Am Sonntag kam es gleich in mehreren Orten in NRW zu Notbremsungen und Ausfällen. Der Staatsschutz geht von Sabotage aus, Ermittlungen laufen.
Notstromschalter in Leverkusen abgestelltStaatsschutz ermittelt nach Sabotage bei Deutscher Bahn in NRW
Nach mehreren Notbremsungen von Zügen der Deutschen Bahn ermittelt der Staatsschutz der Kölner Polizei wegen Sabotage. Einige Hintergründe der Vorfälle seien noch unklar, sagte am Montag ein Polizeisprecher auf Anfrage. Höchstwahrscheinlich wurden jedoch mindestens in drei Fällen Anlagen der Deutschen Bahn manipuliert.
Nach einem Bericht der „WAZ“ waren am Wochenende zwei Züge auf Essener Stadtgebiet und jeweils einer in Leverkusen und in Schwelm zwangsweise gestoppt worden. Manipuliert wurde offenbar das Stromnetz der Bahn, fehlerhafte Signale ließen Züge teilweise automatisch bremsen.
Auswirkungen auf Bahn-Verkehr: Drückten Unbefugte Notausschalter in Leverkusen-Küppersteg?
Nach ersten Erkenntnissen wurden an der Haltestelle Leverkusen-Küppersteg fünf Notausschalter in einem Serverraum betätigt, bestätigte ein Kölner Polizeisprecher auf Anfrage. Dadurch sei die Stromversorgung bis Leverkusen-Mitte und Stammheim beeinträchtigt am Sonntagmorgen worden.
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Die Polizei ermittelt nun, ob sich Unbefugte Zutritt verschafften und die Schalter gedrückt haben. Bahn-Techniker hatten den Vorfall am Sonntag entdeckt. Nach ersten Informationen zeigten Bahnsignale und wichtige Geräte für den Bahnverkehr bei Leverkusen nicht die richtigen Zeichen für Züge an. Ein Intercity-Express und ein Regionalexpress mussten dadurch zwangsgebremst werden. Es kam zu Verzögerungen im Bahnverkehr.
Die Kölner Polizei sucht nach dem Vorfall in Leverkusen Zeugen, die Hinweise geben können. Die mutmaßliche Sabotage in Küppersteg soll sich gegen 8.45 Uhr abgespielt haben, Hinweise nimmt die Polizei telefonisch unter 0221 229-0 entgegen.
Deutsche Bahn in NRW immer wieder von Sabotage betroffen
Die Bahn war im vergangenen halben Jahr mehrmals Ziel von Saboteuren geworden. So haben Unbekannte am 8. Oktober vergangenen Jahres in Herne und in Berlin Glasfaserkabel des internen Bahn-Mobilfunknetzes gekappt, über das unter anderem Lokführer und Leitstellen miteinander kommunizieren.
Der Bahnverkehr in Norddeutschland kam daraufhin für mehrere Stunden vollständig zum Erliegen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sprach von Sabotage, ohne Angaben zu möglichen Tätern oder Motiven zu machen. Im Dezember wurde die Bahn erneut von Saboteuren attackiert: Unbekannte brachen im Essener Stadtteil Dellwig in ein Schalthaus ein und durchtrenntem in Schaltkästen Kabel. (mit dpa)