AboAbonnieren

Nahost-NewsblogBodenoffensive begonnen – Israels Armee meldet „schwere Gefechte“ im Libanon

Lesezeit 12 Minuten
Libanon: Aus der südlibanesischen Grenzstadt Khiam steigt Rauch nach israelischen Luftangriffen auf.30.09.2024, Libanon, Qliyaa: Aus der südlibanesischen Grenzstadt Khiam steigt Rauch nach israelischen Luftangriffen auf. Foto: Stringer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Libanon: Aus der südlibanesischen Grenzstadt Khiam steigt Rauch nach israelischen Luftangriffen auf.

Nach dem Terror-Angriff der Hamas auf Israel ist die Lage in Nahost eskaliert. Die Entwicklungen in Israel, Gaza und dem Iran im Newsblog.

Am 7. Oktober 2023 überfielen Terroristen der Hamas Israel. Sie richteten ein beispielloses Blutbad an und nahmen zahlreiche Geiseln. Israel antwortete mit einem Krieg im Gazastreifen. Inzwischen ist die humanitäre Lage dort katastrophal, Israels Vorgehen steht international in der Kritik.

Die laufenden Entwicklungen in unserem Newsblog.


Dienstag, 1. Oktober

Alles zum Thema Nahostkonflikt

+++ Israelische Armee meldet „schwere Gefechte“ im Libanon +++

Israels Armee hat „schwere Gefechte“ im Süden des Libanon gemeldet. Die Armee, die nach eigenen Angaben in der Nacht einen „begrenzten und gezielten“ Bodeneinsatz gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Südlibanon gestartet hatte, erklärte am Dienstag, in der Region gebe es „schwere Gefechte“. Armeesprecher Avihai Adraee warnte die Menschen im Libanon in einer auf arabisch verfassten Mitteilung im Onlinedienst Telegram davor, mit Fahrzeugen in den Süd-Libanon zu fahren.

01.10.2024, Israel, Nordisrael: Israelische gepanzerte Mannschaftstransportwagen (APC) und Panzer manövrieren in einem Bereitstellungsraum im Norden Israels nahe der israelisch-libanesischen Grenze. Foto: Baz Ratner/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Israelische gepanzerte Mannschaftstransportwagen (APC) und Panzer manövrieren in einem Bereitstellungsraum im Norden Israels nahe der israelisch-libanesischen Grenze.

+++ US-Verteidigungsminister warnt Iran vor „ernsten Konsequenzen“ bei Angriff auf Israel +++

Die US-Regierung hat den Iran vor einem möglichen direkten Angriff auf Israel gewarnt. In einem Gespräch mit seinem israelischen Kollegen Yoav Gallant habe er „erneut auf die ernsten Konsequenzen für den Iran hingewiesen, falls er sich zu einem direkten militärischen Angriff auf Israel entschließen sollte“, erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Montag (Ortszeit) im Onlinedienst X. Die USA seien „entschlossen, jeden Akteur daran zu hindern, die Spannungen auszunutzen oder den Konflikt auszuweiten“.

„Die Vereinigten Staaten sind gut gerüstet, um US-Personal, Partner und Verbündete angesichts der Bedrohung durch den Iran und vom Iran unterstützte Terrororganisationen zu verteidigen“, erklärte der Pentagon-Chef mit Blick auf die vom Iran unterstützte und von den USA als Terrororganisation eingestufte Hisbollah im Libanon.

+++ Israel marschiert im Südlibanon ein +++

Mit einer in der Nacht gestarteten Bodenoffensive Israels gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon hat die Lage in Nahost eine neue Eskalationsstufe erreicht. Die israelische Armee sprach von „begrenzten“ Angriffen auf Ziele in Grenznähe und nannte diese eine unmittelbare Bedrohung für Gemeinden in Nordisrael. Israels Luftwaffe bombardierte am späten Abend zudem erneut Ziele nahe der libanesischen Hauptstadt Beirut. Die Lage im Libanon ist dramatisch: Nach libanesischen Angaben kamen innerhalb von 24 Stunden fast 100 Menschen im Land ums Leben. Unterdessen flogen auch auf Israel wieder Raketen.

