Der Airbus A380 hatte Hunderte Passagiere an Bord, als plötzlich der Autopilot streikte. Das Flugzeug verlor in kurzer Zeit deutlich an Höhe.
In 24 StundenAirbus A380 meldet nach Autopilot-Ausfall erneut technischen Notfall in deutschem Luftraum
Bei einem Airbus A380 der australischen Fluggesellschaft Qantas ist am 14. Juli 2023 über Deutschland plötzlich der Autopilot ausgefallen. Das größte Passagierflugzeug der Welt war auf dem Weg von Singapur zum Flughafen London-Heathrow, als in 12.000 Metern Höhe die Elektronik im Cockpit teilweise streikte. Die Piloten mussten schnell handeln und den Sinkflug einleiten.
Der Zwischenfall ereignete sich im deutschen Luftraum, etwa 80 Kilometer südöstlich von Frankfurt am Main. Zunächst hatte der Branchendienst „Aviation Herald“ darüber berichtet. Die Crew des Airbus A380, zu diesem Zeitpunkt auf der vorgegebenen Reiseflughöhe von 12.000 Metern, leitete ohne Autopilot sofort den Sinkflug ein und verlor binnen weniger Minuten mehrere Tausend Meter an Höhe.
Airbus A380: Autopilot fällt plötzlich über Deutschland aus – Pilot leitet Sinkflug über NRW ein
Etwa 40 Kilometer südlich des Flughafens Köln/Bonn erreichten die Piloten nach Absprache mit der Flugverkehrskontrolle die neue Reiseflughöhe von etwa 8500 Metern. Grund dafür ist die sogenannte RVSM-Richtlinie im internationalen Luftverkehr, durch die Flugzeuge ohne Autopilot eine Höhe von 29.000 Fuß (ca. 8.839 Meter) nicht überschreiten dürfen. Sie wurde eingeführt, um einen Mindestabstand zwischen Passagierflugzeugen zu gewährleisten.
Der Airbus A380 von Qantas war zunächst planmäßig am Donnerstagnachmittag gegen 17.50 Uhr deutscher Zeit in Singapur gestartet, über Europa erreichte die Maschine gegen 5 Uhr morgens am Freitag eine Höhe von 12.000 Metern. Das zeigen Aufzeichnungen des Flugdatendienstes „Flightradar24“. Bis dahin verlief der Flug ohne Zwischenfälle – bis die Maschine über Deutschland war.
Qantas: Autopilot von Airbus A380 in deutschem Luftraum ausgefallen – Piloten handeln schnell
Bei Frankfurt gegen kurz vor 6 Uhr der Autopilot aus, woraufhin das Flugzeug in rund 20 Minuten 3500 Meter an Höhe verlor. Die Crew setzte den Flug über Nordrhein-Westfalen fort, flog dabei etwa 40 Kilometer südlich an Köln vorbei, bevor die Maschine bei Aachen gegen 6.30 Uhr den deutschen Luftraum verließ. Rund 80 Minuten nach dem Ausfall des Autopiloten glückte die Landung in London-Heathrow.
Der betroffene Airbus A380 startete am Freitag erneut aus London-Heathrow Richtung Singapur, meldete nach rund vier Stunden Flugzeug über der Slowakei erneut einen technischen Notfall. Das Flugzeug kehrte erneut via Deutschland nach London-Heathrow zurück, wie Aufzeichnungen von „Flightradar24“ zeigen.
Airbus A380 meldet nach Autopilot-Ausfall erneut technischen Notfall – Pilot wird in Funkspruch deutlich
In einem Funkspruch machte der Pilot den Ernst der Lage deutlich: „Wir brauchen die gesamte Landebahn für eine Landung, die durchaus unangenehm werden könnte.“ Der über Flug-Zwischenfälle gut informierte Twitter-Account „FlightEmergency“ veröffentlichte die Kommunikation zwischen dem Airbus A380 und dem Tower am Samstag auf Twitter.
Ein Ausfall des Autopiloten ist in der Regel kein Grund für eine Notlandung, sofern nicht weitere System im Cockpit ausfallen. Die Gründe für den Ausfall sind derzeit noch unklar, eine Anfrage dieser Zeitung beantwortete Qantas bisher nicht.