Der Airbus A330 der niederländischen Fluggesellschaft KLM meldet einen plötzlichen Systemausfall. Die Crew muss ein ungewöhnliches Manöver einleiten.
Unerwartetes WendemanöverAirbus A330 meldet Luftnotlage über der Nordsee – Flug auf 10.000 Metern Höhe abgebrochen
Ein Airbus A330 der niederländischen Fluggesellschaft KLM hat auf dem Weg von Amsterdam nach Vancouver über der Nordsee einen Luftnotfall gemeldet. Das Flugzeug war erst wenige Minuten in der Luft, als ein kritisches Teil der Maschine in fast 10.000 Metern Höhe plötzlich versagte. Die Crew entschied sich zu einem ungewöhnlichen Wendemanöver.
Flug KL681 war gegen 13.50 Uhr am Donnerstagnachmittag am Flughafen Amsterdam-Schiphol gestartet und hatte Kurs in Richtung Nordwesten über der Nordsee genommen. Das Flugzeug erreicht die britische Küste, kurz bevor die Crew den Notfallcode 7700 funkte. Ein entscheidendes System an Bord war ausgefallen.
KLM: Airbus A330 meldet Luftnotfall über der Nordsee – Pilot fliegt ungewöhnliches Manöver
Der Airbus A330 war über dem nördlichen Teil Schottlands unterwegs, als die Crew aufgrund eines gravierenden technischen Fehlers eine Kehrtwende hinlegte. Das zeigen Aufzeichnungen des Flugdatendienstes „Flightradar24“. Anschließend sank das Flugzeug binnen weniger Minuten um mehrere Tausend Meter auf, die Crew flog eine ungewöhnliche S-Kurve über Großbritannien und drehte dann in Richtung Nordsee und den Niederlanden ab.
Zunächst hatten die Piloten überlegt, in Großbritannien notzulanden, entschieden sich aber im Anschluss für eine Rückkehr nach Amsterdam. Zunächst hatte der auf Flugzwischenfälle spezialisierte Branchendienst „Airlive“ über den Zwischenfall berichtet. Die Crew konnte den Airbus A330 nicht mehr auf der geplanten Flughöhe von fast 10.000 Metern halten.
Airbus A330 mit Luftnofall über der Nordsee – kritisches Flugzeugteil funktioniert nicht mehr
Das Flugzeug landete gegen 16.30 Uhr in Amsterdam und wurde auf der Landebahn von Einsatzkräften empfangen. KLM hat zunächst keine weiteren Angaben zur Art des technischen Defekts gemacht. Das betroffene Flugzeug blieb bis zum Freitagmorgen am Boden und hob anschließend nach Sint Maarten in der Karibik ab. Die Passagiere wurden mit einem Ersatzflugzeug nach Vancouver gebracht.
Ein Systemausfall an Bord ist einer der wenigen Gründe für eine Luftnotlage in der zivilen Luftfahrt. Bei einem technischen Fehler müssen die Piloten umgehend handeln und häufig die Flughöhe schnell reduzieren, um Gefahr für Crew und Passagiere zu vermeiden. In der Regel wird schnellstmöglich der nächste Flughafen angesteuert.
KLM: Passagier stirbt nach medizinischem Notfall an Bord – Flugzeug muss in Deutschland notlanden
Erst Mitte November hatte ein Airbus A319 der Lufthansa auf dem Weg von Frankfurt am Main nach Amsterdam ebenfalls einen Systemausfall an Bord gemeldet. In dem Flugzeug waren kurz vor der Landung mehrere Generatoren und ein Triebwerk ausgefallen, wodurch die Crew „Mayday“ funkte. Die Crew konnte das Problem kurz vor der Landung beheben und landete sicher in Amsterdam.
Die niederländische Fluggesellschaft KLM hatte im vergangenen Jahr den Tod eines Passagiers an Bord bestätigt, nachdem ein Flugzeug am Stuttgarter Flughafen eine Notlandung hinlegen musste. Der Passagier hatte an Bord einen Herzinfarkt erlitten, herbeigerufene Notärzte konnten auf dem Rollfeld nichts mehr für den Mann tun. (shh)