Leser halten die DFB-Strafe für den 1. FC Köln wegen Pyrotechnik im Mönchengladbach-Derby für gerechtfertigt.
Leserbriefe zur FC-RekordstrafeSpürbare Konsequenzen für Feuerwerker
Rekordstrafe wegen Pyrotechnik im Derby – DFB-Kontrollausschuss stellt Strafantrag in Höhe von knapp 600.000 Euro (14.12.)
DFB-Strafe für Pyrotechnik-Einsatz beim Derby gerecht
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) belegt den 1. FC Köln mit einer Rekordstrafe in Höhe von 595.000 Euro wegen Abbrennen von großflächiger Pyrotechnik auf der „Fan“-Tribüne beim Derby gegen Borussia Mönchengladbach. Eine gerechte Strafe, denn der Verein schafft es seit Jahrzehnten nicht, seine vereinsschädigende Klientel nachhaltig in den Griff – besser noch aus dem Stadion – zu bekommen.
Alle ergriffenen Maßnahmen scheinen nicht zu fruchten, diese Chaoten belasten jetzt auch noch massiv die klamme Vereinskasse, aus der man versucht, in der Winterpause Spieler zu verpflichten, um einen wiederholten Abstieg zu vermeiden. Jetzt versucht der Verein die Strafe mittels Revision zu reduzieren, hoffentlich ohne Erfolg. Warum soll sich der DFB hier milder stimmen lassen? Es gibt einen klaren DFB-Strafenkatalog, und der ist allen Vereinen hinlänglich bekannt.
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Einige Vereine in Deutschland, darunter der 1. FC Köln, haben seit langem ein massives Hooligan-Problem. Was unternimmt der Verein hiergegen? Ein Verein ist in der Pflicht, Straftäter auf den Tribünen zu identifizieren und nachhaltig aus allen Stadien, auch in Europa, zu verbannen. Das geht mit intelligent gesteuerten, personalisierten Kartenverkäufen und anderen Maßnahmen ganz einfach, man muss es nur wollen.
Diesen Willen sehe ich bei den Vereinen aber nicht. Ist es zu Vorfällen gekommen, ist das Entsetzen groß, man gelobt Besserung im Dialog mit der Klientel – bis zum nächsten Exzess. Weitere Dialoge sind sinnlos; das muss auch der letzte in den Management-Ebenen der Clubs verstanden haben. Michael Kalina Leverkusen
FC-Pyrotechnik-Strafe: „Schließt die Ultras aus!“
Die Ultras halten sich im Stadion nicht an Regeln; also schließt sie aus. Ich habe es so satt, bei Derbys oder internationalen Spielen immer wieder Pyrotechnik zu sehen. Ich bin Dauerkarteninhaber in der Südkurve und war auch 2017 in Belgrad, als Kölner Fans durch das Abschießen von Feuerwerksraketen auf das Spielfeld negativ auffielen. Dort kam die Feuerwehr und hielt mit Feuerlöschschaum auf die Pyrotechnik-Nutzer drauf. Die Feuerwehr muss auch hier anrücken und die aufkommende Verbrennungsgefahr mit einem C-Schlauch löschen. Die Meinung von Fanforscher Harald Lange, der für ein Entgegenkommen plädiert, halte ich für absolut falsch! Klaus Bornemann Euskirchen
Pyrotechnik-Strafe: Täter konsequent bestrafen
Mitglieder der sogenannten Ultra-Szene fallen notorisch durch schwere Straftaten auf: Schlägereien und Körperverletzung, schwere Sachbeschädigung, Zündeln in mit Zehntausenden Menschen eng besetzten Stadien, Transparente mit beleidigenden Aufschriften und vieles mehr. Es sind gemeingefährliche Straftäter, die im Interesse der Gesellschaft ihrer Bestrafung zugeführt gehören. Was gibt es da noch zu diskutieren?
Fanforscher Professor Harald Lange nimmt in seinem akademischen Elfenbeinturm nicht wahr, dass hier ein Austausch und Kompromiss zwischen Polizei, Vereinen und Ultra-Szene auf Augenhöhe, wie es ihm offensichtlich vorschwebt, gar nicht möglich ist. Wen sollten Polizei und Verein denn ansprechen? Und angenommen, sie hätten einen Ansprechpartner: Wie sollte dieser Vereinbarungen in seinem Umfeld durchsetzen? Hier gibt es nur eins: Spürbare Konsequenzen für Leute, die sich nicht an Recht und Gesetz halten.
Polizei und Staatsanwaltschaft müssen konsequent das Strafrecht durchsetzen und die Vereine im Rahmen ihres Hausrechts wirksame Einlasskontrollen etablieren, Stadionverbote verhängen und diese ausnahmslos durchsetzen. Viel zu lange hat man stillgehalten und zugeschaut, wie sich die Dinge zum immer Schlimmeren entwickeln konnten. Jetzt wird es umso schwieriger, das Rad zurückzudrehen und wieder akzeptable Verhältnisse zu schaffen. Christoph Menger-Skowronek Köln
Pyrotechnik in Stadien: Mediale Aufbereitung bestärkt Feuerwerker
Warum veröffentlichen die Medien überhaupt Fotos der Pyro-Vergehen? Dies war leider bereits vor einiger Zeit bei Frankfurter „Feuerspielen“ der Fall, damals ebenso völlig unnötig in großen Bildern. Die Fans, die Pyrotechnik zum Einsatz bringen, müssen sich letztendlich dadurch bestätigt und eventuell sogar angespornt fühlen. Ihnen diese Plattform zu entziehen, wäre ein simples Unterfangen – darüber berichten ja, aber keine Aufnahmen davon zeigen. Michael Landsberg Hennef
Keine Duldung von Pyrotechnik durch die Vereine
Der 1. FC Köln soll zu knapp 600.000 Euro Strafe wegen Pyrotechnik im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach verurteilt werden. Jeder weiß, dass Pyrotechnik im Stadion verboten ist und die Ordnungskräfte sind, wenigstens nach offizieller Lesart, angewiesen, dafür zu sorgen, dass diese erst gar nicht ins Stadion gelangen. Einfach nur lachhaft! Solche Mengen an Pyrotechnik „heimlich“ ins Stadion zu schmuggeln, geht nur mit klammheimlicher Unterstützung des Personals und mindestens Billigung des Vorstands.
Ansonsten sind das alles Versager und gehören abgelöst. Hier muss man Vorsatz aller Beteiligten unterstellen! Das Strafmaß erscheint mir daher angemessen. Es muss dem Verein so richtig weh tun! Es ist wie mit den Knöllchen wegen Falschparkens: Wer jemals eines in den Niederlanden erhalten hat, sieht sich zukünftig vor. Also, was soll das? Bis zum nächsten Mal? Wolfgang Tries Köln