Gao – Außenministerin Annalena Baerbock hat die Fortsetzung des Bundeswehr-Einsatzes im westafrikanischen Krisenstaat Mali als „große Herausforderung“ bezeichnet. Der angekündigte Rückzug der französischen Kräfte aus Mali bedeute eine „besondere Verantwortung für Deutschland“, sagte Grünen-Politikerin am Dienstag nach einem Besuch bei deutschen Soldaten in der nördlichen Stadt Gao.
Rund 1100 Männer und Frauen aus Deutschland sind derzeit im Rahmen der UN-Mission Minusma zur Stabilisierung des von islamistischem Terrorismus bedrohten Landes eingesetzt. Deutschland müsse nun entscheiden, wie man sich weiter an der Mission beteiligen könne, ohne die Sicherheit der Soldatinnen und Soldaten zu gefährden, so Baerbock.
Russische Söldner-Gruppe auch in Mali im Einsatz
In Mali gebe es zahlreiche Krisen, wie die hohe terroristische Bedrohung, die Auswirkungen der Klimakrise, ein Mangel an Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Menschenrechten sowie den Einsatz von Kämpfern der russischen Söldner-Gruppe Wagner, sagte die Ministerin. Besorgniserregend sei, dass das Vorgehen von Wagner in Mali „ähnliche Muster zeige, wie das was von Russland in der Ukraine verübt worden ist“.
Baerbock verwies auf eine malische Militäroperation Ende März in der zentralen Stadt Moura, bei der malische Soldaten, möglicherweise in Zusammenarbeit mit russischen Kräften, nach Angaben von Human Rights Watch (HRW) schätzungsweise 300 Zivilisten, einige von ihnen mutmaßliche islamistische Kämpfer, hingerichtet haben sollen.
Aktuell die gefährlichste Mission deutscher Soldaten im Ausland
Der Bundeswehr-Einsatz in Mali, das in der Sahelzone liegt, gilt als die gefährlichste Mission deutscher Soldaten im Ausland, nachdem sich die Bundeswehr 2021 wegen des Rückzugs der US-Truppen überstürzt aus Afghanistan zurückziehen musste. Baerbock machte sich am Dienstag im Camp Castor in Gao ein Bild von der Lage.
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Die Ministerin war in der Nacht in Malis Hauptstadt Bamako gelandet. Von dort aus flog sie am Morgen nicht mit dem Regierungs-Airbus nach Gao, sondern aus Sicherheitsgründen mit einem viermotorigen Propeller-Transportflugzeug der Bundeswehr vom Typ Airbus A400M. (dpa)