Düsseldorf – Die Anzahl der mit dem Corona-Virus infizierten Kita-Kinder ist sprunghaft angestiegen. Das geht aus einem Bericht des NRW-Familienministeriums hervor, der dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt. Danach waren im November 2436 Kinder und 1798 Mitarbeitende betroffen. Im Oktober waren noch 427 infizierte Kinder und 287 positiv getestete Mitarbeitende registriert worden. „Wir haben damit den Jahreshöchstwert an Infektionen in den Einrichtungen erreicht“, sagte Dennis Maelzer, jugendpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag, unserer Zeitung. Dies sei „alarmierend".
SPD vermisst Schutzmechanismen
Trotz der extrem gestiegenen Fallzahlen seien keine Schutzmechanismen für Kinder zu erkennen, kritisierte Maelzer: „Es gibt keine flächendeckenden Pooltests für Kinder in der Kita, damit ein Monitoring des Infektionsgeschehens wirklich möglich ist. Bisher verlassen sich alle darauf, dass Eltern morgens die Zeit haben, Kinder zu testen und das Ergebnis rückzukoppeln."
Die SPD forderte NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) auf, Maßnahmen für einen besseren Infektionsschutz in den Kitas auf den Weg zu bringen. „Erzieherinnen und Erzieher müssen schnellstmöglich geboostert werden. Dafür müssen die entsprechenden Kapazitäten vorgehalten werden. Sie brauchen auch wieder die Unterstützung durch Alltagshelferinnen und Alltagshelfer bei der Umsetzung von Hygienekonzepten. Minister Stamp muss den Fehler, das Alltagshelferprogramm abgeschafft zu haben, endlich korrigieren“, so Maelzer.
Auch die Impfung für Kinder unter fünf Jahren müsse nun offensiv nach vorne gebracht werden. Höchstes Ziel müsse es sein, dass die Kinder gut durch die infektionsreiche kalte Jahreszeit kämen. „PCR-Pooltestungen gehören in allen Kitas auf die Tagesordnung“, forderte Maelzer. Bislang nehmen die Einrichtungen – im Gegensatz zu den Grundschulen – lediglich freiwillig an den Pool-Tests teil.
Weihnachtsfeiern in Kitas mit 2Plus-Regel
Trotz der hohen Infektionszahlen plane manche Einrichtung noch Weihnachtsfeiern ohne besonderes Schutzkonzept. „Für den Fall, dass vor Ort Weihnachtsfeiern mit Eltern geplant sein sollten, rate ich dringend dazu, diese nur unter einer 2G Plus Regel zu veranstalten“, betonte der SPD-Politiker. Sicherer aber wäre es, kein gesondertes Risiko einzugehen und die Weihnachtsfeiern auf die Kita-Gruppen mit den Erzieherinnen und Erziehern zu beschränken.