Ein Jugendlicher tötet seine Lehrerin - der Fall von Ibbenbüren löste vor knapp einem Monat Entsetzen aus. Nun werden neue Details bekannt.
Neue DetailsEntschied ein Münzwurf über das Schicksal der getöteten Lehrerin aus Ibbenbüren?
Seit knapp einem Monat klärt die Mordkommission (MK) der Polizei in Münster das Geschehen um den gewaltsamen Tod der 55 Jahre alten Lehrerin Manuela S. (Namen geändert) im Berufskolleg in Ibbenbüren auf. Am 10. Januar hatte ihr Schüler Mehmet A. sie am Nachmittag in einem Klassenzimmer aufgesucht und sie mit zahlreichen Messerstichen getötet.
Danach hatte er die Polizei per Notruf zum Tatort gebeten und sich widerstandslos festnehmen lassen. Nach wie vor versuchen die Ermittler insbesondere das Motiv aufzuhellen. Bisher schweigt der inhaftierte Tatverdächtige.
Fall aus Ibbenbüren: Tatverdächtiger bereits früher schon auffällig
Nach Recherchen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat der Jugendliche allerdings wohl während der Festnahme einen Hinweis zu seinen Beweggründen geliefert. Offenbar ließ er das Schicksal über Leben oder Tod seiner Lehrerin entscheiden.
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Mehmet A., der in der Vergangenheit häufig als Störer und Querulant aufgefallen war, hatte kurz vor der Tat einen eintägigen Schulverweis erhalten, weil er sich einmal mehr danebenbenommen hatte. Deshalb überlegte der Teenager den Ermittlungen zufolge, ob er seine Klassenlehrerin aus Rache töten sollte oder nicht. Letztlich habe er eine Münze geworfen, gab er demnach gegenüber den Beamten zu.
Die Messer-Attacke sorgte für bundesweites Entsetzen. Das Opfer, eine Mutter von zwei Kindern, war in der Schule äußerst beliebt gewesen. Am 20. Januar wurde Manuela S. unter der Anteilnahme von 500 Trauergästen beigesetzt. Die Schulleiterin beschrieb sie als zugewandte, sehr sympathische Kollegin. NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU), die ebenfalls bei der Zeremonie anwesend war, sprach von einer „unfassbaren Tat“, für die ihr die richtigen Worte fehlten.
Die Staatsanwaltschaft Münster ermittelt derzeit immer noch wegen Totschlags, prüft aber auch weiterhin ein Mordmotiv.
Der ursprüngliche Name der Mordkommission in dem Fall - „Münze“ - wurde nach Kritik der FDP geändert.
Kritik an Namenswahl der Mordkommission führt zur Umbenennung
Eine Namenswahl der Ermittler sorgte zudem dafür, dass die Sache eine politische Dimension bekommt. Die Mordkommission führte den Fall bisher unter „Münze“. Dies kritisierte Marc Lürbke, der innenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion als „beschämend". „Das geht nicht und ist leider an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten.“
Innenminister Herbert Reul (CDU) habe auf seinen Hinweis hin eine Namensänderung veranlasst. Das NRW-Innenministerium bestätigte das. Der neue Name der Mordkommission laute nun „Büren“, hieß es aus dem Ministerium.