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Protest gegen Rammstein-FrontmannPolizei ermittelt wegen „Hitler-Gruß“ bei Lindemann-Konzert

Lesezeit 3 Minuten
Solo-Konzert von Till Lindemann in Leipzig: Polizisten blicken auf den Gegenprotest, der sich gegen den Rammstein-Sänger stellt.

Solo-Konzert von Till Lindemann in Leipzig: Polizisten blicken auf den Gegenprotest, der sich gegen den Rammstein-Sänger stellt.

Till Lindemann ist seit Mittwoch auf Solo-Tour, aber nicht geräuschlos – auch für das Düsseldorf-Konzert am Freitag sind Proteste angekündigt.

Die Polizei Leipzig ermittelt nach einem Aufeinandertreffen von Fans und Protestierenden rund um ein Konzert von Rammstein-Sänger Till Lindemann. Der 60-jährige Sänger hatte am Mittwoch (8. November) die Auftaktshow seiner Solo-Tour gegeben. Gegen den Rammstein-Sänger, der vor allem im Sommer in die Kritik geriet, protestierten hunderte Personen, bestätigte ein Leipziger Polizeisprecher am Donnerstagmorgen.

Till Lindemann in Leipzig: Polizei ermittelt nach „Hitlergruß“ am Rande des Konzerts

Demnach zeigten die Protestierenden Banner und warfen Lindemann Machtmissbrauch vor. Bei dem Protest kam es nach ersten Informationen zu einer Szene, wonach offenbar ein Konzert-Gänger die Protestierenden mit einem sogenannten Hitlergruß provozieren wollte.

Hunderte Teilnehmer protestierten gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann beim Auftakt seiner Solo-Tour.

Hunderte Teilnehmer protestierten gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann beim Auftakt seiner Solo-Tour.

„Uns ist die Szene bekannt und wir ermitteln auch deswegen“, erklärte der Leipziger Polizeisprecher gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Ein Journalist der Leipziger Volksstimme teilte via Twitter ein Video, das den Vorfall mit dem „Hitlergruß“ zeigen soll.

Des Weiteren sei es im Rahmen des Lindemann-Konzerts zu einzelnen Rangeleien und Beleidigungen gekommen, die Polizei ermittelt außerdem wegen Sachbeschädigungen. „Mit Beginn des Konzerts beruhigte sich die Lage zügig“, kommentierte der Polizeisprecher die Lage. Verletzte gab es offenbar nicht.

Fan-Castingsystem für Rammstein-Sänger: Till Lindemann monatelang in der Kritik

Till Lindemann war zwischen Ende Mai und Anfang September massiv in die Kritik geraten. Mehrere Frauen, darunter auch die Nordirin Shelby Lynn oder die deutsche Influencerin Kayla Shyx, hatten dem Rammstein-Frontmann ein Fan-Castingsystem vorgeworfen, das offenbar unter anderem zum Ziel hatte, Lindemann Frauen zuzuführen – wohl auch für Sex.

Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelte gegen Lindemann und untersuchte, ob es innerhalb dieses Systems oder bei Aftershow-Partys zu Übergriffen oder der Abgabe von Drogen gekommen war. Ende August wurden die Ermittlungen gegen Till Lindemann eingestellt.

Sowohl für die Show in Leipzig als auch offenbar für weitere Konzerte hatten die Konzertveranstalter Journalisten keine Akkreditierung erteilt: „Über den Auftakt der Solo-Tour von Rammstein-Sänger Till Lindemann an diesem Mittwoch in Leipzig wird die Deutsche Presse-Agentur nicht berichten. Sowohl für Text als auch für Foto wurde eine Akkreditierung verweigert“, teilte etwa die Deutsche-Presse-Agentur (dpa) mit. Auch für die NRW-Konzerte in Düsseldorf und Münster erhielt die dpa keinen Zutritt.

Till Lindemann in Düsseldorf: Bündnis kündigt Protest und Demonstration an

Am Freitag (10. November) steht das zweite Konzert von Lindemanns Solo-Tour an, er spielt in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf. Auch für das Düsseldorfer Konzert ist ein Gegenprotest von bis zu 1000 Personen angekündigt worden, bestätigte ein Düsseldorfer Polizeisprecher am Donnerstagmorgen.

Das Bündnis „Keine Show für Täter Düsseldorf“ stellt sich gegen den Rammstein-Sänger und fordert die Absage seiner Konzerte. „Am 10. November tritt Till Lindemann in der Mitsubishi Electric Halle auf und wir kriegen das Kotzen. An jeden Luke, Till, Samra, Jan, alle mutmaßlichen Täter da draußen: Du bist nur einer von vielen Menschen, dessen Verhalten wir nicht länger unkommentiert beobachten werden“, schreibt die Gruppe in einem Statement bei Instagram. Die Düsseldorfer Polizei wird die Demonstration am Provinzialplatz, nahe der Konzerthalle, begleiten. (mab)