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Kommentar Schleswig-HolsteinSieger-Appeal von Kiel ist ein trügerischer Effekt

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Wahlsieger in Schleswig-Holstein: Daniel Günther (CDU)

Köln – Was Thomas Kutschaty nach dem Wahlsieg der SPD im Saarland gelegen kam, wird Hendrik Wüst in den nächsten Tagen auf seinen Wahlkampf in NRW zu lenken versuchen: den Rückenwind des CDU-Triumphs in Schleswig-Holstein.

Tatsächlich gibt es für wahlkämpfende Parteien so etwas wie einen Sieger-Appeal. Unentschlossene Wähler tendieren gern einmal zur gefühlten Gewinnerin. Und das ist nach diesem Sonntag fraglos die Union. Weil der Effekt aber weder rational noch anhaltend ist, darf Wüst sich nicht allzu viel davon versprechen.

Hendrik Wüsts Schwäche

Tatsächlich macht Daniel Günthers Stärke in Kiel die Schwäche Wüsts in Düsseldorf offenbar: Er hatte kaum Chancen, sich einen Amtsbonus zu erwerben oder gar ein Image als Landesvater aufzubauen, was mit gerade einmal 46 Lebensjahren ohnehin keine ganz leichte Übung ist.

Anders als im hohen Norden, findet in NRW keine Persönlichkeitswahl statt. Allzu schlimm ist das für den amtierenden Regierungschef aber nun auch wieder nicht. Seinen SPD-Herausforderer kannte nämlich bis vor ein paar Monaten kaum jemand außerhalb der politisch eingeweihten Kreise.

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Sieg oder Niederlage werden sich am 15. Mai an der Frage entscheiden, welcher politischen Kraft und womöglich welcher Parteienkonstellation es die Menschen am ehesten zutrauen, das Land voranzubringen. Schwarz-Gelb ist das erkennbar nicht mehr. Die Zeichen stehen auf Wechsel am Rhein – fragt sich nur, ob einer der bisherigen Koalitionäre wenigstens in Teilkontinuität weiterregieren kann.