Mehrere Millionen Euro soll ein Betrüger mit Corona-Testcentern erwirtschaftet haben. Vor dem Landgericht Köln startet der Prozess.
Kommentar zu Testcenter-BetrugDer Staat hat es den Corona-Betrügern zu leicht gemacht
Die Corona-Pandemie hat nicht nur viele Menschen sehr krank, sondern auch einige sehr reich gemacht. In dieser absoluten Ausnahmesituation hat der Staat sein Füllhorn ausgeschüttet. Damals aus guten Gründen: Nichts sollte in unserem reichen Land am Geld scheitern. Und alles musste schnell gehen. Der Schutz der Bevölkerung vor dem Virus stand an erster Stelle. Und die Unternehmen sollten nicht in die Knie gehen.
Das rief dann Leute auf den Plan, die nicht die Not, sondern nur ihre Profitchancen sahen – egal ob bei Maskendeals, Corona-Beihilfen oder Testzentren. Die Krise als Riesengeschäft. Beileibe nicht jeder, der viel Geld verdiente, tat das auf legalem Weg. Es ist gut, dass diese Fälle nun nach und nach vor Gericht landen. Die Kontrolle, die wegen des verlangten unbürokratischen Vorgehens viel zu kurz kam, die müssen jetzt Richterinnen und Richter übernehmen.
Betrug mit Testzentren: Corona-Millionäre landen sukzessive im Gefängnis
So landen manche Corona-(Multi-)Millionäre im Gefängnis – ob Prominente wie die Politiker-Tochter Tandler, die ihren Riesenprofit nicht korrekt versteuerte, oder die vielen Kleinkriminellen, die für Scheinfirmen Beihilfen abzockten oder Tausende Coronatests abrechneten, die es nie gab. Die Summen sind oft so schwindelerregend hoch, dass sich ein Banküberfall dagegen wie ein Kavaliersdelikt ausnimmt. 19 Millionen Euro im aktuellen Fall, eingenommen über Testzentren in Köln und Euskirchen.
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All die Verfahren und Urteile zum Corona-Betrug darf die Politik nicht einfach achselzuckend zur Kenntnis nehmen. Denn auch das muss eine Lehre aus der Pandemie sein: Der Staat hat es diesen Kriminellen viel zu leicht gemacht.
Und die politisch Verantwortlichen müssen dafür sorgen, dass der Staat sein Geld – Steuergeld – auch wiederbekommt.