Wir stellen Kultur-Highlights im Januar 2025 vor.
Tipps der RedaktionUnsere Kultur-Highlights im Januar in Köln und der Region
Design-Festival Passagen
Die traditionelle Möbelmesse gibt es 2025 nicht mehr in Köln - aber das Design-Festival Passagen, das eigentlich immer parallel zu der Messe stattfindet, macht tapfer weiter. Schon seit 1990 findet es im gesamten Kölner Stadtgebiet statt. In Showrooms, Galerien, Einrichtungshäusern, Kulturinstituten, Museen und Hochschulen - überall, wo die orangen Passagen-Fahnen flattern, gibt es etwas zu entdecken: Design, Kunst, Innenarchitektur, Möbel. Am besten, man spaziert einfach los und lässt sich überraschen. In der Ehrenfelder Pattenhalle wird man auf jeden Fall fündig - hier präsentieren mehr als 20 internationale Designer und Designerinnen ihre Produkte und Entwürfe jenseits des Mainstreams. (mm)
Die Passagen 2025 finden vom 10. bis 16. Januar im gesamten Kölner Stadtgebiet statt. Das gesamte Programm gibt es hier: www.voggenreiter.com/passagen2025/
Premiere am Schauspielhaus
Vor zwei Jahren inszenierte der Regisseur Poutiaire Lionel Somé eine antikolonialistische Eisrevue im Lentpark. Die Zuschauer standen bei „Colonia on Eis“ selbst auf Kufen und mussten übers glatte Eis schlittern, während sie über Kopfhörer von deutschen und auch von spezifisch kölnischen Kolonialverbrechen erfuhren. Jetzt übernimmt Poutiaire Lionel Somé die erste Premiere des neuen Jahres im Schauspiel Köln: „Aus dem Schatten: Thiaroye“ erzählt vom Massaker der französischen Kolonialarmee an den sogenannten „Senegalschützen“ - während der Produktion erfuhr der Regisseur, dass er selbst Enkel eines Senegalschützen ist. (cbo)
Premiere am 10. Januar, weitere Termine: 12., 23., 26. 1.; 1. 2., Depot 2
Die Poetica feiert ihre zehnte Ausgabe
Ein Festival für Weltliteratur will die Poetica sein. Und in ihren bisherigen Ausgaben hat sie eindrucksvoll bewiesen, dass sie diesem Anspruch gerecht wird. In ihrer zehnten Ausgabe wird sie das sicherlich erneut unter Beweis stellen. Das Festival wird von der Universität zu Köln in Kooperation mit der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und kulturellen Einrichtungen der Stadt Köln veranstaltet und rückt im Besonderen die Lyrik als marginalisierte Gattung der Weltliteratur in den Blickpunkt.
In diesem Jahr gibt es mit Michael Krüger, Monika Rinck, Yoko Tawada und Jan Wagner gleich vier Kuratorinnen und Kuratoren. Gefeiert werden soll unter der Überschrift „Poetic Thinking and Hospitality“ die Gastfreundschaft der Poesie selbst. Mit dabei sind unter anderem Lina Atfah (Syrien/Deutschland), Hiromi Itō (Japan), Lebogang Mashile (Südafrika), Fiston Mwanza Mujila (Kongo/Österreich) und Sasha Marianna Salzmann (Deutschland). (amb)
Die zehnte Poetica findet vom 20. bis 25. Januar statt. Zum Auftakt am 20. Januar, 19 Uhr, kommen alle Autorinnen und Autoren in der Aula I und II zusammen. Alle weiteren Termin gibt es auf der Homepage. Der Eintritt ist frei.
Loriot in Oberhausen
Manche Menschen behaupten, der Komiker Loriot habe die schöne Stadt Lüdenscheid überhaupt erst auf die Landkarte gesetzt - und zwar mit dem Namensvorsatz Müller. Besagter Müller-Lüdenscheid versucht seine Badewanne im TV-Sketch „Herren im Bad“ gegen einen dubiosen Dr. Klöbner zu verteidigen, der sich offenbar in der Hoteltür geirrt hat, aber zu dünkelhaft ist, dies zuzugeben oder überhaupt zu bemerken. Der Rest der Debatte ist Fernsehgeschichte, wie auch das gelbe Quietscheentchen, das mal zu Wasser gelassen werden soll und mal nicht.
In der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen sind Phasenzeichnungen zu Loriots berühmten Sketch zu sehen - gemeinsam mit Bildern, Souvenirs und rund 300 Originalzeichnungen des Komikers, der eben auch ein Zeichenkünstler war. Opernbühnenmodelle und Drehbücher runden eine Ausstellung ab, die Oberhausen auch mal außerhalb der Kurzfilmtage auf die kulturelle Landkarte des Kölner Umlands setzt. (KoM)
„Ach was. Loriot – Künstler, Kritiker und Karikaturist“, Ludwiggalerie Schloss Oberhausen, 26. Januar bis 18. Mai 2025
Doku über Eileen Gray im Filmhaus
An der Côte d’Azur baute sich die irische Designerin und Architektin Eileen Gray 1929 ihr erstes Haus, das „leider ein Meisterwerk“ wurde, wie auf dem Plakat zu dem Dokumentarfilm zu lesen ist, der die Geschichte dieses avantgardistischen Gesamtkunstwerks erzählt. Sie handelt auch von der Strahlkraft weiblichen Ausdrucks ‒ und dem Versuch von Männern, ihn einmal mehr zu kontrollieren: Le Corbusier ist fasziniert von Grays Haus. Er kauft es später auf, überzieht die Wände mit seinen Malereien, und baut direkt dahinter sein eigenes Refugium am Meer: Le Cabanon (das übrigens eher an eine Gartenlaube erinnert). Die Urheberin empfindet das als dreisten Vandalismus. Regisseurin Beatrice Mingers zeichnet diese Konflikte kunstvoll nach und ruft Grays architektonisches Meisterwerk, dessen Ort allzu lange nur mit ihrem männlichen Wettstreiter verbunden wurde, zurück auf den Plan.
Nach dem sehr erfolgreichen Kinostart des Dokumentarfilms im Herbst 2024, ist Mingers im Kölner Filmhaus zu Gast und spricht nach der Filmvorführung mit Moderatorin Karin Hartmann über den Film. (alk)
„E.1027 - Eileen Gray und das Haus am Meer“, Vorstellung im Filmhaus Köln, 22. Januar, 19.30 Uhr, Tickets unter www.filmhaus-koeln.de.