Weeze – Der Auftritt der Kölner Band Kasalla am Samstagabend beim Elektronik-Musik-Festival „Parookaville” in Weeze (Niederrhein) ist vom Veranstalter wegen zu großen Zuschauer-Gedränges abgebrochen worden.
„Es war sehr voll und sehr eng”, sagte die Polizeisprecherin aus Kleve, Manuela Schmickler, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. „Aber es herrschte keine Panik, niemand kletterte über Zäune oder Absperrungen. Wir hatten mit unseren Kräften einen Blick aus einer erhöhten Position”, sagte sie und betonte, dass ein Abbruch nicht von Polizei-Seite erfolgt sei. Auch der WDR und die „Rheinsche Post” berichteten.
Dagegen entschloss sich der Veranstalter aus Sicherheitsbedenken „prophylaktisch” das Konzert der Band nach wenigen Songs vorzeitig zu beenden, wie Veranstaltungssprecher Philip Christmann der dpa sagte. „Es war vor der relativ kleinen Bühne eine Kombination von großem Fanandrang und Durchgangsverkehr der anderen Besucher.” Zudem hätten Kräfte der Johanniter bereits einige Gäste in dem Bereich mit kleineren Blessuren behandelt. Man habe kein Risiko eingehen wollen, dass vielleicht etwas Schlimmeres passiere.
Laut Polizeisprecherin Schmickler sei bei einer späteren Einsatzbesprechung von dem Abbruch nicht die Rede gewesen. Der Veranstalter habe aber an einigen organisatorischen Abläufen etwas ändern wollen. Als Reaktion verlegte der Veranstalter den Auftritt der ebenfalls derzeit sehr angesagten Sängerin Mia Julia am Sonntag von der kleinen „Brainwash”-Bühne auf die zweitgrößte Festival-Bühne.
„Dass wir nach nicht mal 3 Songs abbrechen mussten, weil ihr einfach zu viele vor der Bühne wart, schmerzt, aber Sicherheit und Gesundheit gehen immer vor. Gott sei Dank geht es euch allen gut!”, schrieb die Band Kasalla selbst am Sonntag auf ihrem Instagram-Kanal. „Liebes @parookaville! Es war der wohl kürzeste Gig unserer Geschichte, aber definitiv einer der energiegeladensten. Danke, dass ihr uns so umarmt habt!”
Das nach Angaben des Veranstalters europaweit größte Elekronik-Musik-Festival „Parookaville” auf dem Gelände des ehemaligen Militärflughafens nahe der niederländischen Grenze begann am Donnerstag. Bis zum Ende des Festivals am (heutigen) Sonntag, dem 12. Jahrestag der Loveparade-Katastrophe in Duisburg mit 21 Todesopfern, erwarteten die Organisatoren insgesamt rund 225 000 Besucher an den vier Tagen. Auf mehr als zehn Bühnen traten rund 300 Künstlerinnen und Künstler auf.