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Schauspielerin Annette Frier„Ich würde gerne mal mit Anthony Modeste tauschen“

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Annette Frier

Annette Frier

Köln – Schauspielerin Annette Frier empfindet "pure Freude" darüber, dass die lit.Cologne dieses Jahr wieder vor Publikum stattfinden kann, erzählt sie im Podcast „Talk mit K“. Sie ist sicher, dass das Festival großartig wird. "Die lit.Cologne ist Brauchtumszone geworden", ist die 48-Jährige überzeugt.

Kultur ist der einzige Trost

Es wundert sie aber nicht, dass sich viele Menschen erst wieder daran gewöhnen müssen, Kulturveranstaltungen zu besuchen. „Ich ertappe mich selbst dabei, dass wir unsere Gewohnheiten verändert haben in der Pandemie. Ich habe zum Beispiel zwei Streaming-Abos mehr als vor zwei Jahren.“ Da sei das Sofa schon verlockend. Und vielleicht sei das Leben davor auch einfach zu hektisch gewesen.

Dabei sei gerade in Zeiten wie diesen Kultur der einzige Trost. „Und damit meine ich Fantasie, Abgründiges, Dinge, die eben nicht gut, richtig, falsch, heiß, kalt, Inzidenzen und Zahlen sind.“ Sie selbst hatte großes Glück, konnte drehen, aber bei vielen befreundeten Künstlerinnen und Künstlern mache sich große Hoffnungslosigkeit breit.

Schock bei Spaziergang durch die Eifel

Nach langen Dreharbeiten im Sommer in Berlin kam sie im Herbst zurück nach Köln. „Ich bin im Oktober durch die Voreifel gelaufen und war so geschockt, obwohl ich das im Fernsehen alles schon gesehen habe. Es war verheerend und es ist immer noch verheerend.“

Als Schauspielerin sei sie dankbar für ihre Narrenfreiheit, wenn es um politische Einschätzungen gehe. „Ich bin froh um die Ironie-Möglichkeit, dass mir nicht jedes Wort im Mund umgedreht wird.“ Es sei heutzutage ohnehin schon schwer genug sich zu äußern. „Ich beneide keinen Politiker, das ist ja fürchterlich. Da wird ein Satz gesagt und dann wird das anderthalb Minuten später online gesetzt. Das ist so was von Spaßfrei.“

Natürlich müsse alles besprochen werden, aber für sie steht fest: „Wir müssen uns auch mal ein bisschen beruhigen.“ Wir seien auch uns selbst gegenüber oft zu hart. „Wir leben alle eine riesigen Widerspruch, von morgens bis abends.“

Von der Politik wünscht sie sich drastische Veränderungen. „Ich möchte, das wir da als Bürger mehr an die Hand genommen werden.“ Sie wolle nicht vor jeder Kühltruhe eine Entscheidung treffen müssen, das solle alles fair gehandelt sein. „Ich möchte den Spieß umdrehen. Die sollen das nicht alles auf uns abwälzen. Für mich ist Politik dafür da zu sagen, was für das Gemeinwohl das Beste ist.“ Wir müssten zudem anfangen, uns mit unserem Konsumverhalten auseinanderzusetzen.

Komikerin wollte sie gar nicht werden

Schauspielerin wollte sie schon immer werden, aber zunächst sah es nicht unbedingt nach einer Karriere als Komikerin aus. „Ich halte mich schon für humorbegabt“, sagt sie über ihre Karriere, aber eigentlich wollte sie ans Theater, war in der Schauspielschule eher die Frau für die Tragödie. Frier erläutert im Podcast aber auch, warum sie gerne mal mit FC-Stürmer Anthony Modeste den Körper tauschen würde.

Hinweis: Das Gespräch wurde vor dem russischen Angriff auf die Ukraine geführt, deshalb ist der Krieg kein Thema.


Neue Folge jeden Donnerstag

Jeden Donnerstag um 7 Uhr gibt es eine neue Podcast-Folge „Talk mit K“, dem Talkformat des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Sie können ihn entweder hier oder auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie Apple Podcasts, Spotify oder Deezer hören. Suchen Sie dort nach „Talk mit K“ oder „Kölner Stadt-Anzeiger“. Wenn Sie dem Podcast folgen, verpassen Sie keins der künftigen Gespräche. Eine Übersicht aller Podcasts des Kölner Stadt-Anzeiger gibt es hier.