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Immer mehr FälleNeue Grippewelle droht in Deutschland – RKI schlägt Alarm

Lesezeit 3 Minuten
Eine junge Frau hält sich ein Taschentuch vor das Gesicht.

Eine junge Frau hält sich ein Taschentuch vor das Gesicht.

Die Grippewelle steht laut RKI kurz bevor. Auch in den vergangenen Jahren ging es meist im Januar los. Lohnt sich die Grippeimpfung noch?

Der Beginn der Grippewelle in Deutschland deutet sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) an. Die Zahl der gemeldeten Fälle ist seit Anfang Dezember deutlich gestiegen, wie es in einem aktuellen Bericht heißt. Demnach wurden in der Woche vom 2. Dezember noch rund 1.220 laborbestätigte Influenza-Fälle an das Institut übermittelt, für die Woche vom 30. Dezember sind es bislang bereits rund 4.560.

Die jährliche Grippewelle hat laut RKI in den vergangenen Jahren meist im Januar begonnen und drei bis vier Monate gedauert. Vom Beginn der Grippewelle könne man stark vereinfacht dann sprechen, wenn in jeder fünften Patientenprobe Influenza A- oder B-Viren nachgewiesen werden.

RKI: Atemwegserkrankungen auf hohem Niveau

Wie das Robert-Koch-Institut im aktuellen Wochenbericht mitteilt, befindet sich die Inzidenz von Atemwegserkrankungen auf einem vergleichsweise hohem Niveau. Insgesamt vermeldet das RKI 6.300 Atemwegserkrankungen auf 100.000 Einwohner. Zwar sinken die Zahlen aktuell (Vorwoche: 7.900 Atemwegserkrankungen auf 100.000 Einwohner), doch in den Vorjahren war ein ähnliches Muster zu erkennen.

Die Daten des RKI beruhen auf Selbstauskünften von Privatpersonen. Zum Jahreswechsel kann es demnach sein, dass gewisse Daten nicht erfasst werden. Nachmeldungen werden seitens des RKI noch erwartet.

Grippewelle in Deutschland: Zahl der Krankenhauseinweisungen gestiegen

Auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen von Menschen mit einer gemeldeten Grippe-Diagnose ist gestiegen. In der Woche vom 2. Dezember kamen rund 18 Prozent der Patientinnen und Patienten ins Krankenhaus. In der Woche vom 30. Dezember waren es rund 27 Prozent. Die Zahlen beziehen sich auf die an das RKI übermittelten Fälle.

Lohnt es noch, sich gegen Grippe impfen zu lassen?

Grundsätzlich rät das Robert-Koch-Institut dazu, sich in dem Zeitraum von Oktober bis Mitte Dezember gegen Grippe impfen zu lassen, da es 10 bis 14 Tage dauert, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. Die Grippewelle beginnt in der Regel nach dem Jahreswechsel. Dennoch kann es auch sinnvoll sein, sich auch jetzt noch impfen zu lassen, da nie ganz klar ist, wie lange die Grippewelle anhält.

Wem die Grippeschutzimpfung empfohlen wird

Der Piks ist für alle wichtig, die ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe haben. „Die Grippeschutzimpfung ist ein wichtiger Baustein, mit der man sich zu einem gewissen Grad vor Ansteckung schützen kann - vor allem aber vor schweren Erkrankungen und Komplikationen“, sagt Leif Erik Sander.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Grippeschutzimpfung allen ab 60 Jahren, Schwangeren ab dem zweiten Trimester, Personen mit Grunderkrankungen, Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen sowie allen, die durch ihren Beruf ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben. Der optimale Zeitraum für den Piks dem RKI zufolge: ab Oktober bis Mitte Dezember.

Wer sich unsicher ist, sucht am besten das Gespräch mit Hausarzt oder Hausärztin. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet zudem online einen Grippe-Impfcheck an, der mit wenigen Klicks zu einer persönlichen Impfempfehlung führt.

40 Todesfälle mit Influenzavirusinfektion

In der Saison 2024/25 sind bislang 40 Todesfälle mit Influenzavirusinfektion an das RKI übermittelt worden. „80 % der Todesfälle waren 60 Jahre oder älter“, so das RKI.

Auch beim Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) gibt es seit einigen Wochen einen Anstieg. In der Woche vom 30. Dezember wurden 967 Fälle an das RKI übermittelt. Anfang Dezember waren es noch rund 430 Fälle. Für die Saison 2024/25 wurden dem RKI bislang fünf Todesfälle mit RSV-Infektion.

Insgesamt sei die Aktivität akuter Atemwegsinfektionen während der Feiertage wie in den Vorjahren zurückgegangen. In der ersten Woche des neuen Jahres litten rund 6.300 von 100.000 Einwohnern an einer akuten Atemwegserkrankung (Vorwoche: 7.900 von 100.000). (ph mit dpa)