Israels Armee teilte auf X mit, vor einigen Stunden habe man „mit begrenzten, lokalisierten und gezielten Bodenangriffen auf der Grundlage präziser Geheimdienstinformationen gegen terroristische Ziele und Infrastruktur der Hisbollah im Südlibanon“ begonnen. Diese Ziele der proiranischen Schiiten-Miliz befänden sich in grenznahen Dörfern und stellten eine unmittelbare Bedrohung für israelische Gemeinden in Nordisrael dar.

01.10.2024, Israel, Nordisrael: Israelische Soldaten schlafen auf Panzern in einem Aufmarschgebiet im Norden Israels nahe der israelisch-libanesischen Grenze. Foto: Baz Ratner/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Israelische Soldaten schlafen auf Panzern in einem Aufmarschgebiet im Norden Israels nahe der israelisch-libanesischen Grenze.

Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz hatte sich zuletzt dramatisch verschärft. Seit Tagen greift das israelische Militär massiv Ziele in dem Nachbarland an, nach eigener Darstellung unter anderem Waffenlager der Hisbollah. Der Libanon meldete Hunderte Tote und Verletzte. Am Freitag waren bei einem gezielten israelischen Luftangriff der Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah und weitere Hisbollah-Kämpfer getötet worden.

Montag, 30. September

+++ Israelische Armee warnt Einwohner im Süden von Beirut +++

Ein Sprecher der israelischen Armee hat über soziale Medien Einwohner der südlichen Vororte von Beirut zum Verlassen ihrer Häuser und Wohnungen aufgefordert. Wer in Gebäuden lebe, die auf einer in diesen Posts verbreiteten Karte eingezeichnet waren, befinde sich in der Nähe von Einrichtungen der Hisbollah, hieß es weiter. Das israelische Militär werde gewaltsam gegen diese Einrichtungen vorgehen.

Aus Sicherheitsgründen seien die Bewohner im Umkreis von 500 Metern aufgerufen, ihre Häuser sofort zu verlassen, so die Warnung.

Ähnlich war das israelische Militär in der Vergangenheit bereits im Gazastreifen vor Luftangriffen auf Hamas-Einrichtungen vorgegangen, um zivile Opfer möglichst zu vermeiden.

+++ Israel informiert US-Regierung über „begrenzte“ Bodeneinsätze im Libanon +++

Israel hat die USA nach Angaben des Außenministeriums in Washington über „begrenzte“ Bodeneinsätze gegen die Hisbollah im Libanon informiert. „Sie haben uns zu diesem Zeitpunkt gesagt, dass es sich um begrenzte Operationen handelt, die auf die Infrastruktur der Hisbollah nahe der Grenze zielen“, sagte Ministeriumssprecher Matthew Miller am Montag in Washington. „Wir hatten einige Gespräche mit ihnen über dieses Thema.“

Die Vereinten Nationen warnten Israel vor einer möglichen Bodenoffensive. „Wir wollen keine Bodeninvasion sehen“, sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, in New York. „Wir alle wissen, welche Verwüstung ein totaler Krieg, ein Bodenkrieg im Libanon, für das Volk Israels und die Bevölkerung des Libanons bedeuten würde.“

An der Grenze zwischen beiden Ländern und im Süden des Libanons seien knapp 10.000 UN-Kräfte der UN-Blauhelm-Mission Unifil stationiert. Diese blieben Dujarric zufolge in Stellung, seien aber wegen des anhaltenden Beschusses von beiden Seiten in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt und könnten ihre Arbeit der Überwachung des eigentlich geltenden Waffenstillstandes nicht nachkommen.

Dujarric sagte weiter, man bereite für den Fall eines Einmarsches humanitäre Hilfe vor. Man bitte deshalb die Mitgliedstaaten dringend um zusätzliche Gelder, um die Bedürfnisse von etwa einer Million Menschen im Libanon zu decken. Bisher seien etwa 100.000 Menschen in der Region in das Nachbarland Syrien geflohen.

+++ Hisbollah setzt Angriffe fort - Angriff auf Gasplattform? +++

Die libanesische Hisbollah-Miliz setzte ihre Angriffe auf den Norden Israels fort. Nach Angaben der israelischen Armee gab es in der Stadt Safed am Montag erneut Raketenalarm. Der Armeesender berichtete, mehrere Raketen seien vom Libanon aus auf die Stadt abgefeuert worden. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte oder Sachschaden.

