Medicane Daniel hatte im Spätsommer für viele Todesopfer im Mittelmeerraum gesorgt. Nun droht der nächste Wirbelsturm.
Gefährlicher „Medicane“ entstehtMeteorologen warnen vor Mittelmeer-Hurrikan – Tornados und Sturzfluten befürchtet
Im Mittelmeer droht erneut ein sogenannter Medicane (Mittelmeer-Hurrikan), das berichtet der „Wheather Channel“. Demnach werde sich am Mittwochnachmittag ein Tiefdruckgebiet zwischen Malta und der libyschen Küste bilden und sich dann schnell zu einem Sturm entwickeln, heißt es in dem Bericht der Wetterexperten.
Malta soll die Auswirkungen des Unwetters bereits am Mittwochabend zu spüren bekommen. Auf seinem weiteren Weg werde der „Medicane“ sich dann „intensivieren“ und die Küste der italienischen Insel Sizilien streifen, ehe er am Donnerstag schließlich an der nordafrikanischen Küste auf Land treffen werde.
Unwetter und Sturzfluten möglich: Meteorologen warnen vor nächstem Medicane im Mittelmeer
Dies könne man analog zu „echten tropischen Wirbelstürmen wie einem Hurrikan, Taifun oder Zyklon“ einen „Landfall“ nennen, berichtete der „Weather Channel“ weiter. Besorgniserregend seien dabei nicht die hohen Windgeschwindigkeiten, sondern die heftigen Niederschläge, die erwartet werden, wenn der Medicane auf Land trifft.
Entlang der nordafrikanischen Küste könne es zu Regenmengen bis zu 200 Litern pro Quadratmeter kommen, prognostizieren die Meteorologen. Einige Wettermodelle gehen demnach sogar von 350 Litern Regen binnen 36 Stunden aus, hieß es weiter.
Sturm könnte zu Medicane werden: Tornadogefahr im Mittelmeerraum
Überschwemmungen, Hochwasser und Sturzfluten seien in der Region wahrscheinlich. Auch mit Tornados müsse gerechnet werden, warnen die Meteorologen.
Ausschlaggebend für die Entstehung des neuerlichen Medicanes seien die hohen Wassertemperaturen im Mittelmeer, hieß es weiter. „Der Gegensatz zwischen warmer Oberflächentemperatur des Wassers und kalter Höhenluft ist der Motor für konvektive Umlagerung – also für Gewitter“, erklärten die Meteorologen des Spartensenders. „Die können dann sehr schnell viel Regen bringen, denn durch das warme Meer kann viel Wasser in die Luft gelangen.“
Hohe Wassertemperatur begünstigt schwere Unwetter: „Immer noch nahezu Badewannentemperatur“
Während die Wassertemperatur rund um Mallorca bereits unter 20 Grad Celsius gefallen sei, hat das Wasser „im Süden und Osten“ des Mittelmeers „immer noch nahezu Badewannentemperatur“, heißt es in dem Bericht. Noch bis Ende November könne es deshalb zu „gefährlichen“ Wetterentwicklungen in der Region kommen.
Bereits im Sommer hatte ein Medicane für viele Todesopfer und erhebliche Schäden im Mittelmeerraum gesorgt.
Insbesondere der nordafrikanische Staat Libyen wurde mit voller Wucht von dem Wirbelsturm getroffen. In Griechenland kam es unterdessen zu rekordverdächtigen Überschwemmungen. (das)