Es sei wichtig, „für den Klimaschutz aufzustehen“, begründet der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens den Schritt.
„Möchten ein Signal senden“Unternehmen bezahlt alle Strafen der „Letzten Generation“
Das Unternehmen Ökoworld hat angekündigt, Strafgelder und Gebühren übernehmen zu wollen, die gegen Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ verhängt werden. „Die Ökoworld gehört dieser Initiative zwar nicht an, wir werden dennoch aus Überzeugung handeln und Proteste für den Klimaschutz unterstützen“, begründet Alfred Platow, Vorstandvorsitzender des Unternehmens, die Maßnahme.
Konsequenzen für den zivilen Ungehorsam seien „grundsätzlich nachvollziehbar und wichtig für eine funktionierende Gesellschaft“, führte Platow aus. „Wenn es allerdings um einen Notfall namens Klimaschutz geht, kann man dies so aus meiner Sicht nicht praktizieren.“
Unternehmen Ökoworld will mit Unterstützung von „Letzter Generation“ ein „Signal senden“
In Zukunft wolle das Unternehmen daher die Strafen für Aktivisten, „die sich für den Klimaschutz festgeklebt haben“ zu einhundert Prozent übernehmen. Voraussetzung dafür sei lediglich ein Nachweis des Strafzettels, erklärt Ökoworld in der Pressemitteilung. „Damit möchten wir ein Signal senden, wie wichtig es ist, für den Klimaschutz aufzustehen, auch wenn man sich dafür hinsetzen und festkleben muss“, bekräftigte Platow.
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Die Ökoworld AG hat ihren Sitz in Hilden in Nordrhein-Westfalen. Auf seiner Website bezeichnet das Unternehmen sich als „ethisch-ökologisch-soziale Vermögensberatung“.
Die Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ begrüßten den Vorstoß des Unternehmens am Mittwoch. „Wir freuen uns über die Bereitschaft der Ökoworld AG, Geldstrafen und Gebühren, die durch die Beteiligung am friedlichen Widerstand der Letzten Generation zu erstatten“, erklärte ein Sprecher der Klimaschutzgruppe in einer Pressemitteilung.
Letzte Generation freut sich über Unterstützung: „Damit ist eine wichtige Hürde gefallen“
„Damit ist eine wichtige Hürde gefallen, sich an den Protesten zu beteiligen. Wir rufen als Letzte Generation für die kommenden Wochen zu weiteren Protesten auf.“ Angesichts der Unterstützung des Unternehmens seien nun „noch mehr Protestierende zu erwarten“, hieß es weiter.
Gleichzeitig kündigte die „Letzte Generation“ an, ihre Proteste in Berlin fortsetzen zu wollen. „Auch in den kommenden Wochen wird der friedliche Widerstand in Berlin weitergehen“, heißt es. Die Klimaaktivistin hatten bereits in der Vorwoche mehrfach Protestaktionen in der Hauptstadt durchgeführt. Aus der Politik kommt immer wieder Kritik an den Aktionen.
„Letzte Generation“: Robert Habeck kritisiert Aktionen als „politisch falsch“
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erklärte am Dienstagabend bei einer Wahlkampfveranstaltung in Bremen, er halte die Aktionen für „politisch falsch“, habe aber zugleich „hohen Respekt“ vor den Aktivisten. „Dass sie Zukunftsangst haben, spreche ich ihnen überhaupt nicht ab“, so Habeck.
Die Klimaaktivisten hatten sich am zudem am Montag mit Verkehrsminister Volker Wissing getroffen. Wissing hatte allerdings bereits vorher klargestellt, dass er die Forderungen der Gruppe und die Art des Protests ablehnt. Die Aktivistinnen und Aktivisten sprachen danach von einem „konstruktiven“ und „äußerst ergiebigen“ Treffen. (das)