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Großbrand in EssenRoboter-Hund im Einsatz – Haus muss abgerissen werden

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Mit dem 35 Kilogramm schweren Laufroboter soll das einsturzgefährdete Gebäude nach dem Ende der Löscharbeiten erkundet werden.

Essen – Einen Tag nach dem Großbrand in der Essener Innenstadt mit drei Verletzten und 35 zerstörten Wohnungen ist die Brandursache noch unbekannt. Die Brandstelle sei aufgrund der Einsturzgefahr noch nicht betretbar, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstagmorgen.

Polizei-Roboter im Einsatz

Bei der Erkundung der Brandstelle kam am Dienstagmittag auch ein vierbeiniger Polizei-Roboter zum Einsatz. Der 35 Kilo schwere Laufroboter war erst vor wenigen Wochen bei einem Termin mit NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) in Duisburg vorgestellt worden. Er untersuchte mit Kameras und Sensoren das einsturzgefährdete Haus, das weiterhin nicht betreten werden darf.

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Ein Polizei-Roboter ist am ausgebrannten Wohnkomplex im Einsatz.

Aussagen zur Brandursache und zu den Gründen für die sehr schnelle Ausbreitung des Feuers seien nach wie vor nicht möglich, betonte der Vivawestchef. Dazu müssten Sachverständigengutachten abgewartet werden.

Alles zum Thema Herbert Reul

NRW Bau-Ministerin Ina Scharrenbach (CDU) sprach in Essen mit Brandopfern. Sehr unterschiedliche Menschen seien betroffen - vom 86-Jährigen und einem alleinlebenden Rollstuhlfahrer bis zu Familien, sagte die Ministerin danach bei der Pressekonferenz. Sie sei erleichtert, dass die drei Verletzten, die Rauchgasvergiftungen erlitten hatten, inzwischen das Krankenhaus verlassen konnten.

Es gebe nach Studium der Bauakten keinerlei Hinweise für Unregelmäßigkeiten oder Pfusch beim Bau des 2015 fertiggestellten Hauses, betonte der Essener Ordnungsdezernent Christian Kromberg. „Sowohl im Baugenehmigungsverfahren als auch bei der Bauabnahme hat es keine Schwierigkeiten gegeben. Wir können und müssen zum jetzigen Zeitpunkt davon ausgehen, dass alles korrekt gelaufen ist“, sagte der Essener Dezernent.

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Feuerwehrleute haben in der Nacht zum Dienstag mehrfach mit einer Wärmebildkamera kontrolliert, ob etwas aufglimmt, wie ein Sprecher der Feuerwehr am Morgen schilderte. Immer wieder seien kleine Glutnester aufgetaucht, die gelöscht worden seien. In der Spitze waren laut Feuerwehr mehr als 150 Einsatzkräfte vor Ort. Drei Menschen wurden mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus gebracht. In der Nacht zum Montag war laut Feuerwehr um 02.15 Uhr Alarm ausgelöst worden.

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Gegen 7.00 Uhr am Dienstagmorgen erklärte die Feuerwehr Essen das Feuer für gelöscht.

Es seien „alle verfügbaren Kräfte alarmiert“ worden. Die Krankenhäuser waren einem Sprecher zufolge für einen möglichen Massenanfall an Verletzten alarmiert. Wegen des Rauchs warnte die Feuerwehr Essen die Anwohner, Fenster und Türen zu schließen. Zwei Straßen wurden voll gesperrt. In Nachbarhäusern kam es zum Teil zu Stromausfällen.

Gegen 7.00 Uhr hätten die Einsatzkräfte dann „Feuer aus“ gemeldet, sagte der Sprecher. Damit werde die Einsatzstelle der Kriminalpolizei übergeben.

Essen Wohnblock Feuer 2

Flammen schlagen aus einem Wohnkomplex in Essen.

Die Feuerwehr war am Montag den ganzen Tag damit beschäftigt, den Brand endgültig zu löschen. Nach dem Ende der nächtlichen Nachlöscharbeiten will die Feuerwehr im Laufe des Vormittags die am Brandort verlegten Schläuche abbauen.

Spendenkonto für Opfer des Brandes in Essen

Durch den Großbrand verloren 128 Menschen ihre Wohnung und viele von ihnen ihr Hab und Gut. Die Brandopfer seien entweder privat untergekommen oder mit Wohnungen und Hotelzimmern auf Kosten von Vivawest versorgt worden. „Keiner war obdachlos“, sagte Kromberg. Die Stadt ermögliche es den Betroffenen, verbrannte Ausweise und Papiere unbürokratisch, das heißt ohne Termin und ohne Kosten, wiederzubeschaffen. In der Stadt seien bereits rund 100 000 Euro Spenden für die Betroffenen gesammelt worden, sagte eine Sprecherin.

Das Wohnungsunternehmen Vivawest als Eigentümer des Hauses hatte den Bewohnern kurzfristig Zimmer in umliegenden Hotels angeboten. Es hätten sich auch Bürger gemeldet, die den Betroffenen Gästezimmer anböten, sagte eine Stadtsprecherin. Die Stadt stelle Medikamente, Hygieneartikel und Kleidung für den aktuellen Bedarf zur Verfügung, hieß es in der Mitteilung. Außerdem wurde für die Betroffenen ein Spendenkonto eingerichtet. (afp, dpa,red)

Spendenkonto des Caritasverbands für die Stadt Essen:

IBAN: DE09360602950069960057BIC: GENODED1BBE - Bank im BistumStichwort: Großbrand Essen