Sturmtief Zoltan verursacht in weiten Teilen Deutschlands ein Verkehrschaos. Am Freitag rechnet der DWD mit weiteren Unwettern.
Wetter-Chaos vor den FeiertagenWarnungen, Bahnausfälle, Einsätze – Sturmtief Zoltan trifft Köln und das Rheinland
Auf Köln und die Region kommen nach den schweren Sturmschäden durch Tief Zoltan am Freitag (22. Dezember) weitere Unwetter zu. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet zum Start des Wochenendes erneut teils schwere Sturmböen von mehr als 100 km/h. In einigen Teilen Nordrhein-Westfalens gilt seit den Morgenstunden eine Unwetterwarnung.
Der DWD rechnet spätestens ab dem späten Vormittag mit erneuten Unwettern, die von Westen über Köln und die Region ziehen. Die Meteorologen haben bis 21 Uhr eine Warnung vor markantem Wetter herausgegeben. Vereinzelte Gewitter verstärken die Windböen örtlich noch, vor allem im Osten Nordrhein-Westfalen halten die seit Donnerstagabend aufgezogenen Regenfälle weiter an. Auf Autobahnen und bei der Bahn wird ein Verkehrschaos befürchtet.
Wetter in Köln: DWD erwartet schwere Sturmböen am Freitag – ICE-Strecke nach Sturmtief Zoltan gesperrt
Die Deutsche Bahn meldete am Freitagmorgen Einschränkungen auf mehreren Strecken in Nordrhein-Westfalen. Aufgrund von Unwetterschäden ist die ICE-Strecke zwischen Köln Hauptbahnhof und Kassel noch gesperrt, es kommt zu starken Beeinträchtigungen im Bahnverkehr am Freitagmorgen.
Die Stadt Köln hat am Freitagmittag eine Wetterwarnung veröffentlicht. In Parks, Grünanlagen, Waldgebieten und auf Friedhöfen besteht weiterhin die Gefahr herabfallender Äste und nachträglich umkippender Bäume. Die Stadt bittet daher um besondere Vorsicht.
In Willebadessen im Kreis Höxter war ein umgestürzter Baum auf einen Regionalzug gefallen und hatte die Strecke bei Paderborn stundenlang blockiert. Die mehr als 200 Reisenden an Bord mussten an der Unfallstelle evakuiert werden. Auch auf weiteren Bahnstrecken verhinderten umgestürzte Bäume die Weiterfahrt, Züge verspäteten sich teilweise erheblich.
Unwetter in Köln: Starkregen und Sturmböen durch Zoltan – 40 Liter Regen in der Eifel
In Köln wurden bis zum frühen Freitagmorgen mehr als 21 Liter Regen pro Quadratmeter an der Wetterstation an der Flora gemessen. Örtlich können die Werte deutlich höher liegen. Am Flughafen Köln/Bonn erreichten die Windböen Geschwindigkeiten von mehr als 85 km/h mehrere Flüge mussten am Donnerstagabend umgeleitet werden oder dem Sturmtief ausweichen.
Am stärksten getroffen wurden der Kreis Euskirchen und der Oberbergische Kreis, dort fielen laut Messdaten mehrerer Wetterstationen in den Abendstunden mehr als 40 Liter Regen pro Quadratmeter. Durch die anhaltenden Regenfälle rechnet der DWD bis Weihnachten örtlich mit bis zu 100 Litern Regen pro Quadratmeter in nur wenigen Tagen.
Sturmtief Zoltan: Sturmflut in Hamburg – Orkanböen auf Nordseeinseln gemessen
Besonders betroffen war Norddeutschland, zahlreiche Zugverbindungen vom Hamburger Hauptbahnhof aus fallen mindestens bis Freitagmittag aus. Am Donnerstagabend hatte die Stadt eine Sturmflut erreicht, auf der Nordseeinsel Nordeney wurden orkanartige Böen mit Spitzengeschwindigkeiten von 133 km/h gemessen.
Der DWD hatte zuvor vor Hochwasser und Überschwemmungen gewarnt. Das Hochwasser liegt laut Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) zweieinhalb bis drei Meter über den üblichen Mittelwerten, das Ausmaß der Schäden ist derzeit noch unklar.
Wetter in Köln: DWD mit Wetterwarnung am Freitag – weiteres Unwetter am Freitag
Sturmtief Zoltan soll mindestens bis Sonntag weiteren Regen und Sturmböen nach Köln und weite Teile Nordrhein-Westfalens bringen. „Es kann sehr ruppig und kurzfristig richtig heftig werden“, sagte ein DWD-Sprecher dieser Zeitung. Trotz milder Temperaturen deuten die Wetterprognosen auf anhaltende Regenfälle bis Sonntag hin.
In Köln verzeichneten Polizei und Feuerwehr in der Nacht zu Freitag fast 300 Einsätze, zwei Menschen wurden durch das Sturmtief verletzt. Ein Mann wurde am Rheinufer von einem umstürzenden Baum erfasst, in Köln-Poll stürzte eine Industriehalle ein.
Mehrere Autos kippten durch die starken Sturmböen um. Die Stadt Köln hatte bereits am frühen Nachmittag die Schließung mehrerer Weihnachtsmärkte angeordnet. (shh)