Die SPD konnte sich laut der Umfrage von RTL/ntv nicht wesentlich verbessern. Das TV-Duell wurde allerdings noch nicht vollständig berücksichtigt.
Forsa-UmfrageUnion unter 30 Prozent, FDP und BSW wären nicht im Bundestag vertreten
![ARCHIV - 31.01.2025, Berlin: Friedrich Merz (r), CDU Bundesvorsitzender und CDU/CSU Fraktionsvorsitzender im Bundestag, und Christian Lindner (FDP), ehemaliger Bundesminister der Finanzen und FDP-Bundesparteivorsitzender, unterhalten sich im Plenarsaal im Bundestag. Im Bundestag soll unter anderem über das «Zustrombegrenzungsgesetz» der Union zur Eindämmung der Migration abgestimmt werden. (zu dpa: «Mehr Asylanträge im Januar: Syrien Herkunftsland Nummer eins») Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++](https://static.ksta.de/__images/2025/02/11/16d537a5-4f82-4eee-9cf7-ff6597284f7b.jpeg?q=75&q=70&rect=0,0,4000,2250&w=2000&h=1332&fm=jpeg&s=70f2e3786712afa117a938bf5b2aee16)
Dieses Bild gibt es im neuen Bundestag möglicherweise nicht mehr: Friedrich Merz (r., CDU) und Christian Lindner (FDP).
Copyright: dpa
Das Forschungsinstitut Forsa hat am Dienstag neue Zahlen zur Bundestagswahl vorgelegt. Im Auftrag von RTL/ntv wurden die Werte zu Parteipräferenzen und das Politiker-Ranking veröffentlicht. Das Ergebnis: Die Union liegt bei 29 Prozent, die SPD bei 16 Prozent, die AfD bei 20 Prozent. Die Grünen würden 14 Prozent bekommen, wenn jetzt Bundestagswahl wäre, die Linken 6 Prozent. Die FDP sowie das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) liegen bei 4 Prozent. FDP und BSW wären damit nicht im Parlament vertreten.
Im Vergleich zu den Forsa-Zahlen der Vorwoche konnte sich die Union damit um einen Prozentpunkt erholen, die Linke ebenso. Für diese ist das bedeutsam, weil sie damit im Bundestag vertreten wäre. Die Grünen verlieren hingegen einen Prozentpunkt. Die Ergebnisse für SPD, AfD, FDP und BSW sind unverändert zur Vorwoche.
Wichtig ist: Die Forsa-Umfrage wurde vom 4. bis zum 10. Februar durchgeführt. Ob sich das erste TV-Duell zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Unions-Herausforderer Friedrich Merz auf die Stimmung in Deutschland ausgewirkt hat, wird hier also noch nicht wirklich widergespiegelt. Auch weitere TV-Sendungen zur Wahl stehen noch aus.
Alles zum Thema Deutscher Bundestag
- Letzte Bundestagssitzung Abschied am Rednerpult: Kühnerts Appell an die Demokratie
- Paragraf 218 Bundestag: Keine Bewegung zu Abstimmung über Neuregelung von Abtreibung
- Bundestagswahl Hier gibt es alle wichtigen Meldungen zur Wahl in Oberberg
- Bundestagswahl 2025 Georg Riemann, Kandidat der Linken, will mehr Geld für den Rhein-Erft-Kreis rausholen
- Wahlkreis-Check für Köln II Die Kandidaten für die Innenstadt, Lindenthal und Rodenkirchen
- Letzte Debatte vor Bundestagswahl Scharfe Attacken und hitzige Wortwechsel im Parlament
- „Halte mal den Mund!“ Klamroth entgleitet giftiger Parteien-Vierkampf
Union verliert nicht durch „Tabubruch“ im Bundestag
Klar ist aber nicht erst seit dieser Forsa-Umfrage: Der von der politischen Konkurrenz und vielen Menschen angeprangerte „Tabubruch“ der Union, in dem sie bei der Migrationsfrage Stimmen der AfD in Kauf nahm, schlägt sich gar nicht oder nicht wesentlich in den Umfrageergebnissen nieder. Die Union büßt durch die Aktion von Friedrich Merz keine Stimmen ein.
Forsa gehört zu den führenden Wahlforschungsinstituten in Deutschland. Auch Infratest Dimap, aus denen sich der ARD Deutschlandtrend speist, zählt dazu. Hier hatte die Union laut der zuletzt am 6. Februar veröffentlichten Umfrage sogar bei 31 Prozent gelegen. Beim ARD Deutschlandtrend hatte auch die AfD mit 21 Prozent einen Prozentpunkt mehr als bei Forsa erzielt. Das gemeinsame Abstimmen von Union und AfD in der Migrationsfrage beflügelte demnach also beide Parteien. Die SPD sah der ARD Deutschlandtrend lediglich bei 15 Prozent.
Insgesamt gibt es bei der Sonntagsfrage in der vergangenen Woche (und auch bereits davor) wenig Veränderung. Der einzige kleine Lichtblick für die SPD, die weiter bei maximal 16 Prozent liegt, dürfte eine YouGov-Umfrage vom 5. Februar gewesen sein. Hier erhielten die Sozialdemokraten 18 Prozent Zustimmung.
Robert Habeck liegt nur ein Prozentpunkt hinter Friedrich Merz
In der Forsa-Umfrage vom Dienstag wurde auch nach der Beliebtheit einzelner Politiker gefragt. Könnten die Bürgerinnen und Bürger den Kanzler direkt wählen, würden sich aktuell 24 Prozent für Friedrich Merz (CDU) entscheiden. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als bei Forsa in der Vorwoche. Dicht auf den Fersen von Merz ist Robert Habeck (Grüne) mit 23 Prozent, während Olaf Scholz (SPD) mit 17 Prozent der Stimmen abgeschlagen ist. Alice Weidel liegt mit 15 Prozent um einen Punkt niedriger als in der Vorwoche. 21 Prozent der Wahlberechtigten würden keinen der genannten Kandidaten wählen.
Zu den beliebtesten Politikern gehören die Kanzlerkandidaten jedoch nicht. Hier liegt laut Forsa Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) unangefochten mit 57 Vertrauenspunkten weiter vorne, gefolgt von NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) mit 50 Punkten und Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) mit 49 Punkten. Markus Söder (CSU) liegt mit 39 Punkten auf Platz vier, gleichauf mit Gregor Gysi (Linke). Dahinter folgen Lars Klingbeil (SPD, 36 Punkte), Robert Habeck (36 Punkte) und Cem Özdemir (Grüne, 35 Punkte).