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Hochwasser in DeutschlandTierpark durch Regenfälle überflutet – Talsperren in NRW unter Beobachtung

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Die Weser hat Teile des Ortes Fuhlen in Niedersachsen überflutet. Der Pegel der Weser ist dort an mehreren Stellen auf mehr als sechs Meter gestiegen. Mehrere Orte haben die Vorstufe des Katastrophenalarms festgestellt.

Die Weser ist durch die anhaltenden Regenfälle der vergangenen Tage in weiten Teilen Niedersachsen über die Ufer getreten. Mehrere Orte wurden evakuiert, bei Bremen riss ein Deich und überflutete mehrere Straßen.

Zahlreiche Flüsse in Deutschland sind über die Ufer getreten. Der Deutsche Wetterdienst erwartet zu Silvester weitere schwere Regenfälle.

Nach schweren Regenfällen in weiten Teilen Deutschlands ist die Lage entlang vieler Flüsse und weiterer Gewässer nach wie vor bedrohlich. Vor allem in der Nähe der Elbe und Weser ist die Lage nach Einschätzung der Einsatzkräfte weiterhin kritisch, in der Gemeinde Lilienthal bei Bremen ist in der Nacht zu Donnerstag ein Deich an der Weser gerissen.

Teile des Ortes wurden daraufhin evakuiert. Entlang der Weser wurden teilweise neue Rekordpegelstände gemessen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für die kommenden Tage weitere Regenschauer und Gewitter angekündigt. Die Meteorologen erwarten, dass die Pegel bis zur Silvesternacht weiter ansteigen werden.

Hochwasser in Deutschland: Deich an der Weser gerissen – DWD erwartet weitere Unwetter bis Silvester

Obwohl es am Donnerstag zunächst kein neuer Regen fiel, bleibt die Hochwasserlage an einigen Flüssen in Deutschland angespannt. Betroffen sind unter anderem Gebiete an der Elbe in Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie an der Weser in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.

In Dresden soll am Donnerstag die Sechs-Meter-Marke an der Elbe überschritten werden. Um Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg vor Überschwemmungen zu schützen, wird am Donnerstagvormittag das Pretziener Wehr gezogen. Das etwa 135 Meter lange Wehr war zuletzt im Juni 2013 geöffnet worden. Auch jetzt soll es dafür sorgen, dass die Landeshauptstadt Magdeburg und andere Orte vor Hochwasser geschützt werden.

Hochwasser in Deutschland: Kräftige Regenfälle in Köln und der Region – Deich in Eitorf gerissen

Mehrere Wettermodelle prognostizieren bis zur Silvesternacht zwischen 20 und 30 Liter Regen pro Quadratmeter im Westen und Nordwesten, am stärksten getroffen werden könnten Köln und das Umland. Im Rhein-Sieg-Kreis waren durch die anhaltenden Regenfälle unter anderem Agger und Sieg über die Ufer getreten, in Eitorf riss ein Deich.

Auf der Aller im niedersächsischen Winsen ist die Feuerwehr auf einer überfluteten Straße unterwegs. Teile des Ortes wurden durch das Hochwasser evakuiert.

Auf der Aller im niedersächsischen Winsen ist die Feuerwehr auf einer überfluteten Straße unterwegs. Teile des Ortes wurden durch das Hochwasser evakuiert.

Zwar sind die angekündigten Gewitter nicht so stark wie an und vor Weihnachten, die eh schon hohen Pegel von Weser und Elbe im Norden dürften allerdings weiter steigen. Mehrere Landkreise in Niedersachsen haben bereits die Vorstufe zu einem Katastrophenalarm festgestellt, um den Einsatzkräften und Verwaltungen weitreichendere Befugnisse zu geben.

Hochwasser: „Bedrohliche Lage“ in Bremen – Deiche müssen gestützt werden

An der Helme in Thüringen gilt voraussichtlich in den nächsten Tagen die höchste Hochwasseralarmstufe 4. In Niedersachsen rechnete der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz vor allem an der Mittelweser und an den Oberläufen von Aller, Leine und Oker mit weiter steigenden Pegelständen.

Im Bremen ist die Hochwasserlage im Stadtteil Borgfeld ähnlich angespannt. Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) will sich dort am Donnerstag selbst ein Bild von der Lage machen. Im Bremer Ortsteil Timmersloh konnte an den Deichen nachgearbeitet werden, sodass dort keine Evakuierungen mehr stattfinden mussten, wie ein Feuerwehrsprecher am frühen Donnerstagmorgen sagte.

Hochwasser: Serengeti-Park in Hodenhagen überflutet – 1500 Tiere im Park

Wegen des Aller-Hochwassers mussten in der niedersächsischen Gemeinde Winsen rund 300 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Die Siedlungen Westohe und Südohe müssten evakuiert werden, teilte der Landkreis Celle am Mittwochabend mit. Der Wasserstand auf den Straßen sei dort auf rund 40 bis 50 Zentimeter gestiegen, aus Sicherheitsgründen sei daher der Strom abgestellt worden.

Auch der Serengeti-Park in Hodenhagen wurde durch das Hochwasser überflutet und vorübergehend geschlossen. „Es ist eine Notlage, wie wir sie der fast 50-jährigen Geschichte des Parks so noch nie erlebt haben. Es grenzt an ein Wunder, dass unsere rund 1500 Tiere noch sicher sind“, erklärte Parkinhaber Dr. Fabrizio Sepe in einer Pressemitteilung.

Rekord-Pegelstand in der Weser festgestellt – Talsperren in Nordrhein-Westfalen unter Beobachtung

Am Oberlauf der Weser von Hann. Münden bis Höxter in Nordrhein-Westfalen sanken die Wasserstände am Mittwoch laut Landesbetrieb, für die Mittelweser wurden aber steigende Pegelstände vorhergesagt. Am Pegel Drakenburg im Landkreis Nienburg könne sogar der bisherige Rekordstand aus dem Jahr 1981, nämlich 8,34 Meter, überschritten werden, hieß es.

In Nordrhein-Westfalen bleiben auch die zahlreichen Talsperren unter Beobachtung. Der Rheinpegel war über die Weihnachtstage auf mehr als acht Meter gestiegen und in der Kölner Altstadt über die Ufer getreten. Laut Prognosen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WVS) entspannt sich die Lage aber seit Mittwoch wieder.

Der Klimawandel macht Extremwetterereignisse wahrscheinlicher. Der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf hatte Heiligabend auf X geschrieben: „Extremniederschläge nehmen durch die #Erderwärmung weltweit und auch bei uns zu. Davor warnen Klimaforscher seit über 30 Jahren; längst bestätigen das die Daten von Wetterstationen.“ (mit dpa)