AboAbonnieren

Vergleiche zu RechtsradikalenStegner gerät wegen Atomkraft-Aussagen in Kritik

Lesezeit 2 Minuten
Ralf Stegner DPA 020122

Der SPD-Politiker Ralf Stegner im Landtag von Schleswig-Holstein.

Der SPD-Politiker Ralf Stegner hat für einen Tweet zu Atomkraft-Befürwortern starken Gegenwind bekommen. Stegner twitterte am Sonntagnachmittag: „Verstrahlte Reaktionen der Atomfans auf allen Social Media Kanälen bestätigen noch einmal in eindrucksvoller Weise alles,was ich in letzter Zeit dazu geschrieben habe. Inhaltlich+im Ton stehen sie Impfgegnern, Coronaleugnern+Rechtsradikalen kaum nach“, twitterte Stegner.

Sein Vergleich von Kernkraft-Befürwortern mit Coronaleugnern und Rechtsradikalen sorgte für Unverständnis. Zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer fragten sich, ob Stegner damit die französische Regierung um Emanuel Macron, dessen Energiepolitik auf die Kernenergie baut, denunzieren würde. Stegner bestritt dies und ordnete ein: „Ist es so schwer, sinnerkennend zu lesen? Mir gefällt die Haltung der frz. Regierung zur Atomenergie überhaupt nicht, aber ich habe das natürlich nicht (!)mit Rechtsradikalen verglichen.“

Das könnte Sie auch interessieren:

In zahlreichen weiteren Antworten revidierte Stegner seine allgemeine Kritik an Atomkraft-Befürwortern, er habe schließlich nur die radikalen Posts einiger Unterstützer gemeint.

Ralf Stegner: Seit 2021 für die SPD im Bundestag

Das Thema Atomkraft war zum Jahresbeginn wieder auf die Agenda von Energiepolitikern und Klimaschützern geraten, weil die Europäische Union die Kernenergie offiziell als „grüne Energie“ eingestuft hatte. Klimaschützer kritisieren den Schritt, Befürworter sahen darin eine Notwendigkeit, um den stetig steigenden Stromverbrauch sicher abdecken zu können.

Stegner tritt seit langer Zeit als entschiedener Gegner von Atomkraft auf. Im September wechselte er aus dem Landtag von Schleswig-Holstein in den neuen Bundestag. Zuvor war er Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten im Kieler Parlament gewesen und hatte die Rolle des Oppositionsführers eingenommen. 2019 hatte er sich gemeinsam mit Gesine Schwan erfolglos um den SPD-Vorsitz beworben. (shh)