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„Wurden kommunikativ begraben“Strack-Zimmermann vergleicht FDP-Krise mit Naturkatastrophe

Lesezeit 2 Minuten
Marie-Agnes Strack-Zimmermann spricht in einem Interview mit Journalisten der Deutschen Presse-Agentur.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann lehnt einen Rücktritt von Lindner ab.

Die FDP schaufele ich aus einer Lawine frei, sagte Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Sie hält Christian Lindner weiterhin für den richtigen Parteichef.

FDP-Präsidiumsmitglied Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat die durch parteiinterne Planungen für einen Ampelbruch ausgelöste Krise ihrer Partei mit einer Naturkatastrophe vergleichen. „Es kam – im Frust, mit dem Kanzler nicht arbeiten zu können – etwas ins Rutschen“, sagte Strack-Zimmermann dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Daraus ist eine Lawine geworden, unter der wir kommunikativ begraben worden sind. Wir schaufeln uns jetzt wieder frei.“

Das Bekanntwerden eines mehrseitigen Papiers aus der FDP-Zentrale mit genauen Planungen für einen Ausstieg aus der Ampelkoalition hatte vergangene Woche zum Rücktritt von Generalsekretär Bijan Djir-Sarai und Bundesgeschäftsführer Carsten Reymann geführt. Die Planungen waren mit militärischen Begriffen wie „D-Day“ und „offene Feldschlacht“ versehen.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann distanziert sich von Wortwahl des „D-Day“-Papiers

Aus der FDP-Spitze waren Medienberichte über entsprechende Planungen sowie die damit verbundene Wortwahl zuvor dementiert worden. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte die Koalition am 6. November beendet, indem er Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner aus dem Kabinett warf. Er begründete dies unter anderem mit Vertrauensbruch und Blockadehaltung durch Lindner.

Strack-Zimmermann lehnte einen Rücktritt Lindners wegen der Ampelbruch-Planung ab und distanzierte sich vor allem von der Wortwahl des Papiers. „Christian Lindner bleibt der richtige Parteichef und Spitzenkandidat“, sagte sie. Es sei „bedauerlich, aber konsequent, dass der Bundesgeschäftsführer und der Generalsekretär die Verantwortung für das in der Tonalität inakzeptable Papier übernommen haben“.

Es sei zu begrüßen, dass der bisherige Justizminister Marco Buschmann, der seinen Posten mit dem Ampelaus abgegeben hatte, nun neuer Generalsekretär der FDP werden solle. „Mit Marco Buschmann bekommt die FDP einen hervorragenden Wahlkampfmanager, der die Aufgaben zielorientiert und strukturiert angehen wird“, sagte sie.

Buschmann soll am Montag nach Sitzungen der Parteiführungsgremien als Generalsekretär vorgestellt werden. Die FDP muss laut Umfragen bei der Bundestagswahl am 23. Februar um den Wiedereinzug in den Bundestag kämpfen. (rnd)