Am Freitag spielt der Rammstein-Frontmann auch ein Konzert in Düsseldorf – und Tickets für die Aftershow-Party werden verkauft.
Rammstein-Sänger erneut in der KritikTill Lindemann verweigert Journalisten Zugang zu Konzerten
Rammstein-Frontmann Till Lindemann startet nach monatelanger Kritik am Mittwoch seine Solo-Tour, bei der unter dem Alias Lindemann auftritt. Den Auftakt gibt der 60-Jährige am Mittwoch (8. November) in Leipzig, am Freitag steht ein Konzert in Düsseldorf an. Und erneut gibt es Wirbel um den Rammstein-Sänger: Für das Auftaktkonzert und weitere Shows verweigert Lindemann Journalistinnen und Journalisten den Zutritt.
Lindemanns Solo-Tour: Rammstein-Sänger blockt Journalisten ab
So berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Dienstag: „Über den Auftakt der Solo-Tour von Rammstein-Sänger Till Lindemann an diesem Mittwoch in Leipzig wird die Deutsche Presse-Agentur nicht berichten. Sowohl für Text als auch für Foto wurde eine Akkreditierung verweigert.“ Absagen gab es auch an die „Stuttgarter Zeitung“ und die „Leipziger Volksstimme“, berichten die Redaktionen.
Eine ausführliche Begründung gab es zunächst offenbar nicht. Auch für die weiteren Konzerte der Lindemann-Tour gibt es keinen Zugang: Für die Konzerte in Düsseldorf und Münster wird die dpa nicht zugelassen, heißt es in einer Antwort auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Der Zugang zu Konzerten ist dem Veranstalter vorbehalten, auch ohne Begründung im Falle einer Absage. Nach der Kritik-Welle gegen Lindemann entsteht aber der Eindruck, dass der Rammstein-Sänger die Medien fernhalten will.
Fan-Castingsystem: Rammstein-Sänger Till Lindemann monatelang in der Kritik
Till Lindemann war zwischen Ende Mai und Anfang September massiv in die Kritik geraten. Mehrere Frauen, darunter auch die Nordirin Shelby Lynn oder die deutsche Influencerin Kayla Shyx, hatten dem Rammstein-Frontmann ein Fan-Castingsystem vorgeworfen, das offenbar unter anderem zum Ziel hatte, Lindemann Frauen zuzuführen – wohl auch für Sex. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelte gegen Lindemann und untersuchte, ob es innerhalb dieses Systems oder bei Aftershow-Partys zu Übergriffen oder der Abgabe von Drogen gekommen war. Ende August wurden die Ermittlungen gegen Till Lindemann eingestellt.
Das Verhalten des Rammstein-Sängers bewerten Kritikerinnen und Kritiker aber weiterhin als unmoralisch. Auch rund um die Solo-Tour von Lindemann gibt es erneut viele Reaktionen. Für das Leipzig-Konzert am Mittwoch (8. Oktober) kündigte eine feministische Gruppe etwa Proteste an. In einem offenen Brief forderte eine Berliner Gruppe die Absage aller Konzerte von Lindemanns Solo-Projekt. Bereits während Rammsteins Stadion-Tour kam es bei Konzerten immer wieder zu Protesten gegen den Sänger.
Lindemann-Konzert in Düsseldorf: Keine Journalisten zugelassen – Aftershow-Party für 45 Euro
Am Freitag (10. Oktober) steht das zweite Konzert von Lindemanns Solo-Tour an, er spielt in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf. Erneut wird die Deutsche Presse-Agentur nicht zugelassen, in einer Antwort auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“, antwortet die dpa: „Wie schon zum Tourauftakt in Leipzig hat dpa auch für die Konzerte in Düsseldorf (10.11.) und Münster (12.11.) keine Akkreditierung bekommen – ohne Begründung.“ Das Konzert ist nach Angaben des Veranstalters ausverkauft.
Für den Abend gibt es obendrein ein besonderes Angebot: Lindemann veranstaltet eine offizielle Aftershow-Party im Düsseldorfer Club „Tor 3“, die der Rammstein-Sänger auch in seiner Instagram-Story bewarb. Besonders große Lindemann-Fans können so mit Tickets zwischen 35 und 45 Euro nach dem Konzert weiterfeiern. Für die Musik sorgen wird DJ Joe Letz, der Schlagzeuger in Lindemanns-Soloprojekt. Letz wurde ebenfalls von mehreren Frauen beschuldigt, Teil des Fan-Castingsystems für den Rammstein-Sänger zu sein, alle Anfragen zu den Vorwürfen ließ er bislang unbeantwortet. (mab)