Die Armee teilte zudem mit, ein israelisches Raketenboot habe eine Drohne abgefangen, die im Norden über israelischen Gewässern im Mittelmeer geflogen sei. Der Armeesender berichtete, man gehe davon aus, dass die Drohne auf die Karisch-Gasplattform abzielte, aus israelischer Sicht ein strategisches Ziel. Israel und der Libanon hatten sich vor zwei Jahren auf ein Gas-Abkommen und den Grenzverlauf geeinigt.

+++ Palästinensergruppe meldet israelischen Angriff in Beirut +++

Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs vor einem Jahr und der parallelen Konfrontationen im Libanon hat Israels Armee dort nach Angaben der Palästinensergruppe PFLP mehrere ihrer Mitglieder getötet.

Die Gruppe Volksfront zur Befreiung Palästinas teilte mit, drei ihrer Anführer seien bei einem israelischen Luftangriff in Beirut getötet worden. Israel habe die Gruppe im vorwiegend sunnitisch bewohnten Viertel Kola in Beirut angegriffen, das südlich des Zentrums auf dem Weg zum Flughafen liegt. Unter den Toten ist demnach unter anderem der PFLP-Militärkommandeur im Libanon. Israel, die EU und die USA stufen die PFLP als Terrororganisation ein.

Die PFLP agierte vormals vor allem aus dem Gazastreifen, hat aber auch Mitglieder im Westjordanland, Syrien und dem Libanon. In den 1970er Jahren verübte sie Anschläge mit anderen militanten Gruppen und war aktiv an der zweiten Intifada beteiligt, einem Palästinenseraufstand gegen die israelische Besatzung von 2000 bis 2005.

+++ Hamas: Ranghohes Mitglied bei Angriff im Libanon getötet +++

Ein ranghoher Anführer der islamistischen Hamas im Libanon ist nach Angaben der Organisation bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Fatah Scharif Abu al-Amin sei gemeinsam mit weiteren Familienmitgliedern in seinem Wohnort nahe Tyros ums Leben gekommen, hieß es weiter in der Mitteilung. Es handele sich um den Anführer der Hamas im Libanon. Von der israelischen Armee gab es zu dem Vorfall zunächst keine Informationen.

Im Januar war der damals zweithöchste Anführer der Hamas im Ausland, Saleh al-Aruri, bei einem Luftangriff in Beirut getötet worden. Die Hisbollah gab Israel die Schuld am Tod des Vize-Chefs des Politbüros der Hamas.

Sonntag, 29. September

+++ Nach Tötung von Hisbollah-Chef: Israel warnt den Iran +++

Die Situation im Nahen Osten ist nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah durch Israels Armee hochexplosiv. Der Iran forderte den UN-Sicherheitsrat in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Brief zu einer Dringlichkeitssitzung auf. Wann es zu so einem Treffen kommen könnte, ist ungewiss. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warnte den Iran vor einem Angriff auf sein Land. „Und an das Regime der Ajatollahs sage ich: Wer uns angreift, den greifen wir an“, sagte Netanjahu vor Medienvertretern in Tel Aviv. „Es gibt keinen Ort im Iran oder im Nahen Osten, den Israels langer Arm nicht erreichen kann“, drohte Netanjahu.

Die israelische Armee griff unterdessen in der Nacht nach eigenen Angaben erneut Stellungen der Hisbollah-Miliz im Libanon an. Wie die Armee am Morgen mitteilte, attackierte die Luftwaffe Dutzende Ziele im nördlichen Nachbarland. Dazu gehörten Abschussrampen, die auf israelisches Gebiet gerichtet gewesen seien, Waffenlager sowie weitere „terroristische Infrastruktur“ der proiranischen Miliz. In der Nacht gab es derweil im Norden Israels erneut Raketenalarm. Im Laufe des vergangenen Tages seien Hunderte Stellungen der Miliz im gesamten Libanon angegriffen worden, hieß es weiter.

+++ Netanjahu: Israel nach Tötung von Hisbollah-Chef an „historischem Wendepunkt“ +++

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu sieht sein Land nach der Tötung des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah an einem „historischen Wendepunkt“. Mit dem Luftangriff auf Nasrallah habe Israel mit demjenigen „abgerechnet, der für die Ermordung zahlloser Israelis und vieler Bürger anderer Länder verantwortlich ist, darunter Hunderte von Amerikanern und Dutzende von Franzosen“, sagte Netanjahu am Samstagabend in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache.

