Christian Lindner hat in Weimar versucht, den Wahlerfolg der AfD zu erklären – und dabei eine erstaunliche Äußerung getätigt.
AfD-Erfolg in SonnebergLindner gibt offenbar Empfehlung für Linke und reagiert auf Empörung
Der Wahlerfolg der AfD im thüringischen Sonneberg beunruhigt die demokratischen Parteien in Deutschland. Am Sonntag hatte sich dort der AfD-Kandidat Robert Sesselmann gegen den CDU-Bewerber durchgesetzt und ist damit der erste von der Rechtspartei gestellte Landrat in Deutschland. Die SPD sprach von einem „Dammbruch“, CDU-Chef Friedrich Merz gab vor allem der Ampel-Koalition die Schuld am Erfolg der AfD.
Auch FDP-Chef Christian Lindner äußerte sich zum guten Abschneiden der AfD. Am Montag war der Bundesfinanzminister in der Reihe Bürgerdialog zu Gast in Weimar. Von Mai bis September tourt Lindner durch ganz Deutschland. Es soll laut Website des Finanzministeriums um„ Inflation, Klimawandel, Krieg in Europa“ gehen.
Christian Lindner: „Im Notfall kann man noch die Linkspartei wählen“
In der Notenbank in Weimar sprach Lindner über die Wirtschaft im Osten und sagte: „Das größte Standortrisiko für Ostdeutschland ist die AfD.“ Denn ein internationaler Investor würde dreimal überlegen, bevor er sich ansiedelt.
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„Niemand, der aus sozialpolitischen Gründen sagt ‚Ich bin nicht zufrieden mit der gegenwärtigen Politik‘, muss AfD wählen. Es tut mir in der Seele weh es zu sagen, aber im Notfall könnte man noch die Linkspartei wählen“, so Lindner weiter. Er wiederholt: „Im Notfall!“ „Bitte zitieren Sie mich da nicht, das ist keine Wahlempfehlung“, schiebt er unter dem Gelächter der Zuschauer hinterher.
Kritik an Christian Lindner nach Äußerung zur Linkspartei
Dass der FDP-Vorsitzende angeblich zur Wahl der Linkspartei aufrief, schlug nach der Veranstaltung in Weimar hohe Wellen. In rechten Kreisen verbreitete sich der Ausschnitt aus dem Video, verbunden mit heftiger Kritik. Die „Welt“ berichtete über Lindners Worte.
Dieser sah sich dann offenbar am Dienstag gezwungen, noch einmal via Kurznachrichtendienst Twitter klarzustellen, dass es keine Wahlempfehlung für die Linkspartei ausgesprochen habe. Sein Team twitterte nun deutlich pointierter als Lindners ursprüngliche Aussage, „populistische“ Sozialpolitik gebe es auch bei der Linken.
Es gibt viele Reaktionen auf Lindners Tweet. Diese gehen von dem Vorwurf „Sie bzw. Ihre Partei betreiben sozialistische Politik in der Ampel-Koalition“ bis hin zum Hinweis, die Linke sei für viele Bürgerinnen und Bürger in Ostdeutschland als SED-Nachfolgepartei unwählbar. (cme)