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Royals im VakuumNeue ARD-Doku „Charles und Kate – Krise im Palast“ wirft schwierige Fragen auf

Lesezeit 3 Minuten
Prinz William und Prinzessin Kate verlassen im September 2022 die Westminster Hall in London, nachdem sie Königin Elizabeth II. die letzte Ehre erwiesen haben.

Prinz William und Prinzessin Kate verlassen im September 2022 die Westminster Hall in London, nachdem sie Königin Elizabeth II. die letzte Ehre erwiesen haben. (Archivbild)

Eine neue ARD-Doku befasst sich mit den jüngsten Ereignissen in der britischen Königsfamilie, einschließlich der Krankheiten von Charles und Kate.

Woher kamen all die Gerüchte und Verschwörungstheorien um Prinzessin Kate vor ihrer überraschenden Krebserkrankung - und wie steht es derzeit um die britische Monarchie insgesamt? Diesen Fragen geht die NDR Dokumentation „Charles und Kate - Krise im Palast“ nach, die das Erste am Montag, 22. April, um 20.15 Uhr zeigt.

Eine von vielen Antworten auf diese Fragen scheinen Missstände in der königlichen Kommunikation zu sein. Zeitgemäß und angemessen war der offene Umgang des Buckingham Palace mit der Krebserkrankung von König Charles. Dagegen ließ die Öffentlichkeitsarbeit des für Kate zuständigen Kensington Palastes zu wünschen übrig.

Prinzessin Kate: Palast-Kommunikation ließ zu wünschen übrig

„Das Problem mit Kate war, dass der eine Palast viel und der andere - ihr Palast - sehr wenig erklärt hat“, erklärt Chris Ship, Königshaus-Korrespondent des Fernsehsenders ITV, im Film. ARD-Könighaus-Expertin Leontine von Schmettow ergänzt: „Die Vorstellung, dass ich ein offizielles Statement abgebe, dass Kate operiert worden ist – und das war's – hinterlässt natürlich ein Vakuum. Und dieses Vakuum hat sich sehr schnell mit Verschwörungstheorien gefüllt.“

Prinz George, Prinzessin Kate, Prinz Louis, Prinz William und Prinzessin Charlotte im September 2022 bei der Einschulung in der Lambrook School in der Nähe von Ascot, England.

Prinz George, Prinzessin Kate, Prinz Louis, Prinz William und Prinzessin Charlotte im September 2022 bei der Einschulung in der Lambrook School in der Nähe von Ascot, England. (Archivbild)

Die Dokumentation von Rita Knobel-Ulrich, Julie Kurz, Konstanze Nastarowitz und Anouk Schollähn zeigt, welche Rolle die sozialen Medien in einem solchen Vakuum spielen – und welche Macht sie plötzlich erlangen. Imran Ahmed, der ein Netzwerk gegen Hass im Netz gegründet hat, erklärt: „Das Beeindruckende an Sozialen Medien ist, dass nicht das, was wahr ist oder die meisten Anhänger hat, auch zwingend den größten Erfolg hat, sondern vielmehr das, was die meiste Aufmerksamkeit erzielt.“

Gesundheit von Prinzessin Kate: Verschwörungstheorien überschwemmen das Internet

Kein Wunder also, dass Millionen von Verschwörungstheorien das Netz überschwemmten, nachdem die Prinzessin von Januar bis März praktisch von der Bildfläche verschwunden war. Und eine Erklärung dafür, dass sich die Prinzessin geradezu genötigt sah, mit einem Video die Öffentlichkeit über ihre Krankheit zu informieren, um weiterem Wildwuchs im Netz entgegenzuwirken.

Doch Social Media ist nicht das einzige Thema, mit dem die Royals derzeit zu kämpfen haben: „Wenn zwei der vier Schlüsselfiguren auf absehbare Zeit ausfallen, dann kann man schon sagen, dass das Königshaus in einer Art Krise steckt. Zumal man nicht weiß, wie lange das noch dauert“, meint ARD-Korrespondentin Annette Dittert.

Tatsächlich ist die Situation für die Monarchie als solche schwieriger denn je: Camilla und William haben kranke Partner zu Hause, müssen aber gleichzeitig das Königshaus repräsentieren – bis auf Weiteres meist nur zu zweit. Prinz Harry und seine Frau Meghan, die in dieser Situation hätten einspringen können, haben sich vom Königshaus abgewandt. Und so bleibt die Frage, wie es mit den Windsors und der britischen Monarchie insgesamt weitergeht.

Die NDR-Dokumentation „Charles und Kate – Krise im Palast“ wird nach der Sendung im Ersten in der ARD-Mediathek zu sehen sein. (mit afp)