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Höchste Warnstufe in IrlandSturmtief Debi wütet über der Nordsee – Front trifft am Abend NRW

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Eine Satellitenaufnahme der US-Weltraumbehörde zeigt Orkantief Debi, das über den Atlantischen Ozean, Irland und Großbritannien hinwegzieht. Am Montag trifft das Tief auf Nordrhein-Westfalen.

Orkantief Debi zieht über den Atlantischen Ozean, Irland und Großbritannien hinweg. Am Montag trifft das Tief auf Nordrhein-Westfalen.

Orkantief Debi trifft mit Böen von fast 150 km/h die Küste von Irland und Großbritannien. Am Abend erreicht das Tief Westdeutschland.

Sturmtief Debi ist am Montag auf Irland und Großbritannien getroffen und hat mit Orkanböen von mehr als 130 km/h schwere Schäden in küstennahen Gebieten angerichtet. Das Sturmtief zieht im Verlauf des Montags über die Nordsee hinweg in Richtung Westdeutschland. Am Montagabend erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) Unwetter und Sturmböen in Köln und der Region.

Debi verursachte meterhohe Wellen in irischen Häfen, Schiffe wurden durch den starken Seegang teilweise aus dem Hafen an Land gehoben. Mehrere Flüsse traten über die Ufer, der bei Touristen beliebte Assaranca-Wasserfall bei Ulster im Norden Irlands wurde zu einem reißenden Strom. Debi ist der zweite große Sturm nach Orkantief Ciarán, der erst Anfang November schwere Unwetter in Großbritannien ausgelöst hatte.

Sturmtief Debi: Höchste Warnstufe in Irland – Airbus A330 aus New York gerät in schwere Turbulenzen

Am Flughafen Dublin und auf der Isle of Man mussten mehrere Passagierflugzeuge ihre Landungen wegen schwerer Turbulenzen abbrechen. Flug EI 106 der irischen Fluggesellschaft Air Lingus von New York musste auf der Landebahn in Dublin gleich zweimal kurz vor dem Boden durchstarten und meldete eine Notlage.

Das Flugzeug landete im nahegelegenen Shannon, hatte bei der Landung aber erneut Probleme. In Dublin war der Airbus A330 nicht mal 500 Meter über dem Boden, wie Aufzeichnungen des Flugdatendienstes „Flightradar24“ belegen. Die irische Luftverkehrskontrolle erwartet für den gesamten Montag weitere Verzögerung.

Irland und Großbritannien: Orkanböen erreichen mehr als 130 km/h – Wetterdienst fürchten Schäden

Auch der irische Wetterdienst Met Éireann rechnet durch Sturmtief Debi mit Schäden an „gefährdeten Gebäuden“ und rief für weite Teile des Landes eine rote Warnstufe aus. Die Meteorologen riefen die Bevölkerung dazu auf, aufgrund „gefährlicher Reisebedingungen“ möglichst zuhause zu bleiben.

Der britische Wetterdienst Met Office rechnet ab dem frühen Nachmittag mit „starken und zerstörerischen Böen“, vor allem in der Mitte der britischen Insel. In Küstenregionen wurde die Bevölkerung zur Vorsicht aufgerufen. Sturmtief Ciarán, in Deutschland unter dem Namen Emir bekannt, hatte vor rund zwei Wochen vor allem den Süden des Landes getroffen.

Sturmtief Debi: DWD gibt Unwetterwarnung für Köln und die Region heraus – heftige Böen in der Eifel erwartet

Wettervorhersagen erwarten für den Montagnachmittag, dass Debi Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 130 km/h erreicht, die Orkanböen können in exponierten Lagen noch stärker werden. In Nordrhein-Westfalen sollen die ersten Ausläufer des Unwetters am Montagabend eintreffen, in der Grenzregion zu Belgien werden Sturmböen von 80 km/h erwartet.

In der Region sollen die Böen laut DWD-Prognosen im Kreis Euskirchen in der Eifel am stärksten werden. Dort können örtlich Windgeschwindigkeiten um die 80 km/h erreicht werden. Auch in Köln wird am Montagabend mit Unwettern und sturmartigen Böen gerechnet. Noch ist unklar, ob Debi sich bis dahin deutlich abschwächt oder deutlich stärker wird.

Sturmtief Emir löst Bahnchaos in NRW aus – DWD rechnet mit mehr als 300 Litern Regen bis Freitag

Der DWD hat am Montagmittag eine Warnung vor markantem Wetter für weite Teile Nordrhein-Westfalens herausgegeben, die mindestens bis Mitternacht gelten. Besserung ist nicht vor Dienstagmorgen zu erwarten. Das Wettermodell ICON des DWD hat für einen Großteil Deutschlands Dauerregen in den kommenden Tagen prognostiziert.

Im Süden Deutschlands können bis zum Freitag mehr als 300 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, Meteorologen fürchten Hochwasser vor allem in Staulagen in der Nähe der Alpen. Erst Anfang November hatte Sturmtief Emir in Nordrhein-Westfalen gewütet und dabei Chaos im Bahnverkehr verursacht. (shh)