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„NRW ist eine freie Heimat“Wüst ruft nach Anschlag von Solingen zum Zusammenhalt auf

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Ministerpräsident Hendrik Wüst (r.) auf der Drachenburg. Links im Bild: Eckhard Uhlenberg, Präsident der NRW-Stiftung

Ministerpräsident Hendrik Wüst (r.) auf der Drachenburg. Links im Bild: Eckhard Uhlenberg, Präsident der NRW-Stiftung

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) fordert beim Sommerfest der NRW-Stiftung Wehrhaftigkeit zur Verteidigung von Demokratie und Freiheit.

Nach dem Terroranschlag von Solingen hat NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) die Menschen im Land zum Zusammenhalt und zur Verteidigung von Demokratie und Freiheit aufgerufen. „Nordrhein-Westfalen ist eine schöne Heimat, eine freie Heimat, und das soll so bleiben“, sagte Wüst beim traditionellen Sommerfest der NRW-Stiftung und der „Kölner Runde“, eines Kreises von Chefredakteurinnen und Chefredakteurinnen von Medien aus der Region, auf Schloss Drachenburg in Königswinter.

„Wir halten Freiheit und Demokratie für normal. Wir dürfen sie aber nicht für selbstverständlich halten. Sie sind errungen und uns geschenkt worden“, fuhr Wüst fort. „Wir müssen wehrhaft sein und darum ringen, dass wir sie nicht wieder verlieren, sondern frei und demokratisch bleiben.“

Wüst: Terror wird sehr lange nachhalten

An der historischen Stätte oberhalb von Bonn erinnerte Wüst an die Entstehung und Verabschiedung des Grundgesetzes vor 75 Jahren. Hier seien Menschen am Werk gewesen, „die den Wert von Freiheit kannten“. Was sie an Prinzipien und Werten in der Verfassung niedergelegt hätten, sei „ein guter Kompass für das, was ansteht.“

Wüst, der am Montag zusammen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und weiteren Spitzenpolitikern den Ort besucht hatte, an dem ein 26 Jahre alter, islamistisch motivierter Flüchtling aus Syrien am Freitagabend drei Menschen erstochen und acht weitere zum Teil schwer verletzt hatte, gedachte erneut der Verstorbenen und der Verwundeten, die inzwischen „zum Glück über den Berg seien“. Er bekomme – wie viele – die Geschehnisse „nicht aus den Kleidern“, bekannte Wüst. „Wenn man wissen will, was Terror ist, fragt man Terrorexperten. Wenn man aber wissen will, wie so etwas wirkt, muss man mit denen sprechen, die dabei waren.“ Wüst nannte stellvertretend junge Ersthelferinnen und Ersthelferinnen, die nach der Bluttat vor Ort waren und sich um die Opfer kümmerten. Der Terror werde sehr lange nachhalten.

Ministerpräsident betont Vielfalt der Gesellschaft

Zur Frage nach dem Warum geselle sich die Frage „was nun?“, sagte Wüst. „Wie wollen wir unser freies Zusammenleben verteidigen?“ Das sei zu klären. Wüst unterstrich, dass in NRW Menschen unterschiedlichster Herkunft, mit vielfältigen politischen und religiösen Überzeugungen sowie persönlichen Orientierungen zusammenlebten. Auch das solle so bleiben. „Wir sind ein Land, in dem man zusammenrückt, in dem man sich nicht auseinandertreiben lässt.“

Der Ministerpräsident lobte die Arbeit der NRW-Stiftung, in deren Obhut sich das von 1882 bis 1884 im historisierenden Stil errichtete und ab 1995 aufwendig restaurierte Schloss Drachenburg befindet, und würdigte dieses Stück Traditionspflege. Auch dieser Teil von „schöner Heimat“ solle erhalten bleiben.

Stefan Brandenburg - als Chefredakteur verantwortlich für das gesamte Online-Angebot des WDR und mit dem kommissarischen Chefredakteur des „Kölner Stadt-Anzeiger“, Christian Hümmeler, Sprecher der „Kölner Runde“ – dankte in deren Namen der Stiftung mit ihrem Präsidenten Eckhard Uhlenberg für die Ausrichtung des in zweijährigem Turnus stattfindende Sommerfest. Rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft Nordrhein-Westfalens nahmen die Gelegenheit zu Begegnung und Austausch wahr.