Hagen – Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Sonntag nach einem Besuch mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (beide CDU) in den von der Unwetterkatastrophe betroffenen Gebieten die Fortschritte beim Wiederaufbau gelobt. „Es passiert etwas“, sagte Merkel.
Laschet hob die staatlichen Finanzhilfen in Höhe von 30 Milliarden Euro hervor, die kommende Woche beschlossen werden sollen - dies sei eine „große Leistung“. Merkel zeigte sich besonders beeindruckt davon, dass eine bei der Flut zerstörte Brücke bei Hagen nun schnell wieder ersetzt werden kann. Dies sei „ein kleiner Hoffnungsschimmer“. Allerdings sei die Information auch damit gepaart gewesen, dass das große Tempo nicht bei allen zerstörten Brücken machbar sei. Die Bundeskanzlerin versprach den betroffenen Kommunen die Unterstützung des Bundes.
Besuch soll Signal setzen
Der Krisenstab stehe mit den entsprechenden Personalkapazitäten zur Verfügung. Bevor sich jetzt in der langen Phase des Wiederaufbaus Frust breit mache, sollten diese Kapazitäten genutzt werden. „Der Wille ist auf der Bundesebene dafür da.“ Laschet sagte, der Besuch solle das Signal setzen, dass die Politik für die Menschen da sei. Es solle nun gemeinsam schnell dafür gesorgt werden, dass alle Betroffenen bald wieder in ihren eigenen vier Wänden wohnen können.
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„Dann braucht es Zugang zu Strom, Wasser, Wärme und Internet.“ Mit oberster Priorität sollten Kitas und Schulen wieder hergerichtet werden. Dann gehe es darum, den 2000 betroffenen Unternehmen möglichst bald die Wiederaufnahme des Betriebs zu ermöglichen. Dies sei auch mit Blick auf die privat von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen wichtig. Ihnen müsse die Perspektive gegeben werden, dass ihre Unternehmen nicht abwandern. Laschet hob das gemeinsame Engagement von Bund und Ländern bei der Bewältigung der Hochwasserfolgen hervor. „Ich spüre jetzt, dass alle 16 Länder und der Bund in einer solchen nationalen Katastrophe zusammenstehen.“
Merkel und Laschet trafen in Schalksmühle auf Vertreter der Feuerwehren von Altena und Werdohl, von denen zwei Feuerwehrleute beim Rettungseinsatz während der Flut im Juli starben. Ein 46 Jahre alter Feuerwehrmann war bei der Rettung eines in die Fluten gestürzten Mannes ins Wasser gestürzt und ertrunken, ein 52 Jahre alter Feuerwehrmann kollabierte wenig später und starb ebenfalls. Mitte Juli löste tagelanger extremer Regen schwere Überflutungen an Flüssen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen aus. Insgesamt starben etwa 180 Menschen, davon 48 in Nordrhein-Westfalen. (afp)