Netanjahu sagte, Nasrallah wäre in der Lage gewesen, nach den jüngsten Angriffen auf die Hisbollah deren „Fähigkeiten schnell wiederherzustellen“. Nasrallah sei der „zentrale Motor der iranischen Achse des Bösen“ gewesen, sagte Netanjahu. „Also habe ich den Befehl gegeben - und Nasrallah ist nicht mehr unter uns.“ Die pro-iranische Hisbollah gehört zusammen mit der Hamas und der Huthi-Miliz im Jemen der von Teheran angeführten, gegen Israel gerichteten sogenannten „Achse des Widerstands“ an.

Samstag, 28. September

+++ Israel gibt Tötung eines Hisbollah-Geheimdienstlers bekannt +++

Nach dem Tod von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat Israels Militär eigenen Angaben zufolge einen hochrangigen Geheimdienstkader der libanesischen Schiiten-Miliz getötet. Durch einen gezielten Luftangriff sei Hassan Chalil Jassin, der Leiter einer Geheimdienstabteilung, die an der Planung von Raketenangriffen auf Israel mitwirkt, in einem südlichen Vorort von Beirut „eliminiert“ worden, teilte die Armee mit.

Jassin soll persönlich an der Planung und Vorbereitung von Angriffen auf israelische Zivilisten und Soldaten beteiligt gewesen sein. Das israelische Militär hatte am Freitag bei einem gezielten Angriff im selben Beiruter Vorort den Hisbollah-Chef Nasrallah getötet.

+++ UN: Fast 120.000 Menschen im Libanon neuerlich vertrieben +++

Seit Beginn der heftigen Angriffe Israels im Libanon am Montag sind nach Angaben der Vereinten Nationen fast 120.000 Menschen neu vertrieben worden. Seit Ausbruch der Gefechte zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär am 8. Oktober vergangenen Jahres seien insgesamt mehr als 200.000 Menschen im Libanon vertrieben worden, teilte das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) in seinem Lagebericht mit.

Aufgrund erneuter Angriffe mussten viele von ihnen bereits zum wiederholten Mal ihren Zufluchtsort wechseln. 85.000 Menschen seien derzeit in 640 Notunterkünften registriert worden.

Der humanitäre Sektor im Libanon sei wegen der andauernden Angriffe und der hohen Zahl an Vertriebenen stark überfordert, meldete Ocha auf der Plattform X. Viele der Mitarbeiter seien selbst vertrieben worden. Es gebe nicht genügend Kapazitäten, um dem aktuellen Bedarf nachzukommen. Viele Zufahrtswege seien zudem unter Schutt begraben.

+++ Hisbollah-Chef Nasrallah bei Angriff in Beirut „eliminiert“ +++

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah ist laut israelischen Angaben bei einem Angriff am Freitag in Beirut getötet worden. „Hassan Nasrallah wird nicht länger in der Lage sein, die Welt zu terrorisieren“, teilte das israelische Militär mit. Von der Hisbollah, die den Tod ihres Anführers erst mit deutlicher Verzögerung mitteilen kann, gab es am Morgen zunächst keine Bestätigung. Am Samstagnachmittag erklärte die Hisbollah den Generalsekretär schließlich für tot.

Nasrallah sei auf die „Seite seines Herrn“ gewechselt und habe sich seinen „großen und unsterblichen Märtyrern angeschlossen“, erklärte die proiranische Schiitenmiliz.

Syrer feiern, nachdem bekannt wurde, dass der Führer der Hisbollah-Miliz, Hassan Nasralla, getötet wurde.

Syrer feiern, nachdem bekannt wurde, dass der Führer der Hisbollah-Miliz, Hassan Nasralla, getötet wurde.

+++ Hamas-Führer in Syrien getötet +++

Während der gegenseitige Beschuss zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz im Libanon andauert, hat Israels Militär eigenen Angaben nach in der Nacht auch in Syrien angegriffen. Bei dem Luftschlag sei ein wichtiges Hamas-Mitglied getötet worden, teilte die Armee mit. Ahmad Mohammed Fahd sei verantwortlich für das Abfeuern von Raketen auf die von Israel annektierten Golanhöhen gewesen. Er soll laut Israels Armee ein Führer der Hamas im Süden Syriens gewesen sein.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien bestätigte seinen Tod. Auch Fahds Frau sei bei einem israelischen Drohnenangriff im Südwesten von Damaskus ums Leben gekommen. Mehrere Familienmitglieder wurden demnach verletzt. Ob es sich bei ihm um ein Mitglied der Hamas handelt, konnten die Menschenrechtsaktivisten zunächst nicht bestätigen.

