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Halbherzige Strategie?Freiwillige Corona-Tests für Erzieher und Lehrer in NRW

Lesezeit 2 Minuten

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (vorne)

  1. Das Land NRW startet ein Corona-Testprogramm für 360.000 Beschäftigte an Kitas und Schulen.
  2. Lesen Sie hier die Hintergründe dazu – und auch die Kritik an dem Vorhaben.

Düsseldorf – Die schwarz-gelbe Landesregierung hat sich nun doch dazu entschlossen, ein umfangreiches Corona-Testprogramm für die Beschäftigten im Bildungsbereich zu starten.

Das Konzept sieht vor, dass sich die Pädagogen an den öffentlichen und privaten Schulen sowie in der Kindertagesbetreuung im Zeitraum vom 3. August bis zum 9. Oktober alle 14 Tage freiwillig auf das Coronavirus testen lassen können.

Das betrifft rund 153.000 Beschäftigte in der Kindertagesbetreuung und mehr als 210.000 an den Schulen. Die Kosten für die Maßnahmen übernimmt das Land. „Das Coronavirus wird unseren Alltag vermutlich noch über einen längeren Zeitraum beeinträchtigen. Trotzdem müssen wir auch hier Stück für Stück immer mehr Normalität schaffen“, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).

Die SPD-Opposition forderte, die Test-Strategie auszuweiten. Konsequent wäre es, dem bayerischen Vorbild zu folgen und Urlaubsheimkehrern die Möglichkeit zu bieten, sich bei ihrer Rückkehr an Flughäfen freiwillig testen zu lassen, argumentierte die Landtagsfraktion in einer Mitteilung. „Dadurch ließe sich das ferienbedingte Risiko einer möglichen zweiten Welle zumindest in Teilen bereits im Ansatz minimieren.“

SPD: Pflegeberufe einbeziehen

Zudem dürften regelmäßige Tests nicht auf Kitas und Schulen beschränkt bleiben, betonte die SPD. Das Angebot müsse überall dort zur Verfügung gestellt werden, wo Menschen eng miteinander arbeiten oder zusammenkommen. „Das gilt nicht nur für Schulen und Kitas. Das gilt vor allem im Bereich der Kranken- und Altenpflege. Gerade in diesem Umfeld brauchen sowohl die Bewohner als auch die Patienten und Betreuten größtmögliche Sicherheit“, sagte Lisa Kapteinat, Vizechefin der SPD-Landtagsfraktion.

Um die NRW-Laborkapazitäten, derzeit rund 240.000 mögliche Tests pro Woche, nicht zu überfordern, sollen die Tests für die Beschäftigten der Kindertagesbetreuung und der Schulen wöchentlich abwechselnd stattfinden. Josefine Paul, stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende, erklärte, die Strategie sei halbherzig und biete keine Lösungen für Familien in der Erkältungssaison. Sinnvoll seien Tests auch für Schüler und Kitakinder. Verschnupfte Nasen dürften nicht zum Betreuungsausschluss führen.