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„Hoppala, Kanister ausgerutscht“Polizistin überschüttet Aktivistin der Letzten Generation mit Öl

Lesezeit 3 Minuten
Bei der Straßenblockade der„ Letzten Generation“ am vergangenen Samstag (2. September) in Mannheim, hat eine Polizistin offenbar absichtlich Öl auf eine Person geschüttet. Die Mannheimer Polizei prüft ein Disziplinarverfahren.

Bei der Straßenblockade der„ Letzten Generation“ am vergangenen Samstag (2. September) in Mannheim, hat eine Polizistin offenbar absichtlich Öl auf eine Person geschüttet. Die Mannheimer Polizei prüft ein Disziplinarverfahren.

Nach dem Vorfall während einer „Klimakleber“-Blockade prüft die Polizei, ob es Disziplinarmaßnahmen gegen die Polizistin gibt.

Bei einer Straßenblockade der Klima-Gruppe Letzte Generation hat eine Mannheimer Polizistin offenbar absichtlich eine Klima-Aktivistin mit Öl übergossen. Die auch als „Klimakleber“ bekannt gewordenen Aktivisten nutzen Straßenblockaden, um auf ihre Ziele aufmerksam zu machen – das führt häufig zu Zusammenstößen und Kritik an der Gruppe. In dem Blockade-Fall aus Mannheim vom vergangenen Samstag (2. September) ist es nun die Polizei, die wegen des Öl-Vorfalls in der Kritik steht.

Letzte Generation: Blockade auf Mannheimer Konrad-Adenauer-Brücke von Polizei aufgelöst

Die Letzte Generation teilte am Dienstagvormittag (5. September) ein Video des Vorfalls aus Mannheim. Zu sehen sind mehrere Aktivisten, die sich mit Warnwesten bekleidet an der Fahrbahn auf der Mannheimer Konrad-Adenauer-Brücke festgeklebt haben. Um die Aktivistinnen und Aktivisten stehen Polizeibeamte, die die Blockade offenbar auflösen.

Als bewährtes Lösemittel hat sich für die Polizeikräfte dabei Speiseöl etabliert. Auch die Mannheimer Polizisten tragen Kanister mit Öl. Neben einem Schwall auf die festklebten Hände, ist in dem Video auch zu sehen, wie die Polizistin Öl auf die Aktivistin fließen lässt – mutmaßlich absichtlich.

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Die Polizei Mannheim teilte am Montag nach den Vorwürfen mit, dass derzeit geprüft werde, „ob sich aus dem Verhalten strafrechtliche und disziplinarrechtliche Konsequenzen für die Beamtin ergeben.“ Auf Anfrage dieser Zeitung teilte die Mannheimer Polizei mit, dass man „zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine weiteren Angaben machen“ wolle. Die Hintergründe des Vorfalls um die Polizistin bleiben somit für den Moment ungeklärt.

Letzte Generatiuon: Kritik an Mannheimer Polizistin nach Öl-Vorfall bei Straßen-Blockade

Die Letzte Generation erhob in einer Mitteilung am Mittwochmittag weitere schwere Vorwürfe gegen die Beamtin. So habe sie besonders hart gezogen und gerissen, um die Aktivistinnen von der Straße zu lösen. Dabei habe sie laut Klima-Aktivisten mehrfach gesagt, dass die Aktivisten selbst schuld seien, wenn sie sich festklebten und nun Schmerzen hätten. In einem am Mittwoch veröffentlichten Video ist außerdem zu sehen, wie ein Mitglied der Feuerwehr den Aktivistinnen hilft und das verschüttet Öl mit Papiertüchern abwischt.

So schildert Aktivist Mario Hess die Szene mit der Mannheimer Polizistin: „Beim Einsammeln des Klebers hat die Beamtin auch ein Kältespray eingezogen. Auf meinen Einlass, dass dies benötigt wird, um die geklebte Hand zu kühlen, damit keine Verletzungen an der Hand entstehen, meinte sie nur: ‚Das ist mir egal, ihr seid selbst schuld, ihr habt euch ja auch angeklebt!‘“

In dem sozialen Netzwerk gab es vielfach Stimmen, die die Polizei kritisierten. Der Tenor: Raues Verhalten gegen die Klima-Aktivisten kämen immer wieder vorbei, aber nicht von der Polizei. „Das hier ist für eine Polizistin ein vollkommen inakzeptables Verhalten“, schrieb ein Nutzer.

Das am Dienstagmorgen veröffentlichte Video wurde innerhalb weniger Stunden mehr als 350.000 Mal angesehen. Tausende Nutzerinnen und Nutzer kommentierten und teilten das Video im Netzwerk X (Twitter). Neben Zuspruch für die Klima-Aktivisten ergoss sich via Social Media auch ein Sturm aus Anfeindungen und Hassbotschaften gegen die Letzte Generation. Auch in Köln und Region gab es zahlreiche Aktionen der Letzten Generation, zuletzt etwa auf der Kölner Gaming-Messe Gamescom. (mab)