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Kommentar zu Ausbruch nach GottesdienstDie Corona-Privilegien der Kirchen müssen weg

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 Trotz hoher Inzidenzen finden in Kirchen immer noch Präsenzgottesdienste statt.

Köln – In Blankenheim soll es zu einem Corona-Ausbruch nach einem Gottesdienst in einer Freikirchlichen Gemeinde gekommen sein. Laut Ordnungsamt sollen 300 Gläubige an einer Messe teilgenommen haben. Erlaubt sind in NRW immerhin 250 Teilnehmer. Unabhängig von dem Vorgang in der Eifel stellt sich die Frage, ob die großzügigen Regelungen für die Kirchen in die aktuelle Phase der Pandemie passen.

Ja, gerade in dieser Zeit ist der seelische Beistand für die Gläubigen vielleicht wichtiger denn je. Da mag ein Präsenzgottesdienst nur schwer zu ersetzen sein. Aber das Problem gibt es in allen gesellschaftlichen Bereichen. Die Schülerinnen und Schüler werden zum Fernunterricht gezwungen – obwohl klar ist, dass das Lernen in Präsenz nicht durch die Beschulung am Computer zu ersetzen ist.

Die Kirchen reklamieren für sich, dass ihre Gottesdienste durch die von ihnen aufgestellten Hygienekonzepte besonders sicher seien. Das ist aber nur ein schwaches Argument. Auch die Theater, Museen und Sportveranstalter haben durchdachte Schutzmaßnahmen ausgearbeitet. Genützt hat es ihnen trotzdem nichts. Viele stehen wegen der Betretungsverbote vor der Ruin, zumindest die großen Kirchen sind durch die Kirchensteuer finanziell abgesichert.

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Der Schutz des Nächsten ist ein zutiefst christliches Anliegen. Die Gleichbehandlung der Kirchen mit anderen Akteuren des Gemeinwesens sollte den Glaubensgemeinschaften zuzumuten sein. Wenn der Staat die Kirchen weiter privilegiert, muss er sich dem Vorwurf stellen, selbst zum Infektionstreiber zu werden.