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Kölner PhilharmonieDer Auftritt des Kammerorchesters Basel ließ einige Wünsche offen

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Veronika Eberle

Köln – Die philharmonischen Sonntags-um-Vier-Konzerte erfreuen sich gerade beim älteren Publikum traditionell großer Beliebtheit: Man ist nicht zu spät und noch im Hellen wieder zu Hause, wo der „Tatort“ wartet. Die Kaffeekränzchen-Assoziationen, die der Name der Aboreihe nahelegen mag, sind indes unangebracht. Immer wieder treten hier Spitzenkräfte auf – wie auch diesmal mit dem Kammerorchester Basel unter seinem Konzertmeister Baptiste Lopez und den Solistinnen Veronika Eberle (Violine) und Nikola Hillebrand (Sopran). Bekömmlich war allemal die Agenda mit Mozart und Mendelssohn (wobei die Kombination von Geige und Stimme immerhin die Bekanntschaft mit zwei weithin unbekannten Stücken der Komponisten zeitigte).

Renommee und ein erwartbares Spielniveau deutlich über dem Durchschnitt reichen indes für ein vollendetes musikalisches Sonntagsglück nicht hin. Auf die mit angemessenem Barockgestus vorgetragene vierte Streichersinfonie des romantischen Junggenies folgte mit Mozarts Violinkonzert KV 219 das erste Solowerk des Programms – in dem nicht nur die Hörner immer wieder unangenehm kieksten, sondern auch die gefeierte Solistin mit einer eigentümlich neutralen, emotional reduzierten Interpretation aufwartete.

Die Spielkultur Eberles, die auch die stilistisch unpassenden, wenngleich oft traktierten Joachim-Kadenzen durch Marke Eigenbau ersetzt hatte, ist über jeden Zweifel erhaben; aber ein feiner, klarer Ton und flüssige Passagen reichen allein noch nicht hin, den Zauber dieses Jugendwerks ausreichend zu verlebendigen. Manchmal kann auch Souveränität gleichgültig machen und lassen.

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Dass auch Nikola Hillebrand in der Konzertszene „Non più. Tutto ascoltai“ – „Non temer, amato bene“ KV 490 (aus dem „Figaro“-Jahr 1786, den Text vertonte Mozart etwas später noch einmal mit obligatem Klavier) und Mendelssohns strukturell ähnlicher Konzertarie „Infelice!“– „Ah, ritorna, età dell’oro“ trotz aller Stimmschönheit und -qualität nicht ganz die befreite szenisch-dramatische Durchschlagskraft erreichte, die hier am Platz gewesen wäre – man konnte es ihr nicht übelnehmen, hatte sie doch kurzfristig für Anna Prohaska einspringen müssen. Immerhin funktionierte das Dialogisieren mit Eberles Violine sehr ansprechend.

In Mendelssohns erster Sinfonie bot die Schweizer Formation dann viel Schönes: schlank-geschmeidige Streicherfiguration, knackige Bläser, ein inniges Cantabile im langsamen Satz, geboten feurige, dabei aber nicht alles in Brand steckende Ecksätze. Trotzdem: Leichte, in der Summe dann aber nicht unerhebliche Inkonsistenzen und nur so gerade bewältigte Übergänge ließen auch hier noch Luft nach oben. Die selbstverständliche Brillanz eines Vergleichsorchesters wie der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen erreichten die Basler an diesem Nachmittag jedenfalls nicht.