung.
Vollkommen sprachlos reagierten die neuen Träger des Förderpreises auf die Jury-Entscheidung. Mit ihrer Mystery-Webserie „Wishlist“ gewann ebenso ein Online-Format wie in der Kategorie „Beste Moderation Unterhaltung“, in der sich das YouTube-Format „Rocket Beans“ durchsetzte. (dpa)
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