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Katharina Wüst beim Müttergenesungswerk„Von welcher Partei ist ihr Mann noch gleich?“

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Katharina Wüst stammt wie ihr Mann Hendrik aus dem Münsterland. Gemeinsam haben sie eine einjährige Tochter.

Aachen – Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass ein Kuralltag beim Müttergenesungswerk eher ruhig und beschaulich abläuft. Das Essen ist gesund, Fernseher auf den Zimmern gibt es nicht, um 22 Uhr herrscht Nachtruhe. Im Haus Waldquelle, einer evangelischen Mutter-Kind-Klinik in Wegberg am Niederrhein, gab es am Donnerstag eine interessante Abwechslung.

Ein Tross von Journalisten und Kameramännern spaziert über das Gelände, um einer prominenten Besucherin zu folgen. Ihr Name: Katharina Wüst. Die Frau des Ministerpräsidenten von NRW hat die Schirmherrschaft über das Müttergenesungswerk in NRW übernommen.

Es ist der erste öffentliche Auftritt der 34-Jährigen in dieser neuen Rolle. Dass der Pressetermin so kurz vor der Landtagswahl am 15. Mai stattfindet, nimmt der Geschäftsführer der Einrichtung auf seine Kappe. Er habe einen Termin, der im Frühjahr stattfinden sollten, urlaubsbedingt verschieben müssen, erklärt Marcus Bierei am Rande des Termins. Auch Frau Wüst erklärt, hier gehe es um die Sache, nicht um Wahlkampf. Sie wirkt freundlich und offen. Man nimmt ihr ab, dass sie es ehrlich meint.

Klinik ist extrem unterfinanziert

Trotzdem interessieren sich die meisten Journalisten, die nach Wegberg gekommen sind, mehr für den Gast aus Düsseldorf, als für das Müttergenesungswerk. Dabei sind die Anliegen, die der Schirmherrin vorgetragen werden, sehr relevant. So ist die Mutter-Kind-Klinik extrem unterfinanziert: Gerade mal 100 Euro bekomme das Haus Waldquelle von der Krankenkasse als Tagessatz, heißt es. Damit sollen nicht nur die Kosten für Unterbringung und Verpflegung, sondern auch für die psychosoziale Betreuung abgegolten werden.

„Viele Patientinnen sind traumatisiert, haben Gewalt erlebt, leiden unter Trennung oder einem Trauerfall“, berichtet Bierei. Es sei wichtig, dass auch die ambulante Beratungsarbeit weiter auskömmlich finanziert werde. Katharina Wüst signalisiert Unterstützung. „Ich werde meinem Mann natürlich über den Besuch berichten“, verspricht die Schirmherrin.

Tagsüber machen Mutter und Tochter „ihr Ding“

Auch mit den Frauen, die am Niederrhein gerade eine dreiwöchige Kur manchen, kommt Katharina Wüst ins Gespräch. Gemeinsame Themen sind schnell gefunden. Die Wüsts haben eine einjährige Tochter, Philippa, aber der Vater kann seine Frau wegen seines Fulltime-Jobs als Ministerpräsident kaum unterstützen. „Die erste Windel am Tag gehört ihm“, sagt sie. Tagsüber würden Mutter und Tochter dann „ihr Ding“ machen.

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Katharina und Hendrik Wüst mit Tochter Philippa.

Bei den Kurpatientinnen Julia und Janine kommt die Besucherin gut an. Sie berichten über ihren Alltagstress, der ihnen kaum Zeit zum Durchatmen lässt. In der Pandemie fand die Kinderbetreuung lange zu Hause statt, Homeschooling und Homeoffice mussten unter einen Hut gebracht werden. Die Arbeit sei an ihnen hängen geblieben. Irgendwann waren die Akkus dann leer.

Großeltern und Babysitter helfen mit

Katharina Wüst weiß, dass sie dagegen kleine Sorgen hat. So wird Philippa während des Termins von einer Babysitterin betreut. Auch die Großeltern helfen mit. Wer eine solche Unterstützung hat, wird in der Mutter-Kind-Klinik schnell demütig. „Es ist wichtig, dass den Frauen geholfen wird. Dafür werde ich alles tun“, sagt die Frau des Ministerpräsidenten.

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Katharina Wüst zu Besuch beim Müttergenesungswerk in Aachen

Katharina Wüst ist Juristin und hat vor der Geburt der Tochter bei einer Bank in Düsseldorf gearbeitet. Sie kommt wie ihr Mann aus dem münsterländischen Rhede und ging auf dieselbe Schule wie er, aber die beiden haben sich erst 2014 bei der Feier eines Freundes kennen gelernt. Sie wirkt sportlich-elegant, hat einen souveränen Auftritt, kann auf Menschen zugehen.

Als der Geschäftsführer davon berichtet, dass er 30000 Euro an Spenden für den Bau einer Terrasse im Wald sammelt, ermuntert sie die Journalisten: „Schreiben Sie das mit.“ Probleme, geduldig in die Kameras der Fotografen zu lächeln, sind ihr fremd. „Die Rolle der First Lady liegt ihr“, kommentiert eine Kur-Teilnehmerin. „Von welcher Partei ist ihr Mann noch gleich?“

CDU. Zum Schluss noch eine Frage, Frau Wüst. Was glauben Sie, wie die Landtagswahl ausgeht? Die Schirmherrin lacht: „Es ist spannend. Aber ich bin optimistisch. Genauso wie mein Mann.“