NRW-Ministerpräsident Henrik Wüst (CDU) wirbt in Katar für Investitionen in NRW. Die Reise hat auch diplomatische Bedeutung - und ist mit dem künftigen Bundeskanzler Friedrich Merz angesprochen.
NRW-Ministerpräsident besucht GolfregionGroße Zeichen der Wertschätzung für Wüst in Katar

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst begrüßt Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, Emir von Katar.
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Tag zwei des Besuchs von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst in der Golfregion: Im Palast der Hauptstadt Doha hat der CDU-Politiker den Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani getroffen. Wüst spricht von einem „neuen Kapitel“ in den Beziehungen beider Länder. Er habe sich vorher mit Friedrich Merz abgestimmt. Die Weltlage sei „ausreichend kompliziert“, sagt Wüst – und genau deshalb sei der Zeitpunkt für Gespräche jetzt richtig.
Katar ist politisch und wirtschaftlich ein zentraler Akteur im Nahen Osten. Das Land pflegt gute Beziehungen zum Iran, mit dem es sich das größte Gasfeld der Welt teilt, beherbergt aber gleichzeitig eine der weltweit größten US-Militärbasen und dient regelmäßig als Vermittler – auch im Konflikt zwischen Israel und der Hamas. Dass Wüst neben dem Emir auch Premier- und Außenminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani traf – direkt nach dessen Rückkehr aus Washington – ist zumindest diplomatisch bemerkenswert. Ein solches Zeichen der Wertschätzung wird üblicherweise nur höchsten Regierungsvertretern, wie zum Beispiel dem Bundeskanzler entgegengebracht.
NRW präsentiert sich als Standort für Zukunftsbranchen
Wüst reist nicht allein. Begleitet wird er von einer Delegation aus Wirtschaft und Wissenschaft. Auch mit der Handelskammer, dem Energieminister und dem Handelsminister wurden Gespräche geführt.
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NRW präsentierte sich in Katar als Standort für Zukunftsbranchen, für Energie- und Technologiewandel. „Die Kataris setzen ihr Geld weltweit klug ein. Das können sie gerne auch bei uns tun“, sagt Wüst.
Der Ministerpräsident habe, so heißt es, beim Emir auch kritische Menschenrechts-Themen zur Sprache gebracht. Öffentlich hielt er sich zurück. Wüst: „Ich werde keine Gesprächspartner bloßstellen, nur um innenpolitisch zu punkten.“ Eine indirekte Kritik unter anderem an Innenministerin Nancy Faeser, die sich 2022 bei der Fußball-WM in Katar mit Regenbogenbinde fotografieren ließ. Mittlerweile wird Katar von etwa 200.000 deutschen Touristen im Jahr besucht – die drittgrößte Gruppe unter den ausländischen Gästen des Landes. Die Delegation aus NRW reiste am Mittwoch weiter nach Abu Dhabi.