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Kommentar zur Zukunft des NS-DokNichts dazugelernt

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Der Eingang zum „El-De-Haus“ in der Kölner Innenstadt.

Köln – Zur Entstehungszeit des NS-Dokumentationszentrums hat sich die Stadt Köln nicht mit Ruhm bekleckert. Es bedurfte des unermüdlichen, jahrelangen Kampfes vieler engagierter Streiter außerhalb der Verwaltung, um die Gedenkstätte zu dem zu machen, was sie heute ist: ein weit über die Grenzen Kölns hinaus bekanntes Museum, ein lebendiger Lernort, eine wichtige Forschungseinrichtung. Aus den Fehlern der Vergangenheit hat man bei der Stadt offensichtlich keine Lehren gezogen.

Im Oktober 2021 ging Direktor Werner Jung in den Ruhestand, doch statt einer unmittelbar anschließenden Neubesetzung der Stelle, die der Bedeutung des NS-Dok gerecht geworden wäre, verschleppt die Stadt die Entscheidung Monat um Monat. Sie behandelt diesen so wichtigen Ort der Stadtgeschichte mehr als respektlos.

Posten soll weiterhin erst im Herbst besetzt werden

Nun hatte der Kulturausschuss vorige Woche beschlossen, die Leitungsstelle sofort zu besetzen. Doch die Verwaltung gab bekannt, dass der Beschluss für sie nicht bindend sei. Besetzt werden soll der Chefposten weiterhin erst im Herbst.

Alles zum Thema Henriette Reker

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Die monatelange Vakanz hat schon jetzt erheblichen Schaden angerichtet, aber hätte die Stadt nun schnell und entschlossen gehandelt, wäre das immerhin ein Zeichen gewesen.

Anscheinend haben aber weder Oberbürgermeisterin Henriette Reker noch der neue Kulturdezernent Stefan Charles begriffen, welch verheerendes Signal diese Salamitaktik sendet: Die Stadt lernt immer noch nicht.