Die jüngsten Umfragen zur Bundestagswahl sahen keine gravierenden Verschiebungen. Konnte das „Quadrell“ etwas daran ändern?
BlitzumfrageMerz liegt nach „Quadrell“ vorne – Habeck am sympathischsten
![16.02.2025, Berlin: Beobachter verfolgen das ·Quadrell", die TV - Runde im Bundestagswahlkampf mit Bundeskanzler Scholz (SPD), Unionsfraktionschef Merz (CDU), AfD Kanzlerkandidatin Weidel und Grünen-Kanzlerkandidat Habeck bei den Fernsehsendern RTL und NTV. Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++](https://static.ksta.de/__images/2025/02/17/8a97c680-4698-4fa2-b3b1-f14ecd6fffc7.jpeg?q=75&q=70&rect=0,154,4000,2250&w=2000&h=1312&fm=jpeg&s=d3910d4ab3ebc117c4906f548f9c4172)
Beobachter in Berlin verfolgen das „Quadrell“ von RTL und ntv.
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CDU/CSU liegen mit ihrem Kandidaten Merz eine Woche vor der Bundestagswahl in Umfragen deutlich vorn bei um die 30 Prozent. Kanzler Olaf Scholz kommt mit seiner SPD nur auf Werte von 14 bis 16 Prozent. Und auch bei der Viererrunde mit Scholz, Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) schlug sich Merz einer Forsa-Blitzumfrage zufolge am besten. Von 2.004 direkt nach der Sendung befragten Zuschauern sahen 32 Prozent Merz insgesamt vor Scholz mit 25 Prozent. Für Habeck und Weidel entschieden sich jeweils 18 Prozent.
Habeck wurde am sympathischsten eingeschätzt: Das sagten 34 Prozent der Befragten, bei Merz waren es 23, bei Scholz 19 und bei Weidel 17 Prozent. Die Frage, wer das Land am besten führen könne, entschied wiederum Merz mit 42 Prozent für sich. Dahinter lagen Scholz mit 19, Weidel mit 16 und Habeck mit 13 Prozent.
Klar wurde in der Umfrage allerdings auch, dass die Viererrunde keine großen Auswirkungen auf den Wahlausgang haben wird. 84 Prozent der Teilnehmenden beantworteten die Frage, ob die Debatte ihre persönliche Wahlentscheidung verändert habe, mit „Nein“. Lediglich 10 Prozent sagten „Ja“.
Scherzhafte Fragen beim „Quadrell“
Das Format bei RTL und ntv am Sonntagabend unterschied sich etwas von vorhergegangenen Sendungen bei ARD und ZDF, da hier die Fragen etwas lockerer waren. Es ging auch ums Dschungelcamp und die Beliebtheit von Scholz und Merz bei der weiblichen Wählerschaft. Zudem sorgte ein Fauxpas von Moderator Günther Jauch mit einem historischen Bierdeckel von Friedrich Merz für Lacher.
Da der Bundestagswahlkampf in seine Endphase getreten ist, läuft am Montagabend (17. Februar) bereits die nächste Sendung, diesmal wieder in der ARD mit der „Wahlarena“. Hier wird ein Vergleich der Kandidaten und ihrer Aussagen mit dem RTL-Format leicht fallen, denn es treffen mit Scholz, Merz, Habeck und Weidel erneut die Kanzlerkandidaten aufeinander.
Klage des BSW auf Einladung in „Wahlarena“ erfolglos“
Das BSW hatte im Vorfeld noch versucht, seine Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht auf juristischem Weg in die Sendung zu holen, aber ohne Erfolg. Ein Kölner Gericht wies einen Eilantrag des BSW ab. Der Partei käme keine vergleichbare Bedeutung zu, sie kämpfe gegenwärtig um den Einzug in den Bundestag, hieß es in der Begründung des Verwaltungsgerichts Köln.
Am Montagvormittag bestätigte das Bundesverfassungsgericht diese Entscheidung. Karlsruhe nahm eine Verfassungsbeschwerde des BSW nicht zur Entscheidung an. Die Partei zeige nicht auf, wie sie in ihrem Recht auf Chancengleichheit verletzt werde, hieß es.
Die „Wahlarena“ ist im Gegensatz zum „Quadrell“ ein Dialogformat. „120 Minuten haben Wählerinnen und Wähler die Möglichkeit, ihre Fragen live an Friedrich Merz (CDU/CSU), Alice Weidel (AfD), Olaf Scholz (SPD) und Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) zu richten“, heißt es beim Sender. 2005 feierte das Format Premiere, nun findet es bereits zum sechsten Mal bei einer Bundestagswahl statt. (dpa, mit cme)