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Kommentar zur BundestagswahlAm Ende ging es im Wahlkampf doch noch um Politik

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Wahlplakate

Baerbock, Scholz oder Laschet: Wer folgt auf Angela Merkel?

Was für eine Wahl! Vor nicht einmal einem halben Jahr hätte kaum jemand für möglich gehalten, was nach diesem 26. September politisch alles passieren kann. Ohne dem Bürgervotum vorzugreifen, darf jetzt schon von einem historischen Wahlsonntag gesprochen werden. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten werden die Parteien für eine tragfähige Mehrheit aller Voraussicht nach ein Dreierbündnis schließen müssen. Das erschwert die Regierungsbildung und verlangt Kompromissbereitschaft. Tugenden, von denen die Demokratie lebt.

Trotzdem stimmt an der Wahlurne erst einmal jeder und jede für die politische Kraft, bei der er oder sie sich am besten aufgehoben fühlt – oder wo das größte gestalterische Potenzial vermutet wird. Auch das ist gut, denn Koalitionen werden geschmiedet, nicht gewählt. Deshalb war es auch enorm wichtig, dass aus einem inhaltslosen „Schlafwagen-Wahlkampf“ in den letzten Wochen doch noch ein intensiver Wettbewerb der Parteien um Positionen und Personen geworden ist.

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Der Sinkflug in den Meinungsumfragen bei gleichzeitigem Erstarken der Sozialdemokraten mit Olaf Scholz zwangen Armin Laschet zu einem kantigeren Auftreten. So reaktivierte er die Warnung vor einem „Linksruck“ mit einem rot-rot-grünen Bündnis, das rechnerisch tatsächlich im Bereich des Möglichen liegt. Aber auch die Mitbewerber setzten in der Endphase des Wahlkampfs verstärkt auf Profilierung und Abgrenzung. Damit ging es schlussendlich doch noch um Politik – und nicht nur um Fettnäpfchen und persönliche Fehlleistungen.

Die Zeichen stehen auf Neubeginn

Wenige Stunden vor der Eröffnung der Wahllokale ist der Ausgang offen. Klar ist: Zum ersten Mal in der Geschichte wird kein amtierender Kanzler im Amt bestätigt oder abgewählt werden. Schon deshalb stehen die Zeichen auf Neubeginn. Wer zur Wahl geht, kann ihm an diesem Sonntag eine Richtung geben.