Fast jeder zweite Flug vom Flughafen Köln/Bonn aus war im Jahr 2022 verspätet. Das geht aus einer Studie des Unternehmens Airhelp hervor, das die Fluggastrechte von Passagieren in Deutschland vertritt. Laut Airhelp haben sich das Chaos in den Sommerferien, sowie Streiks und Personalmangel an den deutschen Flughäfen deutlich auf die Pünktlichkeit ausgewirkt.

Von Juli bis September 2022 starteten gut 37 Prozent der Flüge in Europa mit Verspätung, wie aus der am Dienstag vorgestellten Untersuchung des hervorgeht. Im letzten Sommer vor der Corona-Pandemie, 2019, waren es demnach nur gut 27 Prozent. Deutschland schneidet im europäischen Vergleich deutlich schlechter ab.

Flughafen Köln/Bonn: Fast jeder zweite Flug startet mit Verspätung – vor allem nach Chaos in den Sommerferien

Schlusslicht ist dabei der Flughafen Frankfurt, wo mehr als die Hälfte aller Flüge im vergangenen Jahr verspätet gestartet sind. 2019 stand der Frankfurter Flughafen ebenfalls auf dem letzten Platz, allerdings mit einer Verspätung von „nur“ 33 Prozent. Direkt hinter Frankfurt folgt der Flughafen Frankfurt-Hahn mit ebenfalls mehr als 50 Prozent.

Auf dem drittletzten Platz folgt bereits der Flughafen Köln/Bonn. 48 Prozent aller Flüge sind 2022 laut Airhelp zu spät abgehoben, vor der Pandemie waren es noch um die 30 Prozent. Grund dafür sind neben Streiks und Personalmangel auch die chaotischen Zustände im Sommer 2022, als sich teilweise extrem lange Warteschlangen vor der Sicherheitskontrolle bildeten. Reisende mussten teils mehrere Stunden warten, was auch bei den Abflügen enorme Probleme verursachte.

Sommerferien: Flüge in Deutschland immer unpünktlicher – Flughafen Frankfurt landet auf letztem Platz

Am pünktlichsten kamen Reisende in Deutschland vom Flughafen Stuttgart aus los. Hier startete nur knapp jeder vierte Passagier unpünktlich. Gut 70 Prozent der Fluggäste konnten die Airports Bremen und Dresden 2022 pünktlich verlassen - Platz zwei und drei im deutschen Vergleich.

Europaweit hatten laut Airhelp 99 Millionen Passagiere mit Verspätungen zu kämpfen, rund zehn Millionen mehr als 2019. Besonders viele Flugverspätungen gab es demnach in Serbien. Dort war fast die Hälfte aller Flüge verspätet (47 Prozent). Aber auch in Griechenland (rund 45 Prozent) und Bulgarien (rund 44 Prozent) starteten viele Flüge nicht plangemäß.

Flugverspätungen und Ausfälle: Unternehmen schlägt nach Studie Alarm

Von vergleichsweise wenigen Verspätungen waren Passagiere in Finnland, Litauen und Norwegen betroffen. In Finnland und Litauen starteten rund 20 Prozent der Passagiere zu spät, in Norwegen waren es gut 22 Prozent.

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Airhelp spricht von einem „alarmierenden“ Anstieg, auch, weil „die Flughäfen und Airlines immer noch weniger Menschen als noch vor drei Jahren abfertigen müssen“. Für 2023 rechnet das Unternehmen mit einem weiteren Anstieg der Verspätungen und Ausfälle, da die Zahl der Reisenden weiter steigt. (shh, mit afp)