Köln – An welchen Tagen die nächste Art Cologne stattfindet, ist für gewöhnlich keine Nachricht, der man entgegenfiebert. In diesem Jahr ist dies ausnahmsweise einmal anders, denn die Ankündigung der Kölner Kunstmesse, 2017 in die letzte Aprilwoche und damit auf den traditionellen Termin des Berliner Gallery Weekends ziehen zu wollen, hatte vor allem die Berliner Galerienszene in Aufruhr versetzt.
Jetzt scheint ein Kompromiss gefunden: Die nächste Art Cologne eröffnet am 25. April 2017, einem Dienstag, mit der Vernissage und endet am darauf folgenden Samstag – die Messe rückt also als Ganzes einen Tag nach vorne, während das Gallery Weekend seine Eröffnung am Donnerstag feiern wird.
„So glücklich, wie es unter den Umständen möglich ist“
Benjamin Agert, Sprecher der Art Cologne, nannte den Kompromiss „so glücklich, wie es unter den Umständen möglich ist“. Man komme dem Gallery Weekend mit dieser Entscheidung entgegen, so Agert, mit weiterem „Gegenwind“ aus Berlin rechne er nicht; dass der beim Publikum beliebte Messesonntag wegfalle, sei dem Wunsch vieler Galeristen geschuldet, die Laufzeit der Messe nicht weiter auszudehnen.
Silke Neumann, Sprecherin des Gallery Weekends, konnte eine offizielle Einigung zwischen den Parteien zwar nicht bestätigen, bezeichnete die Vorverlegung der Art-Cologne-Eröffnung aber als „gute Lösung“.
Art Cologne-Leiter Daniel Hug hatte den Umzug der Messe in die letzte Aprilwoche des Jahres 2017 mit dem späten Termin der Osterferien in Nordrhein-Westfalen begründet; frühere Messen hätten gezeigt, so Hug, dass eine Überschneidung von Messe und Schulferien beinahe unausweichlich zu spürbaren Umsatzeinbußen führe. Die Veranstalter des Berliner Gallery Weekends, an dem 2016 rund 50 Galerien teilnahmen, hatten eine Verlegung des Weekends abgelehnt und einige Berliner Galeristen, die an beiden Veranstaltungen teilnehmen, damit gedroht, die Art Cologne zu boykottieren.
Nächste Terminkollision 2019
Allgemein wurde die drohende Terminkollision als unglücklich empfunden, weil, so die Befürchtung, die wenigsten Sammler beide Termine wahrnehmen würden. Daniel Hug hatte allerdings schon damals argumentiert, dass die zeitliche Nähe auch positive Effekte haben könne, etwa indem sie Sammler nach Deutschland locke, denen eine Veranstaltung allein nicht reizvoll genug erscheine.
Im April 2017 folgt nun offenbar die Probe aufs Exempel: Die Art Cologne eröffnet am Dienstag, das Gallery Weekend am Donnerstag – im Prinzip sollte dies den Sammlern ausreichend Zeit bieten, beide Termine in Ruhe wahrzunehmen. Allerdings wird es spannend sein zu sehen, welche Auswirkung es auf die Besucher- und Verkaufszahlen der Art Cologne hat, wenn ein Teil des Kunsttrosses am Mittwochabend weiterzieht, während die Kölner Messe noch drei Tage weitergeht. 2018 soll die Art Cologne übrigens wieder Mitte April stattfinden, 2019 ist die nächste Terminkollision durch den Ferienkalender programmiert.
