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Kölnerin im BundestagDröge bildet mit Haßelmann die neue Grünen-Fraktions-Spitze

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Die Kölnerin Katharina Dröge bildet mit Britta Haßelmann die neue Fraktions-Spitze der Grünen.

Berlin – Die Grünen im Bundestag haben eine neue Spitze: Die altgediente Parlamentsgeschäftsführerin Britta Haßelmann und die deutlich jüngere Wirtschaftspolitikerin Katharina Dröge wurden am Dienstag als Fraktionsvorsitzende gewählt. Sie übernehmen eine wichtige Funktion. Denn bisher einte die Grünen-Abgeordneten die Gegnerschaft zur Regierung. Jetzt geht es darum, die auf 118 Abgeordnete angewachsene Fraktion in Zeiten der Regierungsverantwortung zusammenzuhalten - auch wenn es mal schwierig wird.

Britta Haßelmann: Die gebürtige Rheinländerin, die am Freitag ihren 60. Geburtstag feiert, sitzt seit 2005 im Bundestag. Seit 2013 war sie Parlamentsgeschäftsführerin, in dieser Funktion musste sie die Arbeit der Fraktion managen, aber auch für wichtige Absprachen mit den anderen Parteien sorgen. Jetzt hat sie sich vorgenommen, dem Parlament Gewicht bei der Arbeit der neuen Ampel-Koalition zu verleihen. „Ich bin eine überzeugte Parlamentarierin“, bekundete sie nach ihrer Wahl selbstbewusst. In der vergangenen Legislaturperiode machte sich Haßelmann vor allem als scharfzüngige Kritikerin der AfD einen Namen - wie kaum eine andere sorgte die Diplom-Sozialarbeiterin dafür, dass sich die Mehrheit im Parlament von den Rechtspopulisten abgrenzte. Weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit war das Engagement für ein neues Wahlrecht.

Gemeinsam mit FDP und Linken legte sie ein Modell vor, das auf eine Verkleinerung des aufgeblähten Parlaments abzielte. Doch Union und SPD setzten ihre Reform durch - und so vergrößerte sich der Bundestag erneut. Haßelmann, die von 2000 bis 2006 Landesvorsitzende der Grünen in Nordrhein-Westfalen wer, wird dem Realo-Flügel der Partei zugerechnet. In ihrem Bewerbungsschreiben warf die Grünen-Politikerin mit der eindringlichen Stimme denn auch ihr bisheriges Wirken in die Waagschale: „Ich biete Euch meine Erfahrung an; als Kommunalpolitikerin, als Landespolitikerin und als Bundespolitikerin“, versprach sie. Das zog bei den Abgeordneten: Sie brachte es bei der Wahl am Dienstag auf stolze 98 Prozent.

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Katharina Dröge: Die 37-jährige Wirtschaftsexpertin aus Köln ist in der Öffentlichkeit bislang weniger in Erscheinung getreten - aber auch sie fuhr mit 93 Prozent ein gutes Ergebnis ein. Auch Dröge sieht ihre Rolle nicht darin, einfach nur die Vorhaben der „Ampel“ abzunicken. Die neue Fraktion sei stark und selbstbewusst. „Die Ministerinnen und Minister können damit rechnen, dass Frau Haßelmann und ich mit Vorschlägen, Anregungen, aber manchmal auch mit Grenzen auf sie zugehen werden.“ Dröge sitzt seit 2013 im Bundestag, dort ist sie seither Mitglied und Obfrau im Ausschuss für Wirtschaft und Energie. Zudem fungierte die Parteilinke als wettbewerbspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion.

Seit 2014 gehört sie dem Beirat der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen an. Vor ihrem Einzug ins Parlament war die studierte Volkswirtschaftlerin als Referentin im Nordrhein-westfälischen Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft tätig. Berichten zufolge war Dröges Kandidatur mit dem bisherigen Fraktionschef Anton Hofreiter abgesprochen. Wichtiges Anliegen ist ihr die soziale Gerechtigkeit in der Corona-Pandemie. Sie beklagte schon im Wahlkampf, dass Frauen mit Minijobs „die ersten waren, die ihren Job verloren haben“. Und während etwa für die Lufthansa große Rettungspakete geschnürt wurden, seien es die Solo-Selbständigen und Kulturschaffenden gewesen, deren Einrichtungen „als erste schließen mussten und als letzte wieder aufmachen konnten“. (afp)