+++ US-Präsident Joe Biden will Streitkräfte in Nahost „bei Bedarf anpassen“ +++

Nach israelischen Angriffen auf das Hauptquartier der Hisbollah-Miliz im Libanon hat US-Präsident Joe Binden angeordnet, die US-Streitkräfte im Nahen Osten „bei Bedarf“ anzupassen. Biden habe das Pentagon angewiesen, „die US-Streitkräfte in der Region zu bewerten und gegebenenfalls anzupassen, um die Abschreckung zu verstärken, den Schutz der Streitkräfte zu gewährleisten und das gesamte Spektrum der US-Ziele zu unterstützen“, erklärte das Weiße Haus am Freitag.

US-Außenminister Antony Blinken hatte zuvor davor gewarnt, die Situation der eskalierenden Gewalt etwa für Angriffe auf US-Einrichtungen in der Region auszunutzen.

+++ Krankenhäuser im Süden von Beirut im Libanon werden evakuiert +++

Nach den schweren israelischen Luftangriffen auf Hisbollah-Ziele im Süden von Beirut hat das libanesische Gesundheitsministerium am Samstag die Evakuierung von Krankenhäusern in den südlichen Vororten der Hauptstadt angeordnet. Die Krankenhäuser in den Gebieten, die nicht von israelischen Angriffen betroffen sind, wurden aufgefordert, nur noch in dringenden Fälle neu ankommende Patienten aufzunehmen.

Das Ministerium forderte die Krankenhäuser in einer Mitteilung auf, „bis Ende kommender Woche keine nicht dringenden Fälle mehr aufzunehmen, um Platz für die Aufnahme von Patienten aus Krankenhäusern in den südlichen Vororten Beiruts zu schaffen“, die aufgrund der sich verschärfenden Lage evakuiert würden.

+++ Israel greift Hisbollah-Stellungen im Osten Libanons an +++

Der gegenseitige Beschuss zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz geht weiter. Am Morgen griff Israels Armee Stellungen im Osten des Nachbarlandes an. Die israelische Armee greift nach eigenen Angaben erneut Stellungen der Hisbollah-Miliz im Libanon an. Die Angriffe richteten sich gegen „Terrorziele der Terrororganisation Hisbollah in der Region Bekaa im Osten des Libanon“, teilte die Armee mit. Im Norden Israels wurde den Angaben zufolge wegen neuer Raketenangriffe der Hisbollah Luftalarm ausgelöst.

Einzelheiten wurden in der Mitteilung auf dem Telegram-Kanal der israelischen Armee nicht genannt. Unterdessen schrillten im Norden Israels erneut die Warnsirenen, wie das Militär weiter bekanntgab. Zuvor hatte es laut der Armee erneuten Beschuss aus dem Libanon gegeben.

Die Hisbollah erklärte, sie habe am Samstag den Kibbuz Kabri in Nordisrael „mit einer Salve von Fadi-1-Raketen“ beschossen, um „den Libanon und sein Volk zu verteidigen und auf die barbarischen“ israelischen Angriffe „auf Städte, Dörfer und Zivilisten zu reagieren“.

+++ Mehrere Hisbollah-Kommandeure im Südlibanon getötet +++

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei ihren Angriffen auf Hisbollah-Ziele im Süden des Libanon mehrere hochrangige Kommandeure der pro-iranischen Miliz getötet, darunter den Kommandeur der Hisbollah-Raketeneinheit im Südlibanon.

Israelische Kampfjets hätten bei einem Luftangriff „Muhammad Ali Ismail, den Kommandeur der Hisbollah-Raketeneinheit im Südlibanon, und seinen Stellvertreter“ getötet, erklärte die israelische Armee am Samstag im Onlinedienst Telegram. Zudem seien „andere Hisbollah-Kommandeure und Terroristen ausgeschaltet“ worden.