Am Samstag feierte die 9. Ausgabe des Kölner Weihnachtszirkus Premiere. Im Mittelpunkt standen die „Fumagalli-Clowns“ mit ihren letzten Auftritten.
WeihnachtszirkusWeltberühmte Clowns und spektakuläre Akrobatik begeistern Kölner Publikum
Zwischen Weihnachtsbäumen, Lichterketten und Rentierattrappen kamen am Samstagabend Hunderte Besucher und Besucherinnen des neunten Kölner Weihnachtszirkus im Palastzelt an der Zoobrücke in Deutz zusammen. Mit Glühwein in der Hand und Weihnachtsliedern im Hintergrund wartete die Menge gespannt die letzten Minuten vor der Premiere der diesjährigen Zirkusshow ab. „Da kommt richtig Weihnachtsstimmung auf“, meinte Henning Krautmacher, ehemaliger „Höhner“-Frontmann, mit Blick auf das Ambiente im Palastzelt. Allerdings lenke dieses nicht vom eigentlichen Dreh- und Angelpunkt des Abends ab: „Ich bin trotzdem schon ganz aufgeregt auf die Show. Ich hoffe ja unbedingt, dass die Fumagallis ihre Bienchen-Nummer spielen!“.
Ähnlich wie Henning Krautmacher erging es zahlreichen Gästen des Abends: So standen die weltbekannten Fumagalli-Clowns trotz des vielfältigen Programms, das Künstler und Künstlerinnen aus 26 Ländern umfasste, für viele Besucher und Besucherinnen im Vordergrund. Das lag insbesondere daran, dass die beiden Clowns nach ihrer jahrzehntelangen Karriere im kommenden Januar ihre letzte Show spielen werden. Besucher Thomas Stendel erinnerte sich: „Die Clowns haben meine Kindheit geprägt und heute stehe ich mit meinen eigenen beiden Söhnen im Zirkus und sie spielen immer noch. Das verbindet Generationen, auch wenn es schade ist, dass die beiden jetzt in Rente gehen werden.“
Von einer melancholischen Abschiedsstimmung war am Samstag allerdings noch nichts zu spüren. Als im großen, kreisrunden Zeltsaal der Vorhang fiel und dahinter von lauter Musik und einer dynamischen Lichtshow begleitet mit der weißrussischen Tänzerin Polina Karvonskaya die erste Artistin des Abends die Show einleitete, ging umgehend ein gebanntes Raunen durch das Publikum. Lediglich durch ihre Haare war die Künstlerin an ein Seil gebunden, das sie meterhoch in die Luft zog. Dort wirbelte sie in Hochgeschwindigkeit um die eigene Achse und verrenkte ihren Körper in die unvorstellbarsten Positionen. So zeigte sich das Publikum gleich von Anfang an in den Bann der Aufführung gezogen und schenkte den Künstlern einen Applaus, der über den ganzen Abend hinweg nicht abreißen wollte.
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Ebenfalls ihre Dehnbarkeit stellte das ukrainische Duo aus Alex und Lisa Shpyn unter Beweis. Während sich die Künstlerin mit nur einer Hand und kopfüber auf dem ausgestreckten Arm ihres Partners in die Höhe stützte, zeigte ihr in die Luft gereckter Unterkörper verschiedene Spagatvarianten und -verdrehungen außerhalb jedweden gewöhnlichen Bewegungsradius eines Durchschnittsmenschen.
Fumagalli-Clowns mit „Bienchen“-Klassiker in Köln
Weniger durch körperliche Höchstleistung, dafür aber dank eines Geheimtricks überzeugten Alexander und Tatiana Monastinsky die Besucher und Besucherinnen. Elegant gekleidet im Anzug beziehungsweise Abendkleid betraten die beiden die Bühne – und zeigten sich erstaunlich flexibel in der Wahl ihrer Mode. Jeweils nur eine bis zwei Sekunden verbargen sie ihre Körper hinter wechselnden Vorhängen, nur um daraufhin in einem vollkommen neuen Outfit wieder hervorzutreten. „Es ist mir vollkommen schleierhaft“, rekapitulierte Besucherin Annika in der Pause, „wie die beiden das gemacht haben. Aber sie müssen mir unbedingt den Trick verraten“. Und auch über die künstlerische Seite hinweg interessierte das Artistenpaar die Besucher und Besucherinnen.
Neben dressierten Hunden, die eine Slapstick-Einlage mit ihrem Herrchen Leonid Belyakov aufführten, zahlreichen weiteren Tänzern und Akrobaten aus der ganzen Welt und dem französischen Illusionisten Vincent Vignaud, der Frauen durch den Saal schweben und verschwinden ließ sowie sich selbst scheinbar per Zauberhand in das Publikum teleportierte, zogen die Fumagalli-Clowns das Publikum besonders an. In einer Neuauflage ihres „Bienchen“-Klassikers zeichneten sie eine Karikatur auf ihre eigene Nummer, worauf junge wie alte Gäste vor Lachen brüllten.
Den Künstlern und Künstlerinnen, insbesondere den Akrobaten, war gemein, dass sie im Laufe des Abends oft an die Grenzen des Menschenmöglichen gingen und gerne auch darüber hinaus. Zuschauer Thomas resümierte daher: „Das war ein tolles und abwechslungsreiches Programm.“