Betroffen von der mutmaßlichen Sabotage waren unter anderem die Linien RE 1, RE 6 und RE 11. Die Reparatur dauert laut Deutscher Bahn an.
Zug-Chaos zwischen Rhein und RuhrUnbekannte kappen Bahn-Kabel in NRW – Pendler wohl auch am Mittwoch betroffen
Unbekannte haben am Dienstagmorgen in der Nähe des Bahnstellwerks Bochum Glasfaserkabel durchtrennt und damit massive Behinderungen im Regionalverkehr ausgelöst. Das bestätigte am Dienstag ein Sprecher der Deutschen Bahn.
Die Reparatur sei aufwendig und werde voraussichtlich bis zum Mittwochmorgen dauern, sagte der Sprecher. „Wir gehen derzeit davon aus, dass der morgige Berufsverkehr am (Mittwoch) Morgen noch beeinträchtigt sein wird.“ Die Kabel seien auf freier Strecke durchtrennt worden. Zuvor hatte der WDR berichtet.
Kabel gekappt: Deutsche Bahn kann Bochumer Hauptbahnhof nicht anfahren
Der Bochumer Hauptbahnhof konnte wegen des Defekts laut Bahn nicht angefahren werden. Der Fernverkehr wird umgeleitet. Regionalzüge der Linien RE 1, RE 6 und RE 11 würden zwischen Essen und Dortmund umgeleitet. Die Bahn hat einen Busnotverkehr zwischen den beiden Ruhrgebietsstädten eingerichtet.
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Die S-Bahnlinie S1 aus Düsseldorf endet und beginnt bereits in Essen. Teilausfälle gibt es zwischen Witten und Essen (RE 16), die Züge der RB 40 fallen zwischen Essen und Hagen komplett aus.
Auch an der Umleitungsstrecke in Dortmund gab es vorübergehend Probleme. Am Mittag seien in Dortmund-Nette ein Regionalzug und ein IC in einen stromlosen Abschnitt hineingefahren, schilderte ein Bahnsprecher. Zuvor war dort eine Oberleitung abgerissen. Beide Züge wurden evakuiert. Am frühen Abend war die Reparatur der Oberleitung bei Dortmund nach Angaben der Bahn beendet. Vereinzelte Verspätungen rund um Dortmund seien noch möglich, hieß es. Es wird erwartet, dass der Ausfall in Bochum auch den Verkehr am Mittwochmorgen noch beeinflusst.
Sabotage bei der Bahn: Staatsschutz ermittelt in mehreren Fällen wegen getrennter Kabel
Immer wieder kommt es zu mutmaßlicher Sabotage an Bahnstecken: Ende Januar hatten Unbekannte an einem Wochenende gleich mehrere Züge zu Notbremsungen gezwungen. In drei Fällen wurden Anlagen der Bahn in Leverkusen, Essen und Schwelm manipuliert, der Staatsschutz ging von Sabotage aus und hatte Ermittlungen eingeleitet.
Im Oktober waren ähnliche Fälle von noch größerem Ausmaß bekannt geworden. Ebenfalls an einem Wochenende wurde zeitgleich die Kabel-Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen und Berlin getroffen. Auch hier übernahm der Staatsschutz die Ermittlungen und konnte auch eine politisch motivierte Tat nicht ausschließen.
Dass kein Bekennerschreiben bekannt wurde, sprach gegen Täter aus der linksextremistischen Szene, die in der Vergangenheit Anschläge gegen die Bahn verübten. Auch der Generalbundesanwalt schaltete sich ein - das passiert eigentlich nur, wenn es den Verdacht auf Terrorismus oder Tätern von ausländischen Geheimdiensten gibt. (mab mit dpa)