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Konzert im E-WerkLarkin Poe luden ihr Publikum zum Tête-à-Tête

Lesezeit 2 Minuten
Die beiden ganz in weiß gekleideten Musikerinnen Rebecca und Mega Lovell spielen Gitarre bzw. Steel-Gitarre.

Die Schwestern Rebecca (links im Bild) und Megan Lovell beim Auftritt ihrer Band Larkin Poe im Kölner E-Werk.

Mit einem Mix aus Southern Rock, Blues und Folk begeisterten Larkin Poe am Montagabend im Kölner E-Werk.

Vom einen auf den anderen Moment wurde es ganz leise im E-Werk. Beinahe andächtig. „Wir möchten euch zeigen, wie unsere Songs entstehen. Am Küchentisch. Eine Gitarre, die Stimme meiner Schwester und meine Stimme“, hatte Rebecca Lovell zuvor erklärt.

Die Lovell-Schwestern und ihre beiden Bandmusiker versammelten sich um einen Mikrofonständer in der Bühnenmitte. Der Akustik-Teil der Show begann mit „Might As Well Be Me“, einem Stück, dass Rebecca nach eigenem Bekunden für sich selbst schrieb.

Larkin Poe covern Elton John

Es folgte mit „Southern Comfort“ eine Nummer, in der es ums Reisen und das Nach-Hause-Kommen geht. Zum Abschluss des Akustik-Intermezzos präsentierten Larkin Poe ein Elton-John-Cover. Zum Ende gab es beim Welt-Hit „Crocodile Rock“ einen Mitsing-Teil.

Während die Menge fröhlich weitersang, schnallten sich die Musiker wieder ihre elektrischen Instrumente um und starteten völlig unvermittelt, mit beinahe brachialer Gewalt, den Song „Holy Ghost Fire“.

Abruptes Ende eines Tête-à-Têtes

Es war beinahe so, als hätten Rebecca und Megan jeden einzelnen der Anwesenden zu einem Tête-à-Tête bei Kerzenlicht geladen. In dem Moment, wenn man sich tief in die Augen blickt und noch zögerlich nach der Hand des Gegenübers tastet, sprangen die Schwestern auf und riefen: „Lass uns tanzen!“

Vor allem Rebecca war eine diebische Freude über diesen Coup anzumerken. Die Frontfrau von Larkin Poe sprach während des Auftritts am Montagabend viel mit den Fans, ließ dabei ihren Emotionen freien Lauf.

Rebecca Lovell fordert mehr Frauen in der Rockmusik

Überhaupt legten die vier US-Musiker eine bemerkenswerte Spielfreude an den Tag. Larkin Poe garnierten ihre Show mit geschickt eingestreuten Cover-Versionen wie etwa „Jessica“ von den Allman Brothers.

Rebecca Lovell hält ihre Gitarre in Rockstar-Manier beim Spiel in die Höhe.

Rebecca Lovell möchte mehr Geschlechtsgenossinnen in der Rockmusik sehen.

Die Auswahl der Stücke ist exemplarisch dafür, wie abwechslungsreich Larkin Poe ihre Auftritte gestalten. Mal laut, mal leise. Nachdenklich und energisch. Eine Melange, die beim Publikum gut ankommt und den Schwestern Erfolg in einem mit Männern überbelegten Genre beschert. Selbstbewusst forderte Rebecca Lovell: „Wir brauchen mehr Frauen in der Rockmusik!“ Gemessen am Applaus waren die Kölner ganz offensichtlich ihrer Meinung.

Prominenter Vorfahre

Ihre Musik bezeichnen die Lovells selbst als Roots-Rock’n’Soul. Als Kinder lernten die Geschwister Violine und Klavier. Der Vater brachte ihnen Bands wie Fleetwood Mac, Pink Floyd oder Nash & Young näher. Im Teenager-Alter entdeckten Rebecca und Megan Blues, Bluegrass, Folk für sich.

In Verbindung mit dem Bewusstsein der Familiengeschichte, die die beiden selbst als bewegt beschreiben, entwickelte sich der kraftvolle Stil, der Larkin Poe ausmacht. Ein Ur-Ur-Ur-Urgroßvater war Namensgeber für die Band, der im Übrigen ein entfernter Cousin von US-Schriftsteller-Legende Edgar Allen Poe sein soll. Erfolg liegt scheinbar in den Genen.