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Schwere Unwetter
Superzelle bringt mehr als 14.000 Blitze und Golfball-Hagel – Tornado-Verdacht in NRW

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Eine schwere Unwetterfront mit Gewitter-Superzellen zieht über Thüringen hinweg. In Köln und der Region wird bis zum frühen Mittwochmorgen vor heftigen Unwettern gewarnt. In Teilen Deutschlands wurden mehr als 10.000 Blitze gemessen.

Eine schwere Unwetterfront mit Gewitter-Superzellen zieht über Thüringen hinweg. In Köln und der Region wird bis zum frühen Mittwochmorgen vor heftigen Unwettern gewarnt. In Teilen Deutschlands wurden mehr als 10.000 Blitze gemessen.

Extreme Unwetter mit Gewitter-Superzellen haben Deutschland erreicht. In der Nacht zu Mittwoch folgte weiterer Regen in Köln und Region.

Schwere Unwetter mit mehreren Gewitter-Superzellen sind seit dem späten Dienstagmittag (18. Juni) über Deutschland hinweggezogen. Ab dem frühen Nachmittag erreichten die Unwetter auch Nordrhein-Westfalen und brachten kurze, aber starke Regenschauer über Köln und die Region. In anderen Landesteilen fiel golfballgroßer Hagel.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rief für Teile von Sachsen und Thüringen die zweithöchste Wetterwarnstufe aus. Bis zum frühen Mittwochmorgen galt für Köln und die umliegenden Kreise zudem eine Vorabinformation vor möglichen schweren Unwettern. Lokal rechnete der DWD mit bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter in wenigen Stunden.

Unwetter Köln und Region: Sturmtief Wibke trifft NRW – zahlreiche Tornados und Windhosen gemeldet

In Nordrhein-Westfalen wurden vor allem die nördlicheren Abschnitte des Bundeslands schwer getroffen. In Dortmund kämpften die Organisatoren vor dem Europameisterschaftsspiel zwischen Georgien und der Türkei gegen die Wassermassen, die vom Stadiondach in Wasserfällen auf das Spielfeld und die Tribünen fielen.

Alles zum Thema Deutscher Wetterdienst

An mehreren Stellen in Nordrhein-Westfalen wurden Anzeichen für Tornados oder Windhosen gemessen, darunter in der Nähe von Düsseldorf, Aachen, Hagen und an einigen Stellen in Ostwestfalen. Im Rhein-Erft-Kreis stand die L93 bei Bergheim unter Wasser. Ob es sich dabei wirklich um Tornados handelt, kann der DWD erst durch spätere Analysen bestätigen.

„Heftige Superzelle“: Golfball-Hagel und mehr als 10.000 Blitze in massivem Unwetter über Deutschland

Am heftigsten trafen die Unwetter allerdings den Osten Deutschlands, vor allem Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Der Wetterdienst „Kachelmannwetter“ sprach von einer „heftigen Superzelle“, die über die östlichen Landesteile hinwegzog. Neben Starkregen wurden auch dort erste Hinweise auf Tornados registriert.

Alleine in 30 Minuten wurden in der Gewitter-Superzelle über Ostdeutschland mehr als 8000 Blitze gemessen, innerhalb einer Stunde stieg die Zahl in den fünfstelligen Bereich. In Sachsen alleine wurden mehr als 14.000 Blitze registriert. Die Deutsche Bahn warnte aufgrund der Unwetter vor möglichen Zugausfällen und Verspätungen.

In Thüringen kam es örtlich zu massiven Hagelschauern, in Hildburghausen in Südthüringen wurden golfballgroße Hagelkörne gemessen. Vorab hatten verschiedene Wettermodelle auch für Nordrhein-Westfalen bis zu fünf Zentimeter große Hagelkörner prognostiziert. Nach der ersten Unwetterfront folgten in der Nacht zu Mittwoch weitere Gewitter.

Wetter Köln und Region: DWD erwartet massive Regenfälle bis zum Mittwoch – Warnung vor Orkanböen

In Nordrhein-Westfalen wurden bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet, an der Grenze zu Rheinland-Pfalz fielen ähnliche Regenmengen, vereinzelt kam es Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 km/h. Bereits am Dienstagabend erreichten die Windgeschwindigkeiten teils den dreistelligen Bereich.

In Köln und weiteren NRW-Städten wurden wegen der schweren Unwetter Fanzonen geschlossen und das Public Viewing an vielen Orten abgesagt. In Leipzig, wo am Dienstagabend Portugal auf Tschechien trifft, blieb die Fanzone aufgrund der aktuellen Wetterprognosen in der Stadt geöffnet. (shh)

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