Am Dienstagmorgen kam es zu einem besonders bewegenden Moment für Prinz William.
Royale UnterschiedeWährend Prinz Harry das Leben genießt, muss Prinz William schweren Termin absolvieren
Der 40-jährige Prinz von Wales nahm am Dienstag an den Feierlichkeiten zum „Anzac Day“ im Londoner Hyde Park teil. Die Zeremonie im Morgengrauen am Wellington Arch umfasste Lesungen und eine Aufführung des ergreifenden „Last Post“, dem Hornruf, der das Ende der Tagesaktivitäten ankündigt, eine Schweigeminute, die Totenwache und das Singen der Nationalhymnen Australiens und Neuseelands.
Sein Bruder Harry und dessen Frau Meghan sorgten derweil bei einem Playoff-Spiel zwischen den Los Angeles Lakers und den Memphis Grizzlies für Schlagzeilen. In einer VIP-Loge zeigten sich Herzogin Meghan und Prinz Harry gut gelaunt. Für einen peinlichen Moment vor den rund 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauern sorgte allerdings ein Kussmoment, der per Kamera auf die großen Leinwände übertragen wurde.
Prinz William legt Kranz für gefallene Soldaten nieder
Für seinen Bruder, den Thronfolger Prinz William, könnte der Kontrast nicht größer sein: Er legte gemeinsam mit den Hochkommissaren Australiens und Neuseelands einen Kranz für die gefallenen Soldaten nieder. Ein hochemotionaler Moment, der die Anwesenden sichtlich bewegte.
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Prinz William: Bewegende Worte in Gedenkbuch
Zum Abschluss der einstündigen Zeremonie trug sich der Prinz von Wales zu den Klängen eines Didgeridoo in das Gedenkbuch ein. Er schrieb „Im Gedenken an diejenigen, die das höchste Opfer für unsere Freiheit gebracht haben“. Die in London ansässige Gruppe Ngāti Rānana trug außerdem ein Māori-Waiata (Lied) vor.
Der nationale Gedenktag „Anzac Day“ hat eine über 100-jährige Tradition in Großbritannien. Der Tag zu Ehren der Angehörigen des Australian and New Zealand Army Corps (ANZAC) wird in London gefeiert, seit König George V. 1916 dem ersten Gottesdienst in der Westminster Abbey beiwohnte.
Seit über 100 Jahren: Nationaler Gedenktag „Anzac Day“
Seitdem sind die Gottesdienste ein jährlicher Moment des Gedenkens an alle Australier und Neuseeländer, die während des Konflikts ihr Leben verloren haben, und der Anerkennung für diejenigen, die gedient haben.
Der 25. April 1915 ist der Tag der ersten militärischen Aktion von australischen und neuseeländischen Truppen sowie Soldaten aus Tonga im Ersten Weltkrieg - der Landung auf der Halbinsel Gallipoli (heute Gelibolu, Türkei). Die „Schlacht von Gallipoli“ führte zu hohen Verlusten unter den australischen, neuseeländischen und tongaischen Soldaten. Heutige Schätzungen gehen von weiter über 10.000 Toten aus.
Australien und Neuseeland sind wichtige Mitglieder des Commonwealth - und Prinz William wird eines Tages König dieser beiden Länder sein. Gerade in Tagen schwindender Unterstützung für das britische Königshaus ist der Auftritt von Prinz William sehr wichtig. Rund um die Krönung von Charles und Camilla formieren sich derzeit sogar Proteste.
In mehreren Ländern seien laut dem Verfassungsrechtler Craig Prescott von der walisischen Universität Bangor starke republikanische Tendenzen zu beobachten und es werde auch aktiv über eine Loslösung von der britischen Krone diskutiert. Das betreffe neben Inselstaaten wie Antigua und Barbuda etwa auch Australien. Das geht aus einem dem Bericht der Denkfabrik „UK In A Changing Europe“ hervor.
Prinz William und Kate Middleton besuchten Australien 2014
Als Prinz William und seine Frau Kate Middleton (mit dem damals neun Monate alten Prinz George) 2014 Australien besuchten, feierten sie in Canberra den Anzac Day. Sie waren sehr bewegt von der Zeremonie, bei der auf dem Friedhof Kerzen angezündet wurden, die von Angehörigen der Streitkräfte mitgebracht worden waren.
Später am Dienstag wird Prinz Richard, der Herzog von Gloucester, an einer weiteren Zeremonie zum Gedenken an die gefallenen australischen, neuseeländischen und tongaischen Soldatinnen und Soldaten teilnehmen. Er wird einen Kranz am Cenotaph, der traditionellen Gedenkstätte im Zentrum Londons, niederlegen. Anschließend findet in der Westminster Abbey ein Gedenk- und Dankgottesdienst statt.
Der Herzog von Gloucester ist ein Cousin der verstorbenen Königin Elizabeth und gehört zur erweiterten Familie, die im Namen der Monarchin königliche Aufgaben wahrnimmt. Er gehört auch zu den wenigen noch lebenden Royals, die bereits 1953 bei der Krönung von Königin Elizabeth anwesend waren. Die Krönung von König Charles III. und Königin Camilla wird am 6. Mai 2023 in der Londoner Westminster Abbey stattfinden. (jag)